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Der Frühling 1127

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Der Frühling 1127 - Seite 4 Empty Re: Der Frühling 1127

Beitrag von Duncan Fr 26 Okt 2012, 15:19

Natürlich schweigt Koh nicht. Stattdessen verdüstert sich sein Gesichtsausdruck. Fast sieht er gekränkt aus.

"Seid nicht so eingebildet, Samurai!" Flüstert er. "Ich habe schon einmal gesag dass wir gar nicht so verschieden sind. Und ich revanchiere mich lediglich für meine Freiheit. Ihr solltet aber auch bedenken, dass ich schon mehrfach die Gelegenheit hatte euch zu vernichten und mir damit einiges an Ärger ersparren könnte sowie meine Sicherheit in dieser Welt zu gewährleisten. Aber ihr habt nicht nur mich entlassen, sondern durch eure Unachtsamkeit auch jemand anderen die weitaus mehr Schaden anrichten kann, als ich! Ihr solltet diesen Fehler möglichst bald beheben, sonst wird nur noch mehr Unglück auf euch herabstürzen. Und..."
Nun lächelt Koh wieder sein penetrantes Grinsen.
"...es ist ja nicht so dass als ob ihr schon mehr als genug davon gehabt hättet! Aber ich sehe die Stränge des Schicksals. Ihr nicht! Seid weise und gebraucht mich solange ihr noch die Gelegenheit dazu habt. Denn irgendwann könnte ich anfangen mich zu langweilen und dann..."

Die Augen von Koh verängen sich zu schlitzen und seine Lippen werden zu einem fahlen, weißen Strich der sich leicht nach oben biegt.

"Kiku, euer Vater und Aikiko. Die mittleidlose Hand des Schicksals schwebt bereits über ihre Köpfe. Nicht mehr lange und sie fällt auf sie herab..."

Koh beginnt langsam zurück in die Dunkelheit zu gleiten. Schatten legen sich langsam über seinen Körper und wandern zu seinem weißen Gesicht...
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Beitrag von Elias Fr 26 Okt 2012, 15:47

„Ach tatsächlich, wirklich? Wenn ihr mich für eingebildet haltet, dann kann ich mich damit trösten, dass ihr es auch seid – In diesem Punkt sind wir uns also wirklich ähnlich.“

Ich beiße die Zähne zusammen und starre ihn an: „Ihr habt mir bereits einmal gesagt, dass ihr mich vernichten könnt. Beim zweiten Mal wird eine solche Drohung nicht beeindruckender, sondern verliert vielmehr an Bedrohlichkeit. Vielleicht wäre es nicht einmal, das Schlimmste, das mir passieren könnte. Aber früher oder später, wird es ohnehin die Schlacht erledigen, nicht wahr? Warum solltet ihr euch also über die Gebühr anstrengen. Ich frage mich auch, wieso ihr über Langeweile klagt – Ihr habt doch was ihr wolltet oder? Ihr seid in dieser Welt. Ihr hört euch ein wenig an wie eine dieser gelangweilten Hofschranzen – Das scheint mir euer ein wenig unwürdig zu sein.
Dass etwas anderes in dieser Welt ist, das hier nicht hergehört habt ihr mir ebenso bereits gesagt, darum werde ich mich sorgen, wenn ich nicht mehr auf dem Schlachtfeld befinde. Von hier aus kann ich wenig tun und hier geht es nicht um mich und mein lächerliches Dasein. Ich denke ihr habt euch also hinlänglich revanchiert und ich danke euch dafür. Ich denke außerdem, die Maus tut in der Regel gut daran auf die Hilfe der Katze zu verzichten – zumal die Hilfe der Maus bisher nicht mehr gebracht hat als Ungewissheit und Verdruss.“
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Beitrag von Duncan Mo 29 Okt 2012, 13:59

Koh lacht hämisch, seine Lippen zu einer Grimasse eines echten Lächelns verzerrt. "Wenn ihr nichts tun könntet, glaubt ihr ich hätte mir den Spaß verdorben die entsetzte Überraschung auf eurem Gesicht zu sehen und diesen Ausdruck dann auf ewig für mich zu behalten?"

