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Der Frühling 1127

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Der Frühling 1127 - Seite 7 Empty Re: Der Frühling 1127

Beitrag von Elias Sa 23 Feb 2013, 15:16

Ich habe mein Geld vorsorglich tief in meinen Gewändern verstaut, wo keine flinke Hand so leicht hinkommt. Zwischen all den Menschen und Häusern – Weder von dem Einen noch von dem Anderen habe ich jemals mehr auf einem Haufen gesehen – fühle ich mich erdrückt. Die übermäßigen Eindrücke überlasten mich, besonders nach der Einsamkeit des freien Landes. Auch mein Ross tänzelt etwas unruhig.
Ich dränge einige Händler zur Seite. „Bin schon nass, werd‘ jetzt auch nicht weniger nass durch n Schirm, danke.“ Ich deute auf einen rotznasigen Knaben mit dreckverschmiertem Gesicht, der sich ebenfalls in die Menge um uns herum gedrängt hat: „Hey Bursche. Führe uns zu einer ordentlichen Herberge und es wird dein Schaden nicht sein.“ Ich drehe mich um: „Und du dahinten lass die Finger von meinem Pferd!“
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Beitrag von Duncan Mo 25 Feb 2013, 13:09

Das Mädchen dass über das Fell des Pferdes gestrichen hat quietscht erschrocken und rennt davon, so wie viele andere, die sich neue potentielle Kunden suchen.
Der angesprochene Bursch grinst freudig und rennt vorraus. Seine nassen Füße platschen laut auf dem verdreckten Stein, während das Wasser ihm in Strömen vom Kopf fließt.

Statt auf der Hauptstraße zu bleiben, biegt er in eine Gasse links ab. Zwar lässt das Gewirr der Menschen nun nach, aber in den engen, labyrinthartigen Zweigstraßen der Stadt ist es schwer dem Jungen zu folgen. Immer wieder, wenn Njan glaubt ihn aus den Augen verloren zu haben, taucht er wieder irgendwo weiter vorne auf, winkt ihnen zu folgen und verschwindet dann wieder.
Die engen Stein und Holzwände hier in den weniger beleuchteten Gassen liegen eng anneinander und es ist kaum Platz für Pferd und Reiter. Ständig müssen sich die Samurai ducken, um nicht mit dem Kopf an einer Schnur oder einer Girlande hängen zu bleiben.

Die wenigen Menschen die hier in den Gassen wandeln sind etwas absonderlicher als die Menschen auf der Hauptstraße. Alte Frauen und Männer sitzen bei geöffneter Tür unter Dach, rauchen Pfeife, trinken Tee und spielen Go.
Einfach Frauen mit Wäschekörben tauchen in Seitenzweige der Gassen ab wenn die Pferde kommen und blicken beschämt zu Boden, wenn Daini ihnen zugrinnst.
Jüngere Männer gehen in Gruppen, Bauernwaffen schlecht unter ihren rissigen Leinenkimonos versteckt, mit gleichfarbigen Kopftüchern durch den Matsch und werfen den Samurai halbherzig herausfordernde, finstere Blicke zu.

Aus einigen Fenstern der mehrstöckigen Gebäude dringen mal leise Musik, mal wütendes Gebrüll, mal extatisches Stöhnen.
Ein bärtiger, finster dreinblickender Mann beobachtet missmutig die Straße unter seinem Fenster, während ein Haus weiter die Stimme einer Frau ein Gedicht aus einem Theaterstück für wispernde Zuhörer rezitiert.

Das meist weiße Fundament ist vom schwarzem Ruß verdreckt, das dunkle Holz häufig dunkelrot oder schwarz bemahlt, die Dächer mit dunklen Kacheln bedeckt von denen das Wasser hinuntertropft.

Endlich taucht der Junge wieder hinter einer Biegung auf und winkt sie zu sich. Hinter dieser letzten Biegung öffnet sich die Gasse zu einem kleinen, runden Platz auf den weitere Gassen aus jeder Richtung zulaufen. Ein großes, dreistöckiges Gebäude leuchtet hell und einladend zwischen den vielen dunklen Fenstern der umliegenden Gebäude.
In der Mitte steht ein kleiner Brunnen ohne Dach, nur mit Winde, während rund herum der Boden zu einem kleinen garten umgebaut wurde.
Das blasse Gras wird durch einen feinen Kiesweg durchbrochen, welcher mit großen, runden Steinen akzentuiert ist.
Ein Wasserspiel lässt ein Bambusrohr immer wieder beruhigend nach unten sinken, das angesammelte Wasser in den Brunnen gießend.
Zwei große, glatt gewätzte Felsen stehen symetrisch um den Brunnen herum und kleine Holzskulpturen aus Bambus zieren vor jedem Eingang in den vielleicht 10 Schritt durchmessenden Garten, mit kunstvoll kalligraphierten Gebten oder Segnungen.

