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Der Frühling 1127

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Beitrag von Duncan Mi 14 März 2012, 20:00

Das Jahr 1127


Der Monat des Hasen
Spoiler:
Warme Sonnenstrahlen scheinen durch den mit Weihräuchern
erfüllten Tempel von Shiro Shinjo. Das Licht bricht sich durch bunte Gläser und
strahlt in allen Farben des Regenbogens durch den warmen Innenraum des Tempels.
Von den Wänden blicken die Augen der Kami auf die Menge herab, die eine breite
Gasse freigegeben haben. Rechts: eine Ansammlung edelster Kimonos in Purpur,
mit Gold und Silberschmuck, seltsam fremden Schnitten und Frisuren von wilder Schönheit.
Die Familie Shinjo vom Clanchampion bis zu den kleinsten Vasallen der Familie.
Links: eine unwesentlich kleinere Menge betörend orange-roter Kleider und
Mäntel, bestickt mit den goldenen Fäden und edlen Flammenmustern, roten und goldenen Fächern sowie edel
hochgesteckten Haaren und züchtig geschminkten Gesichtern der Isawa-Familie.


An den Seiten des Tempels stehen Mönche mit hohen Stäben,
auf denen verschiedene Symbole des Shin-Tao eingraviert sind, ständige Formeln
betend. Der Boden ist belegt mit weichen und edlen Teppichen aus den Landen der
brennenden Sande und kleine Schalen stehen mit diesem Sand und rauchenden
Kohlen darauf. Die Mönche singen einen tiefen, klaren Singsang, der an ein
Trauerlied erinnert.


Isawa Yuki schreitet mit anmutigen Gang den Korridor
entlang, vor der sich verbeugenden Menge, in langen weißen Schleiern (die Farbe
des Todes), begleitet von ihrer Mutter – der Vater kann nicht Anwesend sein, da
die Meister der Ringe sich aus irgendwelchen Gründen in die Abgeschiedenheit
zurück gezogen haben. Ein Schleier verbirgt Yukis Gesicht, während sie an den
Altar neben Njan tritt, der vor seinem Vater Shinjo Ruas und dem Khan steht. Njan
trägt ein edles Gewand, von dunklem Purpur und roter Seide. Ein breiter Gürtel
(Obi), aus edelstem Leder, mit samtweichen Fellen und kleinen Jadestücken,
sowie kleinen Smaragden und Rubinen schlingt sich um seine Hüften, dünne Fäden
die aus Rosshaar sind fallen von seinen Schultern und den Hüften über den
Anzug. Seine Haare sind kunstvoll zurückgebunden, mit kleinen Zöpfen und einer
silbernen Pferdebrosche zusammengehalten.
Er nimmt seine Zukünftige bei den Händen und spricht sein Ehegelübte,
während der Mönch den beiden ein rotes Band um die Hände wickelt um ihre neue
Bindung zu symbolisieren. Dann überreichen sie sich jeweils ein Geschenk um
ihre Bindung zu festigen.


Njans Geschenk für seine Braut sind fünf längliche Wandbilder, die er bei einem
ansässigen Künstler in Auftrag geben hat. Er hat für diesen Zweck, Szenen der
Jagd – auf die sie beide geritten sind- sehr detailliert beschrieben.


Das erste, zeigt den Zug, wie er die Stadt hinter sich
gelassen hat – die Luft scheint klar und das Gras ist noch Grün. Ein Reiter,
reitet auf einem großen weißen Ross voran, während ihm der Zug auf Pony und zu
Fuß folgt. Die Sonne scheint.


Das zweite zeigt den Wald, in dem sie auf die Jagd gingen.
Sonnenlicht flutet durch die Kronen der Bäume und die Blätter sind benetzt mit
gefrierendem Tau. Ein Samurai – bewaffnet mit
Pfeil und Bogen ist an einem Bach verharrt und beugt sich nieder um zu
trinken. Er wird von einer schönen Frau,
die ein wenig abseits auf einem Weg steht beobachtet.


Auf dem dritten Bild sieht man den dunklen Wald und das
ruhig daliegende Lager. Einige Feuer brennen und der volle Mond spendet sein
silbernes Licht. Beim zweiten Blick sieht man, ein schlankes weißes
Einhorn, das aus dem Wald getreten ist
und den Kopf unverwandt in Richtung eines Zeltes gewandt hat. Über dem Wald
steigt ein prächtiger Phönix in den Himmel auf – Dieses Bild ist allem Anschein
nach das bedeutendste.


Das dritte zeigt einen weiten Blick über die Länder des
Einhorns, die schon leicht verschneit sind. Man befindet sich wohl auf einem
Bergpass.


Das fünfte Bild ist eine Umkehrung des ersten, der Jagd-Zug
– nun dicht eingehüllt in Felle und Mäntel – nähert sich der Stadt durch
dichtes Schneetreiben. Die Beine der Pferde und Wanderer, scheinen tief in der
weißen Flut zu versinken.