Sein gigantischer Körper tanzt in der Dunkelheit dahin, nur sein Gesicht taucht ab und an daraus hervor.
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Beitrag von Elias Mo 29 Okt 2012, 16:21

Ich blicke Koh an und mein Kopf sinkt langsam gegen meine Brust. Fahrig streiche ich mir mit der Hand durchs Haar. Dann blicke ich auf und folge seinem Herumwandern mit immer noch leicht gesenktem Kopf und einem bitteren Lächeln auf den Zügen: „Seid Ihr mein Freund Koh? Ich glaube ich werde wahnsinnig, vielleicht bin ich es auch schon…Warum wollt Ihr mir helfen? Um mich zu zerstören um mich ein weiteres Mal zu brechen? Eigentlich, ist es doch alles ganz unterhaltsam…Kann man Ruinen noch zerstören, ich denke nicht. Ich denke man kann sie wieder aufrichten. Gut, Koh. Dann seid mein Freund! Zeigt mir was Ihr mir zeigen wollt, vielleicht kann ich die Ruinen wieder aufrichten, auch wenn ich nicht mehr daran glaube.“
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Beitrag von Duncan Di 30 Okt 2012, 14:39

Kohs Gesicht wird ernst. "Ihr habt scheinbar kein bisschen Gefühl für Schicksal, was? Aber ihr werdet verstehen. Und ich werde euch verstehen machen."

Er umrundet Njan einmal ganz, so das sein gesamter Körper ihn einkreist.

"Ihr seid ein Diener des Schicksals, Njan-san und ihr habt eine Aufgabe zu erfüllen. Und hier, kommt mein Freundschaftsdienst an euch, eine gute Nachricht: Aikiko geht es gut. Sie macht sich sehr gut mit ihrem Teehaus besser als es eine einfache Geisha könnte. Wenn ihr zurück kommt, werdet ihr sehr erfreut sein das zu sehen. Vielleicht bringt Ihr ihr ein Souvenir mit um etwas besonderes aus dem ort zu machen. Schließlich kämpft ihr gegen die Feinde des Kaisers. Und oh, wo wir schon dabei sind...
Euer Vater ist ebenfalls einer. Habt ihr das inzwischen heraus gefunden?"
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Beitrag von Elias Mi 31 Okt 2012, 19:06

„Gibt es Schicksal oder schaffen wir uns letztendlich nur unser eigenes Schicksal? Vielleicht sind wir unser eigenes Schicksal Koh? Ihr wisst wohl mehr als ich, der ich letzten Endes nur ein Sterblicher bin. Mein Vater meinte, ich sei derjenige, der über mein Schicksal entscheiden könnte und ich würde diese Worte gern glauben. Nur weiß ich nicht, ob ich sie glauben kann. Er sagte auch, selbst die Kami hätten kein Recht mir zu befehlen…Wenn ein Mann so spricht, dann ist es nicht verwunderlich, dass er auch kein Freund des Kaisertums ist. Es erschüttert mich nicht dies zu hören.
Außerdem solltet Ihr wissen, dass eure Annahme, ich kämpfte gegen die Feinde des Feindes so nicht gänzlich richtig ist: Ich kämpfe nicht, damit ich den Kaiser verteidige. Ich kämpfe für die Shinjo und für das Einhorn. Ich kämpfe, weil sie gegen unsere Verbündete ziehen, weil sie unser Land bedrohen. Ich kämpfe weil ich mein Land liebe und weil ich es schützen möchte, mit all den Unschuldigen, die dort leben, all meinen Brüdern und Schwestern. Würden die kaiserlichen Shiro Shinjo angreifen, würde ich nicht zögern, auch gegen sie ins Feld zu ziehen.“

Ich denke kurz nach, dann lächle ich: „Für die Nachricht, Aikiko betreffend danke ich Euch….Ihr müsst zugeben, dass es etwas…Lustiges hat, dass ein Geist wie Ihr mir sagt, ich sollte meiner Dame etwas Gutes tun, aber ich sehe zu, dass ich eurem Rat nachkommen kann.“
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Beitrag von Duncan Do 01 Nov 2012, 16:57

"Wie reizend von mir, nicht? Sie hat ein so schönes Gesicht eure...Aikiko. Aber zum Wesentlichen. Was ihr da sprecht würde euch selbst in den Augen einiger eurer engsten Brüder den Kopf kosten. Ihr kennt die Geschichte vom Fall der Kami, nicht? Und ihr wisst, dass auch euer Clan einem Kami untersteht, nicht? Und wenn dieser Kami, die Stärke und Führerschaft seines Bruders anerkannt hat, dann stellt ihr euch mit eurer Blasphemie nicht nur gegen den auserwählten Kaiser, sondern gegen die Erste eures Clans selbst. Shinjo, die in der Wüste Verschollene."