Während auch hier die meisten Schiebetüren zu den Wohnungen der einfachen Leute offenstehen und warmes Licht sich aus ihnen ergießt, blendet die große Herberge förmlich mit ihren über 20 Laternen und den hellen Lichtern aus dem Innern.
Vor dem Etablissement ist niemand zu sehen und von drinnen hört man kaum laute Töne. Die Menschen in der Gasse hier sind still, sitzen und beobachten neugierig oder gleichgültig die Neuankömmlinge. Der Bursche rennt die drei Stufen zum Eingang hoch und deutet auf ein Holzgestell, an dem man die Pferde anbinden kann.

"Das sieht doch ganz nett aus, oder?" meint Daini beim Abstieg.
"Ich weiß nicht so recht." antwortet Toya und bindet ihr Pferd an.
"Es wird reichen müssen." sind Njans knappe Worte, bevor er zum Eingang geht.

Die Schiebetür ist kunstvoll mit dunklem Holz bearbeitet und macht den Eindrauck dass sich zwei Skorpione gegenüberstehen. Der Freie Raum zwischen den Tieren wird von einem blassem, weißen Papier gefüllt, der keinen Blick auf das innere zulässt. Von den Säulen hinter der Schiebetür blicken darum geschlungene Drachen grinsend auf die Gäste.

Der Bursche wartet am Eingang, traut sich scheinbar nicht weiter mit seinen schmutzigen Füßen. Er deutet auf den Thresen, der sich direkt zwischen den dritten Säulen des Ganges befindet und nur links und rechts jeweils einen Gang frei lässt. Ein kleiner, alter Mann mit schlohweißen Haaren steht dort tief über ein Pergament gebäugt. Seine Haut ist ebenso blass wie sein Haar, doch obwohl man das Alter in seinem Gesicht sehen kann, hat er dennoch erstaunlich glatte Haut und lebendige Augen.

Der Bursche streckt die Hände aus um seine Belohnung zu empfangen und meint laut genug dass ihn der Mann am Thresen hören kann:
"Danke dass ich euch zum besten Gasthaus in der ganzen Stadt führen durfte. Ihr werdet es sicher nicht bereuen."
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Beitrag von Elias Mo 25 Feb 2013, 17:13

Was für ein Irrenhaus von einer Stadt…Ich nicke dem Jungen zu und binde mein Pferd an: „Wenn du dich in dieser Stadt auskennst, werden wir dich vielleicht noch gebrauchen können. Komme morgen früh wieder und wir haben weitere Arbeit für dich.“ Ich wende mich an Daini „Zahl ihn aus Takeru.“ und gehe die Stufen zum Tresen empor: „Seit gegrüßt guter Mann. Ich bin Shun, das dort ist Takeru und diese bezaubernde Dame trägt den Namen Yuma. Habt ihr noch Zimmer für drei erschöpfte Krieger, eh?“ Ich trage mich bereits mit dem Gedanken an ein heißes Bad, eine ordentliche Mahlzeit und ein warmes Bett. Heute werde ich zu nicht mehr viel zu gebrauchen sein, zumal meine Wunden nach dem anstrengenden Ritt immer noch Schmerzen. Eine Lungenentzündung wegen Überanstrengung, wäre das letzte, was ich gebrauchen könnte.
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Beitrag von Duncan Di 26 Feb 2013, 23:26

Der Mann am Tresen blickt langsam von seiner Arbeit auf, mustert Njan mit ruhigen, klaren Augen. Njan fällt auf wie reinlich seine Hände gewaschen, der metallgraue Kimono gebunden ist.
Sein Mundwinkel zuckt nach oben, die Augenbrauen fliehen nach oben. „Willkommen im weißen Lotos, verehrter Gast. Euer Wohlergehen und eure Privatsphäre sind uns von äußerster Wichtigkeit. Solange ihr den Hausfrieden wahrt und die anderen Gäste nicht stört, seid ihr hier herzlich willkommen.“

Während er dies mit freundlicher Stimme und einem fast schon sympathischen lächeln sagt, greift er nach einem weiteren Blatt Papier und einem Beutel.