Yuki hingegen überreicht ihm ein Nemuranai, das ihr Vater
ihr bei ihrer Geburt schenkte. Es hat die Form eines kleinen, silbernen
Phoenixes mit Rubinaugen, unglaublich detailliert, als ob der Vogel sich nur in
Silber hätte eingießen lassen. Er soll
ihren geliebten Gatten schützen und sicher nach Hause zurück begleiten, wenn er
glorreich auf dem Schlachtfeld steht.


Nachdem die Worte gesprochen wurden, nimmt ihre Mutter den
Schleier von Yukis Gesicht und Frau und Mann drehen sich zum Altar, auf dem
drei kleine Schälchen Saké für jeden stehen. Sie trinken von jedem Schälchen einen Schluck.
Der Mönch wiederholt noch einmal seinen Segen, die Shugenja beten zu den Kami
für Fruchtbarkeit und Wohlstand. Dann wendet sich das Paar einander zu und die
Zofen Yukis entledigen sie des weißen Kleides, unter dem ein neues, feuerrotes
zum Vorschein kommt. Die symbolische Wiedergeburt in die neue Familie. Isawa
Yuki nimmt nun den Namen Shinjo Yuki an, das ganze wird mit einer Verbeugung
des Ehepaares vor der Menge beendet. Dann bricht Fröhlichkeit in der Menge aus,
während das Paar zu dem Fest ins Schloss geführt wird, an dem auch andere
Teilnehmen dürfen und bei dem das Paar von Geschenken überhäuft wird. Sie
sitzen auf hohen Kissen, während die Gäste nacheinander zu ihnen kommen, den
Kopf beugen und ihnen ihre Glückwünsche und Geschenke überreichen.


Viele dieser Geschenke sind symbolischer Natur.
Gebetssprüche auf Seide gemalt, runde Steine mit Glückwünschen darauf und
hölzerne Schnitzereien. Manche bringen selbst gefertigten Schmuck oder
Kunstwerke, andere tragen Gedichte vor, spielen ein Lied oder tanzen für das
Paar. Edles Zaumzeug für Yukis neues Pferd, ein Geschenk von Njans Mutter, die
Wiege in der einst Njan selbst als kleines Kind lag. Origamitiere und kleine
Flächen eigens gebrauter Tränke. Amulette und Parfüms. Weite Fächer aus
Schwanenfedern und Perlen- und Windspiele. Der Khan beschenkt die edle Braut
mit einer Kiste aus reinster Jade, in dem sie ihre Schriftrollen aufbewahren
kann, den schweigsamen Bräutigam mit einer neuen Rüstung, von den besten
Schmieden der Shinjo. Während Njan sich weiterhin mechanisch bedankt und den
Kopf beugt, schweifen seine Gedanken zurück an die letzten Tage.





Die Leichen wurden von den Éta wortlos davon geschafft. „Was
sollen wir mit den Waffen und Rüstungen tun, mein Herr?“


„Vergrabt sie unter der Eiche. Wickelt sie in Wachstuch.“ „Die
Pferde?“


„Ich kümmere mich darum.“


Er ritt dem Ronin nach, fing ihn beim Verlassen der Stadt ab
und wie ihm an die Pferde mit zu nehmen. Dieser nickte wortlos und verschwand
so dann. Als nächstes brachte er Aikiko zurück zum Geishahaus und packte dann
seine Sachen für die Reise nach Shiro Shinjo. Er ritt in der Abenddämmerung
davon, eine kleine, vermummte Gestalt an vor sich auf dem Pferde sitzend. Er
schaffte es kaum die Lichter der Stadt hinter sich zu lassen, als Aikikos Duft
ihn schon betörte, ihr schlanker Körper sich an den seinen schmiegte und ihre
warme Hand übers Gesicht und über die Brust streifte.


Er verließ den Weg, band das Pferd in einem nahe gelegenen
Wald an, führte die Geisha schnell mit sich auf eine Lichtung an einem kleinen
Bach und legte das Zelt aus, breitete einen Futon unter hellem Sternenhimmel. Aikiko
riss an seinem Kimono, entfernte behände die Brustplatte seiner Rüstung, warf
seinen Helm beiseite. Daisuke war beim Tempel geblieben und sollte mit einigen
Mönchen und Shugenja nachkommen, die extra zu Njans Hochzeit nach Shiro Shinjo
kommen sollten.