„Diskretion ist uns sehr wichtig, darum benötigen wir auch keinen Namen den ihr nicht geben wollt. Was für Zimmer hättet ihr gerne?“
„Ein kleines Zimmer für jeden.“ Antwortet Daini leise. „Nicht war?“
„Hai.“ Nickt Njan kurz angebunden.
„Wie lange gedenkt ihr zu bleiben, ehrenwerter Gast?“
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Beitrag von Elias Di 26 Feb 2013, 23:34

Ich blicke zu den anderen und dann wieder den kleinen Mann an. Wo sind wir hier gelandet? Ich habe das Gefühl einen dunklen Wald verlassen zu haben und auf einmal auf einer Lichtung zu stehen, die durch ihre idyllische Natur verwundert und – ganz ohne Gesträuch und Wurzelwerk – seltsam fehl am Platze scheint. „Zunächst drei Nächte, denke ich. Es kann jedoch sein, dass wir länger bleiben. Das ist im Moment ungewiss. Kann man in eurem Hause auch einen Zuber mit warmem Wasser für jeden von uns und etwas zu essen bekommen?“
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Beitrag von Duncan Mi 27 Feb 2013, 13:40

Der kleine Mann nickt so erhaben dass man ihn für einen Diener am Hofe des Kaisers halten könnte.
"Selbstverständlich, ehrenwerte Gast. Wir haben im Keller des Gebäudes, gleich zu eurer rechten die Treppe hinunter einen Schwitzraum eingerichtet wo sich unsere Gäste waschen und entspannen können. Schüsseln mit Wasser werden euch auch gerne auf das Zimmer gebracht.
Unsere Hausköche freuen sich schon euch die besten Gerichte der Stadt kochen zu dürfen, wann immer es euch beliebt. Die Speisen werden im großen Saal zu eurer Linken eingenommen wo ihr auch Unterhaltung findet. Der Aufenthalt für drei Nächte ist 1 Koku. 8 Nächte 2 Koku, 14 Nächte, 3 Koku. Alles im Vorraus zu bezahlen. Eure Pferde werden in einem Stall hinter diesem haus untergestellt und versorgt. Im Preis inbegriffen.
Solltet Ihr eine Führung durch die Stadt wünschen, helfen wir euch gerne mit fachkundigen Führern aus. Seid Ihr für Vergnügungen und Unterhaltung hier, könne wir das auch gerne für euch arrangieren. Wenn ich noch irgendetwas für euch tun kann, lasst es mich wissen. Bitte, folgt der Dame in eure Gemächer wenn Ihr keine Fragen mehr habt."

Njan zuckt kurz zusammen, als er neben sich blickt und wie aus dem Nichts eine Frau dasteht mit bleich geschminkten Gesicht und schwarz bemalten Lippen. Ihr dunkelrotes Kleid ist eng geschnürrt und reicht bis zum Boden, verdeckt ihre Füße. Sie lächelt als sie angesehen wird.
"Bitte folgen Sie mir, ehrenwerte Herren und Dame."
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Beitrag von Elias Mi 27 Feb 2013, 14:15

Ich nicke leicht irritiert.… „Äh jaaa natürlich, meine Dame.“ Und zu meinen Leuten gewandt: „Ich denke, wir sehen erst einmal zu, dass wir uns waschen und nicht mehr so aussehen, als hätten wir uns im Straßendreck gewälzt. Beim Essen können wir dann weiter sehen. Takeru könnt ihr mir unter Umständen mit meinen Verbänden helfen? Oder…“ mit einem Blick zu der Dame: „Habt ihr einen Wundkundigen im Hause, der das übernehmen kann?“
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Beitrag von Duncan Do 28 Feb 2013, 14:44

Mit einer helle, hohen Stimme wie es sich für Dienstmädchen gehört, antwortet sie während sie weitergeht.
"Wir können gerne einen Wundkundigen für Sie an das Haus holen, wenn Sie möchten, ehrenwerter Gast. Und da wären wir."

Sie bleibt vor einigen Türen stehen, wundervoll bemalte Papier-Schiebe-Türen.
"Diese drei Zimmer sind für euch. Wir hoffen, dass sie euch gefallen werden."
Gleichzeitig öffnet sich weiter hinten am Gang eine Schiebetür und eine langbeinige Schönheit, mit langen schwarzen Haaren und einem verruchten Blick tritt in den Gang, einen kleineren Mann mit Halbglatze und glasig-gierigem Blick hinter sich herziehend. SIe wirft auch den Neuankömmlingen einen verschmitzten Blick zu und zwinkert, bevor sie mit dem Mann im Gang weiter hinten verschwindet.
Die Bedienstete hat sich während der Begegnung nicht gerührt und hat die beiden Gestalten nicht wahrgenommen.

"Wünscht Ihr einen Arzt auf euer Zimmer, ehrenwerter Gast?"
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Beitrag von Elias Do 28 Feb 2013, 23:16

Mein Blick gegenüber der... Was soll sie sein ein Hure? Ja sie ist wohl eine Hure!... Mein Blick gegenüber dieser Frau ist hart und forschend. Ehrlichgesagt hat sich meine Laune seit Betreten der Herberge laufend verschlechtert. Ich mag diese Stadt nicht! Eigentlich mag ich Städte überhaupt nicht. Zu wenig Himmel, zu viele enge Gassen, in denen kaum Raum zum Atmen bleibt. Die Wände, die dich von allen Seiten, selbst von oben eingrenzen.

Bisher ist mir dies noch nicht im vollen Ausmaß bewusst geworden, ich war wohl zu erschöpft. Doch nun spüre ich förmlich, wie sich der Gang um mich zusammenschiebt. Die Luft, die einem einzelnen Menschen hier zum Atmen bleibt ist viel zu gering… Ich kann kaum noch Atem holen…Keuchend und nach Luft ringend, taumle ich fast gegen die Tür und muss mich schwer auf Daini stützen um nicht an der Wand niederzusinken. Es dauert einen Moment, bis ich wieder Luft bekomme. Mit einem gezwungen freundlichen Blick zu unserer „Führerin“ meine ich: „Ja, ein Arzt dürfte nicht schaden.“ Als sie sich entfernt hat blicke ich meine Gefährten an und spreche leise: „Ich traue dieser Herberge ebenso wenig, wie ich dieser Stadt traue. Kein Alkohol und stete Wachsamkeit. Ausruhen können wir genug, wenn wir erdolcht in einer dieser furchtbaren Gassen liegen. Ich lasse mich versorgen, wir waschen uns und treffen uns, wiegesagt beim Essen.“ Irgendetwas von hinterhältigen Skorpionen murmelnd, wende ich mich meiner Tür zu. Nun, da ich mich der allgegenwärtigen Enge bewusst geworden bin fühle ich mich schwach und fiebrig…. Ich hasse diese Stadt! Ich hasse sie!
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Beitrag von Duncan Fr 01 März 2013, 14:44

Die bedrückende Enge wird im Zimmer Njans nur unwesentlich besser. Zwar vermittelt das Zimmer durch seine reinliche und spartanische Einrichtung mehr Platz als tatsächlich ist, dennoch trägt es nicht zu seiner Erleichterung bei. Müde und unruhig, entkleidet er sich so gut er kann selbst aus der Rüstung, als kurz darauf schon an Pfosten seiner Schiebetür geklopft wird.
Njan öffnet und herein kommt ein kleiner kauziger Mann mit einem tiefblauen Kimono aus Wolle. Seine Halbglatze wird von einem weißen Stirntuch verborgen, sein Blick ist etwas gelangweilt doch freundlich.

"Guten Abend. Ich bin Takenawa, der Hausarzt. Welche beschwerden plagen uns? Ah, ja ich seh schon. Kleines Handgemenge? Nein, sieht eher nach einem Schwertkampf aus. Tsts."

Kaum hat er seine Täschen abgestellt, beginnt er auch schon am Patienten zu arbeiten, Njan herum zu drehen und die Verbände zu untersuchen.

"Nein, so geht das nicht! Die sind ja völlig durchnässt. Kopf hoch! Zunge raus! Atmen! Atmen sag ich! Ja, so. Aha. Ins Licht schauen! Pupillen geweihtet. Alkohol getrunken? Nein? Sicher? Mal hauchen! Hm, kann nichts riechen. Was ist los? Sie zittern ja! Ist ihnen kalt? Nein? Sie sehen nicht aus wie jemand von hier....hm Gesicht etwas runder, Augen breiter...Steppenkrieger? Von den Einhörnern? Den Büffeln? Oder doch eher Seideninseln? Nein, zu haarig."
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Beitrag von Elias Fr 01 März 2013, 15:00

Ich lege die Stirn in Falten und murre, als er etwas fester auf eine Narbe drückt. Leicht amüsiert kommt meine Antwort: „Frag‘ ich euch wer eure Mutter war, Takenanwa-san?“
Ich deute auf den Hundebiss in meinem Gesicht: „Am meisten macht mir das Sorgen! Beim Rest hoff ich, dass er sich nicht noch entzündet. Waldmörder sind nicht unbedingt dafür bekannt ihre Waffen sauber zu halten.“
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Beitrag von Duncan Fr 01 März 2013, 15:29

"Nun..." beginnt der Kauz weiter seine Diagnose, "mein erster Rat wäre sich in Zukunft von Waldmördern fern zu halten. Meine zweite Diagnose im Zusammenhang mit erweiterten Pupille, kalter Schweiß und leichtes Zittern, sowie nervöser Bewegungen wäre dass ihr unter einem Angstzustand leidet. Habt ihr Probleme mit engen räumen?"