Njans Hände glitten eifrig über ihre nackten Beine, während
sein Mund den ihren förmlich verschlang. Ihre Haare fielen wie schwarze Seide
über seine Rechte, die ungeduldig an ihrem Obi riss, ihre Finger krallten sich
heftig in das Fleisch seines Rückens während seine starken Arme im Mondlicht
glänzend ihre Beine auseinander zogen. Sie keuchte kurz, als er sie unter sich
zog und sich wie ein hungriges Tier auf sie stürzte und sie seinen Hintern
heftig zu sich zog. Er glaubte sie „Liebe mich!“ sagen zu hören, doch er konnte
sich nicht mehr erinnern. Er glitt in sie hinein, ein erschrockener Seufzer war
zu hören, dann schlang sie ihre Beine fest um seinen Rücken und tanzte mit ihm
die ganze Nacht unter dem vollen Mond. Ihre kleinen Brüste wiegten im Takt der
Musik, sein Atem rasselte lustvoll ein Gebet und ihre Seufzer sangen die
begehrenden Verse von unsäglichem Verlangen.


Als der Morgen anbrach und sanftes Rot über das Firmament
goss, lagen die zwei Liebenden eng umschlungen
unter der warmen Rosshaardecke, als ob alles in der Welt in Ordnung
wäre.


Bei diesem Gedanken musste Njan lächeln und die Frau die ihm
gerade ein Geschenk überreicht hatte freute sich über ein so ehrliches Lächeln.
Die Zeremonie dauert bis tief in die Nacht. Yuki und Njan werden voneinander
getrennt. Ein Monat sollen sie eigentlich meditieren, bevor sie sich wieder
sehen, doch da Kriegszeiten sind, wird nur Yuki ins Kloster gehen und Njan mit
aufs Schlachtfeld gehen. Erst danach sehen sie sich wieder.


Am nächsten Tag, schon recht früh nach dem Aufstehen, wird Njan
zu seinem Vater gebeten. Dieser geht sorgenvoll auf und ab, ungeduldig mit
seinem Sohn zu reden.


„Junge, komm herein, komm herein. Lass mich dir zuerst
sagen, wie stolz ich auf dich bin. Du hast eine ausgezeichnete Figur gemacht
und Yuki wird dir eine gute Braut sein. Leider haben wir jetzt kaum Zeit die
Feier zu genießen, denn schon bald ziehen wir wieder gegen den Löwen. Doch
zuerst muss ich dich etwas wichtiges fragen! Du hast sicher bemerkt, dass weder
Yu-Pan, noch dein Bruder Khan bei der Feier waren. Weißt du etwas über ihren
Verbleib?“
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Beitrag von Elias Mi 14 März 2012, 23:23

Nun also? Ich habe stundenlang geübt…habe darüber nachgedacht, was ich tun soll, was ich auf diese Frage Antworten soll. Ich spüre den leichten Druck des Holzpferdchens um den Hals und weiß, dass in einer Brosche daneben eine Locke liegt, beides Erinnerungen. Ich sehne mich nach der Schlacht, ich sehne mich danach zu vergessen.

Ich verbeuge mich: „Domo arrigato Vater. Nun der Krieg kann nicht warten und wenn wir gesiegt haben, werden wir umso ausgelassener feiern können.“ Ich fahre mir mit der Hand durch den Bart und überlege kurz: „Iye, leider weiß ich nichts von den beiden. Es hat mich sehr gewundert, sie nicht zu sehen, aber ich dachte sie wären auf einer Mission…deswegen habe ich nicht weiter gefragt. Naja ich wollte fragen, aber ich bin nicht dazu gekommen in den letzten Tagen.“ Er blickt mich fragend an: „Nein, von einer Mission wüsste ich sicherlich. Wolltet ihr nicht zusammen hierher reiten?“ – Wieder denke ich einen Moment nach: „Ihr habt recht Vater, doch einige Tage vor meiner Abreise ritt Yu-Pan aus, sie wollte der Kolonne von Otaku Kiku-san hinterher, ich weiß nicht genau warum. Ursprünglich wollte ich sie begleiten, sowie auch Khan. Nun…“ Ich wende mich leicht ab, als ob ich beschämt wäre: „Ich habe mich mit Khan gestritten und bin nicht mitgeritten. Seitdem habe ich beide nicht mehr gesehen.“ Ich blicke ihn beunruhigt an: „Es tut mir Leid Vater, aber mehr weiß ich nicht.“
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Beitrag von Duncan Do 15 März 2012, 01:38

"Hm, das sieht ihnen gar nicht ähnlich...der Otaku hinterher, sagst du? Ich werde eine Nachricht nach Shiro Otako senden. Mal sehen was sie sagen." Er streift mit der Hand über den Tisch, blickt seinen Sohn misstrauisch an. "Es ist doch nichts schlimmes passiert, oder?"
"Iye." antwortet Njan ruhig. Es ist, als ob Aikiko gerade bei ihm ist. Seine Hand drückt.
Sein Vater nickt - er scheint es zu glauben.
"Ich möchte mit dir reden Sohn. Nimm Platz." Er deutet auf das Kissen vor sich. Nervös fährt sich Njan durchs Haar doch bleibt standhaft und setzt sich hin.
"Ich wollte das eigentlich im Beisein deines Bruders erledigen, aber da er nicht da ist...Sag mir Njan, was weißt du über das Kaiserreich, Samurai? Was weißt du über seine Geschichte, deine Pflichten?"
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Beitrag von Elias Do 15 März 2012, 20:05

Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Nun weiß ich nicht mehr was er wissen will: „Ähm…verehrter Vater ich verstehe nicht, was ihr genau wissen wollt. Die großen Clans, gehen auf die Ankunft der Kami in der sterblichen Welt zurück. Wir…Der Clan des Einhorns und unsere Familie, sind die Nachfahren der großen Shinjo. Der erste Kaiser, war der Kami Hantei, der die anderen besiegte und ihnen Befahl, das Land unter sich aufzuteilen und in seinem Namen zu befrieden und zu zivilisieren. Wir – Das Einhorn - verließen nach dem großen Krieg gegen Fu-Leng, Rokugan um die Gaijin-Lande zu erkunden, uns auf Gefahren vorzubereiten. Wir waren Jahrhunderte auf Wanderschaft, bis wir zurückkehrten und unser angestammtes Land zurückbekamen. Unsere ersten Verbündeten waren damals die Krabbe und der Kranich. Ähm…Nun ja unsere Pflicht als Samurai…Als Nachfahren jener noblen Krieger, die an der Seite der Kami wandelten – Das Kaiserreich zu sichern und gegen alle Gefahren zu verteidigen, die es bedrohen. Nun ja…Eigentlich sollten wir wohl auch nicht gegeneinander kämpfen – gerade bei dem was am Horizont heraufzieht, ich meine die Seuche, die Prophezeiung der Naga…aber…Wir sind unseren Verbündeten verpflichtet.“
Ich räuspere mich kurz: „Ich bin ein Samurai, ein Diener des Kaisers und seiner Stellvertreter, der Clans-Oberhäupter. Von Ihnen und ihren Stellvertretern, euch – meinem Daimyo - erhalte ich meine Befehle und es ist meine Pflicht sie – stets den Pfaden der Ehre folgend – zu befolgen und auszuführen. Es ist meine Pflicht für das Kaiserreich und für das Einhorn zu streiten und alles Übel abzuwenden, auf das, dass Volk in Frieden und Wohlstand leben kann. Denn es soll uns zwar dienen, doch es ist unsere Aufgabe es für seine Dienste mit unserem Schutz und unserer Großmut zu entlohnen.“ Ich blicke meinen Vater fragend an und hoffe, dass dies die richtige Antwort war.
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Beitrag von Duncan Mo 19 März 2012, 18:58

Ruas nickt langsam, doch irgendwie nicht ganz aufrichtig.
"Du hast wohl gesprochen, doch glaubst du das auch, was du sagst? Bist du mit dem ganzen Herzen dabei? Sind die Kami dir so wertvoll wie sie es sein sollten - obwohl du sie nicht kennst, nicht gesehen hast?"

Er erhebt sich, streicht sich mit der Hand durch den langen Kinnbart und sieht seinen Sohn fest an. Seine Augen sagen: 'Lüge nicht!'

"Würdest du jetzt dein Leben geben, wenn ich dir sage dass ein Kami es wünscht?"
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Beitrag von Elias Mo 19 März 2012, 22:01

Ich schlucke schwer und sehe ihn an – versuche es zumindest ohne den Blick unter seinem strengen Blick zu senken: „Ich glaube an das was ich sage. Ich will nicht in den Krieg ziehen, ich verspüre keine Freude, bei dem Gedanken Menschen töten zu müssen, doch es ist meine Pflicht.
Wenn ihr mir sagen würdet, ich müsste nun sterben – Vater ich weiß nicht, wie ich reagieren würde. Das ist die ehrlichste Antwort, die ich euch geben kann. Ich tue was die Pflicht von mir verlangt, dies ist meine Rolle, meine Position in der göttlichen Ordnung - Das habe ich erkannt, dies ist der Weg, dem ich folgen will. Doch, ob mein Geist stets stark sein wird – Wie kann ich das wissen? Die Wege des Schicksals, meines Schicksals zu kennen vorzugeben, wäre eine Anmaßung.“
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Beitrag von Duncan Mi 21 März 2012, 13:24

"Nun ich sagte," erwiedert Ruas leise, "was wäre wenn ein Kami deinen Tod wünscht? Du bist ein Samurai. Du hast sofort zu tun, was dein Höhergestellter von dir verlangt, auch wenn du nicht immer den Zweck darin siehst. Aber was, wenn ein Kami - ein Gottwesen dass du nur aus den Geschichten kennst, deinen Tod fordert? Vielleicht wegen eines Fehlers, vielleicht wegen einfacher Bosheit, bzw. unehrenhaftem Verhalten oder vielleicht wegen eines Mordes?"

Er sieht seinen Sohn scharf an.