Njan schnaubt.

"Da, ich bisher weitestgehend den Aufenthalt in engen Räumen vermieden habe…Ja ich denke, dass könnte gut der Fall sein.“
"Da seid Ihr nicht allein. Hatte schon viele Patienten mit diesem Problem. Ihr allerdings habt einen Vorteil."
"Und der wäre?"
"Ihr gebt euer Problem zu."

Für einen Moment blicken sich die beiden Männer schmunzelnd an, dann fährt der Doktor mit seiner Behandlung fort. Fachmännisch entfernt er den Verband und bindet neu. Trägt ein nach Alkohol riechendes Mittel auf das höllisch brennt.
"Eure Wunden sehen einigermaßen verheilt aus. Keine Entzündung. Dennoch solltet Ihr noch ein paar Tage weitere Auseinandersetzungen vermeiden. Im Gesicht werdet ihr eine Narbe davon tragen, ebenso hier und hier. Das macht euch nun aber auch nicht hässlicher. Wenn ihr im Tempel großzügig spendet, könnte man euch diese eventuell auch entfernen lassen. Was euer Raum-Problem betriff:
Ich verschreibe euch Moon-Blumen-Tee und weißer Lotus. Immer wenn es schlimmer wird, lasst euch einen vom Haus bringen. Ich liefere die gewünschte Menge für euch ab. Das sollte euren Herzschlag beruhigen und euch wieder Herr über euch selbst werden lassen. Nehmt aber nicht mehr als zwei Tassen in 6 Stunden, sonst seid ihr für den Rest des Tages nicht mehr zu gebrauchen! Dieser Tee kann süchtig machen. Gut? Ich lass euch gleich von der Küche einen bringen, ja?"

Die Verbänder sind inzwischen fertig, das Brennen hat sich nach Auftragen einer ätherischen Salbe in angenehme Wärme aufgeöst. Takenawa packt seine Tasche zusammen.
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Beitrag von Elias Fr 01 März 2013, 20:46

Spoiler:

Ich nicke Takenawa zu: „Domo arrigato.“ Nachdem ich mich ordentlich gesäubert habe, ziehe ich den sauberen einfachen Kimono an, den ich mit mir trage. Den Tee, der mir aufs Zimmer gebracht wird trinke ich in kleinen Schlucken. Die Vorwürfe, die ich mir selbst wegen meiner Unvorsicht mache, legen sich, als eine angenehme Ruhe, die Beklemmungsgefühle ablöst.

Ich gehe hinunter in den Speisesaal und blicke mich im Raum nach meinen Gefährten um. Ich sehe die beiden sich unterhaltend an einem Tisch ein wenig abseits sitzen. Mit wenigen Schritten habe ich den Weg zurückgelegt, lasse mich neben ihnen nieder kreise entspannt mit den Schultern. „Wunderbar. Verzeiht, meinen … Ausfall vorher. Mir drückt die Enge dieser Räume ein wenig aufs Gemüt. Ich bin wohl doch Kind ein Kind der Steppe. Also wiegesagt… Ich werde mich in dieser Stadt auf der Suche nach einer Person machen müssen, von der man mir mitteilte, sie sei hier. Euch werde ich nicht weiter mit dieser Suche behelligen müssen, zumal sie eher privater Natur ist. Das heißt ich überlasse euch letzten Endes, was ihr mit eurer Zeit anfangen mögt. Ich halte es nur tatsächlich für gefährlich in dieser Stadt, die Wachsamkeit zu verlieren.
Meine Wunden sind zwar versorgt, doch ich werde trotz allem noch einmal einen Tempel aufsuchen um sicher zu stellen, dass mich nichts von dem erwischt hat, was sich in diesen Verrätern ausgebreitet hat. Sobald ich meine Sache erledigt habe, reiten wir weiter. Solltet ihr Wunden haben, von denen ich nichts mitbekommen habe, steht euch dies ebenfalls offen. Vorschläge, Ergänzungen oder Fragen?“
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Beitrag von Duncan Sa 02 März 2013, 14:15

Ein junges Mädchen mit zurück gebundenen Haaren und einem hellem Kimono kommt wie auf ein Stichwort hinter einer der vielen, mit Blumen bemalten Papierwände hervor und stellt ein kleines, hölzernes Tablett ab auf dem Reisröllchen und Fisch kunstvoll mit frischen Kräutern drapiert sind.

"Ich war so frei uns schon etwas zu bestellen, mein Freund." antwortet Daini auf Njans fragenden Blick. Das Mädchen achtet darauf niemanden in die Augen zu sehen und schenkt elegant den Tee in die Tassen. Es riecht nach Yasmin. Dann entfernt sie sich ebenso still wie sie gekommen ist.

Njan bemerkt Toyas missmutigen Blick.
"Ist was?"
"Verzeiht mir, äh...Shun, aber mir behagt es nicht wenn wir uns in der Stadt trennen! Ich bin zu eurem Schutz verpflichtet und werde nicht von eurer Seite weichen."
"Und ich," mischt Daini sich ein, "denke gar nicht daran dass du los ziehst und ohne mich Spaß hast, Shun! Egal was es ist, du kannst auf meine Verschwiegenheit und Hilfe zählen. Schließlich sind wir Waffenbrüder."
Sein Blick fällt dabei auf Toya, die jedoch weiterhin starr auf Njan blickt. Sie sehen nicht so aus, als ob sie ihre Meinung ändern würden.
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Beitrag von Elias Sa 02 März 2013, 14:54

Gequält verdrehe ich die Augen. Meine folgenden Worte sind ernst und ohne jede Spur von Humor. Ich lasse meine Blicke zwischen den beiden wandern. Ich hoffe, dass sie den trüben Schimmer der Verzweiflung nicht sehen, den die Last der Ereignisse in mich gefressen hat : „Hört zu. Euer Pflichtbewusstsein ehrt euch und ich kann es euch schwerlich verbieten mir zu folgen, auch wenn ich es gerne täte. Was ich vorhabe macht mir absolut keinen Spaß. Es geht um etwas, an dem ich schwer genug trage und das viel Unglück und Leid mit sich trägt. Ich möchte es euch nicht aufbürden. Es gibt nur eine Person, der ich diese Sache anvertraut habe. Ihr werdet darüber nicht reden dürfen, niemals und zu niemandem. Ich vertraue euch – Aber wollt ihr wirklich eine Bürde wie diese tragen?“
Die Frage hängt eine Weile schwer in der Luft, bevor Daini zuerst antwortet:
"Jede Bürde wird leichter, wenn man sie zusammen schultert."
"Seine Pflicht zu tun kann eine Bürde sein," schließt sich Toya an, "aber es ist eine Bürde die jeder Samurai zu tragen hat und mit Stolz trägt. Wir sind an eurer Seite...Shun."

Ich seufze und spreche nun wesentlich trockener und so leise, dass auch meine Gefährten mich nur verstehen, wenn sie nahe heranrücken: „Ihr werdet folgendes schwerlich glauben können. Die, die ich suche, ist Otaku-Kiku. Eine Waffenschwester von mir. Mit ihr bezwang ich den Oni und mit ihr Ritt ich aus um den Ursprung der Seuche zu erkunden. Sie….sie ist mir sehr ans Herz gewachsen.
In der Zeit im Dorf, in dem wir den Ursprung der Seuche suchten, ist etwas geschehen, das unglaublich klingt. Doch es ist wahr, ich schwöre es: Wir mussten das Gaki-do betreten um einen Weg zum Schließen der Tore zu finden. Ein Diener Emma-Os, half uns dabei. Wir durchquerten einen Teil des Reiches um Antwort von einem Geist zu erhalten. Um vor diesen Geist zu treten, brauchten wir eine Maske um unsere Gesichter zu verbergen. Diese Maske war in Besitz von Lady Tsumi, eines widerwärtigen Geistes der Sünden. Uns gelang es die Maske zu erbeuten und dem anderen Geist die Antwort zu entlocken. Kiku behielt das Ding als Trophäe … Nachdem wir wieder hier waren benahm sie sich zunehmend seltsam, ganz anders als zuvor. Sie verführte Männer und bewegte sich sicher am Hof, obwohl sie zuvor stets sehr zurückhaltend war. Ich befürchte…nein ich weiß, dass sie unter dem Einfluss dieses Geistes steht. Sie trug die Maske, als ich sie das letzte Mal sah und kurz darauf sah ich im Traum, wie sie ihren Verlobten erstach. Ich habe Nachforschungen angestellt und gerüchteweise erfahren, dass sie hier ist. Ich muss sie finden, und ihr dieses Ding abnehmen. Es ist meine Schuld, dass ich überhaupt zuließ, dass sie es behielt. Sie stand unter meinem Befehl…“
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Beitrag von Duncan Mi 06 März 2013, 13:35

Die beiden Samurai rücken näher an Njan heran. Toya schaut sich nervös um, Daini öffnet den Mund um leise zu flüstern.
"Wenn die Geschichte wirklich so stimmt, Freund, dann schweben die Menschen hier in ernster Gefahr! Ein Geist der aus Gaki-Do flüchtet ist für jeden Menschen gefährlich. Wir müssen eure Freundin finden und sie von der Besessenheit lösen!"