"Was würdest du tun, Njan-san?"
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Beitrag von Elias Mi 21 März 2012, 13:35

Ich ziehe leicht irritiert die Augenbrauen hoch. Was soll das?: „Wenn ein Kami meinen Tod wünscht? Ich würde mich weder wiedersetzen wollen noch können – Natürlich würde ich in den Tod gehen. Doch darf ich mir erlauben, euch zu fragen, ehrenwerter Ruas-sama, warum ihr mir diese Frage stellt?“
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Beitrag von Duncan Mi 21 März 2012, 14:00

Er senkt den Kopf und nickt - scheinbar enttäuscht. "Warum, würdest du das ohne zu überlegen tun? Welches Recht, hat ein Gott das von dir zu verlangen?"
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Beitrag von Elias Mi 21 März 2012, 14:35

„Vater?“ Ich blicke ihn irritiert an: „Es ist ein Gott! Würde ein Gott irgendein Recht brauchen um das von mir zu verlangen? Wenn er mir sagen würde, warum ich sterben soll, aus welchem Grund, er meinen Tod will…Er könnte mich doch ohnehin vernichten, bevor ich wüsste, was mir geschieht. Die Antwort auf eure Frage, gabt ihr soeben selbst, als ihr sagtet, ich hätte als Samurai ohnehin sofort das zu tun, was ein Höhergestellter von mir verlangt, selbst wenn ich den Zweck nicht darin sähe. Vater, ich verstehe diese Unterhaltung nicht.“
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Beitrag von Duncan Mi 21 März 2012, 17:06

Er schüttelt den Kopf, fast schon verzweifelt und sagt: "Wer bestimmt dein Schicksal?"
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Beitrag von Elias Mi 21 März 2012, 21:05

Ich blicke ihn an, ich denke, ich weiß, welche Antwort er hören möchte und gleichzeitig weiß ich doch nicht, ob ich sie ihm geben kann. "Vater...Ich sollte es sein, der mein Leben bestimmt und ich bemühe mich nach Kräften die besten Entscheidungen zu treffen. Doch es gibt Stunden, Tage, Wochen, in denen ich mir nicht sicher bin, in denen ich mir wünschte, ich könnte mit Sicherheit sagen, dass ich es auch tatsächlich bin, der üer sein Leben bestimmt. Wenn ihr eine ehrliche Antwort wolltet, dann ist dies die ehrlichste."
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Beitrag von Duncan Do 29 März 2012, 17:46

Ruas atmet durch, als ob er endlich die richtigen Worte vernommen hätte. "Richtig. Du bestimmst dein Schicksal. Niemand sonst! Auch nicht die Kami. Mag sein, dass die Welt ihren vorgeschriebenen Weg geht, aber du bist in der Lage diesen Weg zu ändern, Junge. Der Mensch ist als einziges in der Schöpfung fähig, sein Schicksal zu ändern. Die himmlische Ordnung die wir aufgebaut haben ist...fast richtig. Doch es gibt etwas, dass die natürliche Ordnung stört. Kannst du mir sagen was das ist?"
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Beitrag von Elias Fr 30 März 2012, 13:09

Ich denke einen Moment nach und zupfe an meinem Bart:

„Es beginnt wohl mit dem freien Willen eines jeden – Dieser mag in der Ordnung Platz finden, auch wenn er sie an dieser und jener Stelle wiederholt auf die Probe stellen mag. Doch das eigentliche Problem dürfte die Machtgier Mancher sein, also eine Art Perversion des freien Willens. Viele versuchen immer wieder aus der Ordnung auszubrechen und zwar ohne Rücksicht auf Verluste.
Indem sie sich unbedacht zu großer Mächte bedienen – die sie wohl häufig nicht zu kontrollieren vermögen – lassen sie alles ins Schwanken geraten. Ein gutes Beispiel dafür, könnte wohl der Blutsprecher Iuchiban mit seinen Anhängern sein – Nicht wahr?“

Ich hole kurz Luft und überlege einige Sekunden, gebe aber durch eine leichte Bewegung der Hand zu erkennen, dass ich noch nicht geendet habe:
„Ein Teil des freien Willens muss es wohl sein, dass wir erkennen, wo wir in der himmlischen Ordnung stehen und welche Wege sich uns Auftun. Durch Selbstdisziplin müssen wir unseren Willen mit Bedacht auf die richtigen Wegen lenken, dafür sorgen, dass wir nicht auf falsche Bahnen gerate – Uns sozusagen unseren Willen zu Willen machen.
Um auf eure Frage zurückzukommen: Rücksichtslose Machtgier und der damit einhergehende bedenkenlose Individualismus, das ist der Dorn, der die Ordnung stört.“
Fast ein wenig überrascht von mir selbst, blicke ich meinen Vater an.
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Beitrag von Duncan Fr 30 März 2012, 13:46