"Ist das nicht nur eine Sache für einen Shugenja?" schaltet sich die Samurai-ko ein?

"Ich kenne ein paar Gebetsformeln die wir auf heiliges Papier malen müssen. Solches bekommen wir sicher im örtlichen Tempel. Aber die Macht dieses Geistes, liegt wahrscheinlich in der Maske. Wir müssen sie ihr entreissen und in das heilige Papier einbinden. Nur dann können wir vor der Gaki sicher sein."

Njan wischt sich nervös über das Gesicht. "Und was dann?"
"Dann muss ein Shugenja sie bannen und zurück nach Gaki-Do schicken. Ich muss gestehen, mein Bester: ich bin fast ein wenig neidisch ob eurer Reise."
"Glaubt mir, ich hätte gerne darauf verzichtet."

"Nun?" fragt Toya, ihren Tee ausleerend, "Wie finden wir sie jetzt?"
Daini sieht Njan fragend an.
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Beitrag von Elias Mi 06 März 2013, 14:26

Ich zucke mit den Schultern: „Das weiß ich ehrlichgesagt auch nicht. Ich schätze wir müssen uns durchfragen und ich schätze wir sollten bei Bordellen und Hurenhäusern anfangen. Wenn wir etwas über besonders widerwärtige Ausschreitungen in Erfahrung bringen können, so könnte Lady Tsumi damit in Verbindung stehen. Das ist die Idee, die mir am ehesten sinnvoll erscheint, auch wenn sie mich nicht unbedingt mit Enthusiasmus erfüllt.“
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Beitrag von Duncan So 10 März 2013, 14:06

"Hai. Wenn Ihr Name Programm ist, so habt ihr recht. Gaki gehen meist nach denselben alten Gewohnheiten vor, die sie kennen."

Daini stopft sich noch eine Reiskugel in den Mund und fährt dann fort.
"Ich würde mich um die Utensielien aus dem örtlichen Tempel kümmern. Das würde euch Zwei die Zeit geben euch schon einmal um zu hören. Und Ihr hättet einen Anstandswauwau bei euch Shun." Sein Zwinkern wirkt erheiternd, auch wenn Toya nicht sehr glücklich aussieht.

"Wie sieht eure Freundin aus?" verlangt Sie zu wissen und Njan gibt ihr die Beschreibung so genau wie ihm möglich ist. Mit einem Stich im Herzen bemerkt er, wie sehr ihm die Anwesenheit Kikus abgeht. Aber nichts ist mehr so, wie es einmal war. Die gute, alte Zeit.
"Gut, dann brauchen wir einen Führer." schließt Toya Njans Beschreibung.
"Oder wisst Ihr einen konkreten Ort an dem wir anfangen können?"
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Beitrag von Elias So 10 März 2013, 19:33

Ich zucke mit den Schultern: „Nein. Ich habe keine Ahnung von dieser Stadt. Was ist mit dem Burschen von vorhin, ich habe ihm gesagt, er soll morgen wiederkommen. Er ist mir lieber als ein Angestellter dieses Hauses, der am Ende noch alles weitererzählt...Obwohl er wahrscheinlich auch mit diesem Laden in Verbindung steht...“
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Beitrag von Duncan Fr 29 März 2013, 21:52

"Das ist sogar ziemlich sicher." murmelt Toya. "Aber für ein paar Münzen wechselt jeder die Loyalitäten hier. Darauf würde ich wetten. Diese Leute haben unter den Skorpionen gelebt. Was versehen die schon von Loyalität?"

Grimmig langt auch Njan ein Reisbällchen vom Teller und tunkt es in Soyasauce. "Genau."

Am nächsten Morgen ist Daini bereits sehr früh losgezogen um seine Besorgungen zu machen. Toya informiert Njan kurz nach dem Frühstück, das in einer gut besuchten Halle eingenommen wird, dass der Junge Führer wieder da ist.
Also trinkt Njan seinen Mohn-Tee aus und geht nach draußen. Man schläft erstaunlich tief mit diesem Tee.