Er nickt wieder, scheint aber dennoch nicht zufrieden. "Machtgier und Korruption, ja das ist richtig. Aber all diese Dinge sind menschliche Fehler, die einen Teil unseres Wesens ausmachen. Diejenigen, die es kontrollieren können steigern in der Ordnung weiter auf, bis sie schließlich Erlösung finden. Diejenigen, die das nicht können, sinken hinab bis nach Jigoku um dort ihre Strafe zu empfangen. Aber gibt es auch Wesen, die völlig frei von diesem Prinzip agieren können? Die tun, was das Schicksal ihnen gibt, ohne einen Ausweg daraus zu wissen? Sklaven des himmlischen Rads?"
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Beitrag von Elias Fr 30 März 2012, 14:02

Ich blicke ihn fragen an: „Vater? Ich verstehe nicht ganz…Sprecht ihr von den Oni? Von den Kreaturen der Schattenlanden? Von der Namenlosen Schwärze? All jene Dunklen Dinge, deren einziges Ziel Chaos und Zerstörung ist? All diese Dinge sind – besonders dieser Tage, so unsere Vermutungen richtig liegen und der Naga mit dem ich sprach die Wahrheit sagte, unsere größte Bedrohung.“
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Beitrag von Duncan Do 05 Apr 2012, 14:55

"Nein Sohn." antwortet Ruas ruhig. "Ich rede von den Kami. Jenen Wesen die über uns stehen, aber zugleich ihrem Schicksal unausweichlich ergeben sind. Jenen Wesen die über uns Kontrolle haben, aber nicht über sich selbst. Jenen, dennen wir in dern Untergang folgen, wenn das ihr Schicksal ist und jene, die Verantwortlich sind für den ewig andauernden Konflikt mit den Schattenlanden. Sie sind die Sklaven der himmlischen Ordnung, obwohl wir denken dass sie sie kontrollieren, aber dem ist nicht so.
Als wir Lady Shinjo in die Wüste folgten, gaben wir alles auf und ließen alles zurück, was wir hier hatten - wegen einer Kami! Dort ging sie fort, lies uns in Stich, allein in der Wüste und wir mussten selbst nach Hause finden. Als wir zurück kamen, wollte man uns nicht wieder aufnehmen, nicht geben was rechtmäßig uns zustand. Alles wegen einer Kami! Wir mussten uns unseren Platz selbst wieder erkämpfen, ohne Shinjo, ohne eine Kami die uns führte.
Verstehst du was ich sagen möchte, Sohn? Die Kami haben kein Recht uns zu kontrollieren, kein Recht sich Herrscher über die Menschen zu nennen. Wir sind die Wesen die Fähig sind das Schicksal zu ändern, nicht die Kami. Und als solche, dürften wir uns nicht von Gottheiten beherrschen lassen dürfen. Wir sollten wieder uns selbst beherrschen, wie in der Zeit, bevor die Kami kamen. Wir sollten einen menschlichen Kaiser auf dem Thron haben und nicht einen Abkömmling der Kami. Sie nur wohin uns die Kami getrieben haben. Zuerst kämpften sie um den Thron und dann begannen ihre Kinder - wir - darum zu kämpfen, statt gemeinsam gegen die Kami zu stehen und ihre Kriegstreiberei. Und gegen Fu Leng, ihrem Bruder.
Wer rettete das Kaiserreich vor den Schrecken Jigokus, als Fu-Leng das erste mal ins Reich einfiel? Die Kami? Nein! Menschen. Die Sieben Donner Shinseis! Shinsei, selbst ein Mensch, rettete uns und die Kami! Und dennoch, beten wir die Kinder des Himmels an, statt unsere eigenen Väter und Mütter. Statt unserer eigenen Kinder."
Ein bitterer Blick hat sich in das verdüsterte Gesicht von Ruas geschlichen. Langsam blickt er zu seinem Sohn, wartet auf dessen Reaktion.
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Beitrag von Elias Fr 06 Apr 2012, 17:15

Ich blicke ihn an und sehe ihm mit leicht schräg gelegtem Kopf, direkt in die Augen. Meine Stirn ist in angestrengte Falten gelegt. Nun…In meinem 22 Lebensjahr lässt mein Vater mich also vor sich zitieren und widerlegt innerhalb weniger Minuten das, was man mir mein ganzes Leben eingebläut hat – Versucht es zumindest zu widerlegen. Vielleicht auch nur mir einen neue Dimension zu eröffnen. Das ist etwas, was man als Ketzerei bezeichnen würde, wenn diese Meinung an die Öffentlichkeit dringen würde…

Ich senke den Kopf und starre auf die Schale mit Tee, die ich in meinen Händen halte, beobachte die Leichten Wellen, die das Zittern meiner Hände erkennen lassen. So verharre ich einige lange Augenblicke ohne mich zu rühren. Ich weiß nicht, was ich denken soll, das ist mein Problem. Die Kami sie gibt es, daran besteht kein Zweifel und sie herrschten eins über uns – Doch war diese Herrschaft tatsächlich so ruhmreich wie es immer hieß? Sind sie es tatsächlich, die der Grund für den andauernden Kampf gegen die Schattenlande? Wie kann ich wissen ob sie dies nicht alles aus einem Grund taten, der uns Sterblichen verborgen blieb?

Ich fahre gedankenverloren mit einer Fingerspitze über den Rand der Schale. Der Gedanke an Freiheit ist verlockend? Er gärte stets in mir, das weiß ich nur zu gut. Freiheit ist das wonach ich mich immer sehnte und nun steht dort ein Weg vor mir, der mir Freiheit bringt. Will ich Macht? Nicht wirklich. Ich will nicht aufsteigen um mächtig zu werden, ich will aufsteigen um allen eine Freiheit zu schenken um diesen Clan, dieses Land, das ich über alles liebe, zu befreien. Diesen Krieg zu beenden, den Krieg zwischen den Clans zu beenden – Denn ich sehe keinen Sinn darin – Es ist ein ewiges Spiel aus Zwietracht, Arroganz und Hochmut, dass uns dazu treibt Dinge zu verlangen, die wir nicht brauchen.

Was brauche ich mehr, als mein Pferd und die Steppe. Meinen Bogen und ein Decke, die mich in der Nacht wärmt? Meine Liebste, die an meiner Seite ist…Nein Macht will ich nicht. Ich will das Böse zerschlagen und Frieden bringen…Doch ich selbst werde mich ändern müssen. Ich werde mich beugen müssen, um die Freiheit zu erlangen und sie anderen zu bringen. Ich werde meine Freiheit einschränken müssen um anderen zu geben, was ich mir stets wünschte. Doch ich schränke meine Freiheit nicht ein um den Kami zu dienen, nein ich schränke sie ein um einem Ziel zu dienen, das ich mir selbst gesetzt habe. Eine neue Überzeugung? Vielleicht! Doch die alte steht noch. Auf Stützen, die morsch sein mögen – das vielleicht – doch sie sind auch alt und das Holz ist tief in den Grund gesunken. Ich werde Zeit brauchen.

Ich blicke wieder auf und begegne direkt dem Blick meines Vaters. Meine Züge haben sich geglättet und begleitet von einem leichten Lächeln, das kaum merklich meine Lippen umspielt, durchbricht ein einziges Wort die Stille: „Arrigato.“

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Beitrag von Duncan Mo 09 Apr 2012, 13:58

Er nickt, scheinbar etwas erleichtert über die Worte seines Sohnes. "Denke eine Weile darüber nach, Sohn." flüstert er beruhigend. "Denke nach und komme zu mir, wenn dich mehr zu wissen verlangt. Ich werde für dich da sein. Aber rede mit mir darüber...ich bitte dich."

Njan verbeugt sich zum Abschied respektvoll vor seinem Vater und geht hinaus, den langen Gang entlang, nach...
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Beitrag von Elias Mo 09 Apr 2012, 15:11

Mit schnellen Schritten durchschreite ich die Gänge, bis ich den Ausgang des Palastes erreiche. Die Frage geht mir nicht aus dem Kopf: Warum erzählte mein Vater dies? Woher stammt die Bitterkeit in seinem Blick? Er schien geradezu verunsichert. Dies war zweifellos eines der persönlichsten Gespräche die ich je hatte.
Ich streiche mir eine Strähne meines Haares aus dem Gesicht, die aus der Frisur gefallen ist – Mittlerweile ist es sehr lang geworden – und lächle im Vorbeigehen einer Dienerin zu, die fast erschrocken zurückweicht und dann zögerlich mein Lächeln erwidert. Ich spüre ihren verwunderten Blick im Rücken, als ich die letzten Schritte zurücklege und in die kühle Luft des späten Vormittags hinaustrete.
Ich blicke mich kurz um und schlage dann den Weg zu einem Teehaus ein, das den Namen „Fallende Blüten“ trägt. Ich gehe – In Gedanken verloren – Fast an dem Gebäude vorbei, besinne mich aber noch rechtzeitig und betrete den hellen Raum. Suchend blicke ich mich um und lasse mich vor einen unbesetzten Tisch zu Boden sinken. Bevor ich in die Schlacht ziehe will ich diese Sache noch klären...will Aikiko noch einmal widersehen.
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Beitrag von Duncan Do 12 Apr 2012, 12:30

Eine bedienstete kommt an den Tisch und neigt höflich das Haupt.
"Ich möchte Tee, bitte. Yasmin. Für zwei."
Die Frau nickt und geht um die Bestellung zu holen. Es dauert eine ganze Weile. Die Dame kommt zurück und legt ein edles Service aus, dass eben für Samurai ausgewählt wurde. Dann neigt sie wieder ehrfurchsvoll das Haupt und wartet auf ein Zeichen, dass sie sprechen darf. Njan wedelt mit dem Arm. "Ja?"
"Der Tee wird leider noch etwas dauern, Herr. Doch er wird so schnell wie möglich bei euch sein."
Aikiko scheint wohl verhindert zu sein? Njan ist verwundert. Doch dann springen ihm viele mögliche Erklärungen in den Kopf und er wischt seine kurz aufflammende Sorge weg. Er wartet.