Der Junge streift unruhig durch den Garten in der Platzmitte, als die beiden Samurai heraus kommen. Eilig kommt er angerannt.
"Wie kann ich heute helfen, edle Dame? Edler Herr?"
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Beitrag von Elias Fr 29 März 2013, 23:20

„Das wird sicherlich einfach für dich Junge: Wir haben was zu feiern, ich will, dass du uns an den Ort bringst, an dem das Leben dieser Stadt tobt – Das volle Leben wie man es von einer Skorpionstadt erwarten kann! Verstehst du mich Kleiner?“ Ich blicke ihn halb belustigt, halb prüfend an.
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Beitrag von Duncan Fr 05 Apr 2013, 23:20

Der Junge zögert, kratzt sich am Kopf und sieht sich auf dem Platz um, als wäre die Antwort hier versteckt. An den Fenstern schütteln die Frauen die Futons und Decken aus, hängen Wäsche an die Leinen die von Haus zu Haus, Fenster zu Fenster gespannt sind.
Männer in kurzen Leinenhemden und gerademal mit einem Lendenschurz bekleidet tragen mit nackten Füßen Wassereimer und Holz von Haus zu Haus, während kleine Gruppen von Kindern zwischen den Gassen in den Pfützen toben.

'Nein', denkt Njan, 'das ist kein Ort für einen Steppenkrieger'. Endlich deutet der Bursche in eine Richtung und beginnt vorraus zu rennen. Wieder folgen Toya und Njan ihrem Straßenführer durch die engen Gassen und Wege. Der Junge bleibt überall stehen wo er Spaß für seine Kunden vermutet:
12 Teehäuser, 22 Spielhallen, 51 Hurenhäuser, 66 Geishahäuser, 49 Gaststätten und 5 Rennstrecken. Als die Nacht hereinbricht, sind sie immer noch nicht fertig.
"Wieviele Geschäfte kennst du denn noch?" fragt Njan schnaufend, sein Magen grummelt wie verrückt.
"Das war etwa die Hälfte mein Herr." antwortet der Junge schüchtern lächelnd, aber selbst offensichtlich schon am Ende seiner Kräfte.

Toya knurrt verärgert. "Kennen diese Skorpione denn nichts anderes als Freudenhäuser?"
"Verrat beherrschen sie noch faboulös." schnauft Njan müde.
"Daini wird sich sicher fragen wo wir sind..." murmelt sie und fährt sich durch das zerzauste Haar.
"Wohin jetzt, edler Herr?" fragt der Bursche...
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Beitrag von Elias Sa 06 Apr 2013, 14:03

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Beitrag von Duncan Do 18 Apr 2013, 12:47

"Vielleicht sollten wir die Suche für heute sein lassen, Herr?"
regt Toya an und blickt müde in die Richtung aus der sie gekommen sind.
Njan nickt frustriert.
Auf dem Weg zurück, benutzen sie teilweise die Hauptstraße und kommen an einigen Kaiserlichen Samurai vorbei, die stolz die Straße entlangreiten.
"Wo die wohl alle unterkommen?" fragt sich Toya laut und der Junge beantwortet:
"Im Kyuden, Herrin. Das Skorpionenschloß. Die Kaiserlichen Truppen bekommen nur das Beste, essen das Beste und gehen in die besten Bordelle und Sakéhäuser wenn sie frei sind. Ich habe schon viele auch in Spiellokale geführt oder zu speziellen...Wünschen."

Die beiden Einhörner grunzen nur wissend zur Antwort und bleiben den Rest des Weges nachdenklich.
Am Teehaus angekommen, muss Njan wieder seinen Tee bestellen, sonst wäre er nicht in der Lage hinein zub treten. Diese Enge der Gassen scheint ihm enorm zuzusetzen.

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Daini kommt ihnen im großen Saal entgegen.
"Da seid ihr ja endlich! Ich dachte schon die Stadt hätte euch verschluckt! Habt ihr irgendwelche Hinweise finden können?"
Verbittert schüttelt Njan den Kopf.
"Das dachte ich mir schon. Setzt euch. Ich habe nalles bekommen was wir brauchen."
Njans Kopf beginnt zu schmerzen und er merkt, dass er schon den ganzen Tag Schwierigkeiten hat, regelmäßig und ausschöpfend zu atmen. Daher wohl auch die Kopfschmerzen.
Als der Tee endlich kommt, sippt er fast schon hektisch daran und tatsächlich verschwinden die Kopfschmerzen und sein Atem beruhigt sich.
"Ich weiß nicht was wir tun sollen." meint er. "Diese Stadt ist viel zu groß und ich habe keinen Hinweis darauf, wo sie sein könnte."
"Denk nach, Freund." sagt Daini und kaut auf den frisch hingestelltem Sushi herum.
"Was für einen Charakter hat diese Gaki gehabt? Was ist ihre größte Sünde? Wer war sie wohl im echten Leben? Dadurch könnten wir Hinweise auf ihren Verbleib führen."

Njan atmet durch und denkt nach...

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Beitrag von Elias Do 18 Apr 2013, 13:30

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