Nach einer schier endlosen Zeit, bringt die Dame endlich den Tee und mit ihr erscheint Aikiko. Über den Dampfenden Tassen verbeugt sie sich kurz und fasst dann gleichzeitig mit ihm nach dem Tee, trinkt in vorsichtigen Zügen zugleich mit ihm. Dann stellen sie die Tassen wieder ab.
Im Haus ist es ruhig. Nur wenige Besucher, mit eigenen kleinen Gesprächen.

"Wie schön, dass du gekommen bist, Geliebter."
"Wie könnte ich auch nur einen Tag ohne dich?"
"Wie war deine Hochzeit?" obwohl sie lächelt kann Njan dennoch einen kleinen Stachel der Eifersucht erkennen. Doch so ist es nunmal.
"Gut. Schön." Er versucht es möglichst neutral klingen zu lassen.
"Was wirst du jetzt tun? Was werden wir jetzt tun?"
Wieder nimmt sie einen vorsichtigen Schluck vom süßen Yasmin...
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Beitrag von Elias Do 12 Apr 2012, 13:06

Ich lege die Stirn in Falten. „Ich werde dir helfen, dass du an diesem Ort dein eigenes Geschäft aufbauen kannst. Wir werden Räumlichkeiten für dich finden, du bekommst von meiner Seite alle Hilfe, die ich dir geben kann.“
Ich blicke sie an und schenke ihr ein liebevolles Lächeln, bevor ich wieder ernst werde: „Meine Liebste…Es gibt nur das eine Problem bei dieser Sache: Ich werde dir die nächste Zeit nicht zu Seite stehen können. Ich breche bald auf…sehr bald.“ In meiner Stimme schwingt deutliche Bitterkeit mit: „Um mich mit den Löwen zu messen. Ob ich will oder nicht. Wenn wir dir also noch ein Standbein aufbauen wollen, bevor ich gehe, sind wir in Eile.“
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Beitrag von Duncan So 22 Apr 2012, 16:26

Sie möchte nach seinem Gesicht fassen, doch besinnt sich gleich darauf wo sie sind.
"Njan-chan, was ist mit dir, du siehst so blass aus. Ist etwas schlimmes passiert?"
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Beitrag von Elias So 22 Apr 2012, 19:01

„Hmm?“ Ich lächle sie an. Ich bin blass? Nun das kann sein…Eigentlich fühle ich mich eher fiebrig, voller Tatendrang. Nicht unbedingt gesundem Tatendrang – Das nicht, aber…Meine Augen scheinen mir in diesem Moment fast wild in die Welt zu blicken: „Ach…Egal! Lass meine Sorgen, meine Sorgen sein.“ Ich nehme einen Schluck Tee. Das hätte mir gerade eben noch gefehlt was? Mich jetzt auch noch erklären zu müssen. „Also was sagst du? Hast du dich vielleicht schon mal umgehört? Ich bin noch nicht dazu gekommen…“
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Beitrag von Duncan Mo 23 Apr 2012, 00:24

Sie blickt verschüchtert von einer Seite zur anderen.
"Njan-chan, willst du wirklich nicht...? Na gut." Sich fassend schluckt sie ihren Kummer hinunter und fährt stattdessen fort.
"Ich habe mich umgehört. Es gibt zwei Geishahäuser, fünf Hurenhäuser und etliche Teehäuser. Die beiden Geishahäuser stehen in großer Gunst bei den Ministern der Stadt und es ist gerade zu unmöglich ohne deren Zustimmung ein eigenes haus zu öffnen. Mädchen und Bedienstete sind leicht zu bekommen, besonders bei den Flüchtlingen. Du musst einige Minister überreden, ein paar Samurai auf deine Seite bringen, die nicht nur bereit sind für uns zu sprechen, sondern auch unter Umständen schutz vor Racheakten der anderen Häuser geben. Du kennst sicher ein paar junge Männer aus der Shinjo-Schule. Ein Gebäude habe ich auch schon im Blick, aber der Inhaber verkauft nur an ehrbare Leute. Auch hier werde ich deinen Zuspruch brauchen. Doch wenn diese Hürden genommen sind, dann kann ich hier etwas aufbauen...und dich auch gebührend empfangen, wenn du vom Schlachtfeld zurück kommst."
Ein kleines Lächeln stiehlt sich auf ihren roten Mund.
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