Er macht eine kurze Pause, während sich sich vor Njans Augen eine Karte von Rokugan aufbaut. Sie ist nicht sehr groß, aber so detailreich, dass Njan meint kleine Bauern den Reis ernten zu sehen.

"Als die Kami vom Himmel stürzten, geboren aus dem aufgeschnittenen Bauch des Vaters Mond, fielen sie auf die Erde und namen sich die Menschen untertan. Sie allein vermochten es den unscheinbaren und schwachen Wesen zu Stärke und Vorherrschaft über das Land zu verhelfen. Die Zeit der Naga und der Nezumi ging zu Ende und die Zeit der Menschen brach an. Hantei obsiegte gegen seine Geschwister im brüderlichen Kampf und erklärte sich bereits die Menschen und seine Geschwister zu führen. Shinjo, die Abenteuerlustige ritt aus um die Grenzen des Reiches zu erforschen und erweitern, auf dass sie die Gefahren hinter ihrem Reich kennenlernen konnten.
Aber es gab auch Gefahren im eigenen Reich. Einige Menschen waren mit der Herrschaft der Kami nicht zufrieden. Sie wollten sich nicht der himmlischen Ordnung fügen die Reichtum, Wohlstand und Frieden gebracht hatte. Sie begehrten auf, doch hatten den Kami nichts entgegen zu setzen. So flohen sie aus ihrer Heimat hinaus über die Grenzen, wo die Herrschaft der Kami endete. Sie nannten sich...die Kolat. Und sind seit jeher erklärte Feinde der Kami und damit der himmlischen Ordnung. Derjenigen Ordnung die es als Einzige vermag, die Menschen vor dem zu schützen, was hinter den Mauern der Krabbe lauert. Und was jetzt frei durch euer geliebtes Heimatland umherstreift..."

Während Kohs Vortrag, konnte Njan all dies auf der Karte sehen. Und nun sieht er wie eine riesige Gruppe an Untoten und Oni durch das Land marschiert. Einige, wandern mit der Krabbe. Andere, wandern durch die nördlichen Berge der Shinjo. Wieder andere rücken von Süden her auf an die Grenzen der Einhörner oder des Drachens. Die ganze Karte versinkt im Chaos der schwarzen Flut, während die Clans sich gegenseitig niederschlachten statt ihr Land vor der unaufhaltsamen Gefahr zu schützen.

"...Seht was die Gier der Menschen zu tun vermag! Seht was dem Reich blüht, wenn die himmlische Ordnung zerfällt! Ihr wisst es Njan. Den ihr seid selbst eurer Gier erlegen und habt euren eigenen Bruder und eure eigene Schwester verloren. So verhält sich das ganze Reich. Und schon bald, wird es kein Reich mehr geben, das ihr schützen könnt. Und keine Gesichter die ich stehlen kann. Versteht ihr jetzt, Samurai? Mag sein, dass die himmlische Ordnung nicht immer fair erscheint. Das die Kami unsere innigsten Wünsche verbieten. Aber alles dient einem Zweck. Diejenigen, die sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden wollen schließen sich häufig der Pestilenz der Schattenlande an. Maho-Tsukai verkaufen ihre Seelen an den dunklen Gott weil sie nicht akzeptieren können, dass sie nur ein Bauer oder kleiner Beamter sind. Ihr seid kein kleiner Bauer oder Beamter, Njan-san! Ihr habt die Möglichkeiten euer Schicksal zu ändern und vielleicht damit auch das Schicksal des ganzen Reiches. Aber ihr müsst die himmlische Ordnung anerkennen! Sonst, kann ich...euch nicht mehr helfen."

Die Karte verschwindet in nebligen Rauch. Die Dunkelheit rückt näher und lässt Njan frösteln. Der Klang von Regentropfen hallt von irgendwo wieder. Kohs Gesicht schwebt mit ernster Miene vor dem Samurai.

"Kiku ist im übrigen nicht fern. Noch könnt ihr nicht fort, aber sobald ihr eine Möglichkeit bekommt - und ich garantiere euch dass sie kommt - werdet ihr nach Kyuden Bayushi reiten. Im Land des ehemaligen Skorpions fühlt sich Lady Tsumi am wohlsten. Dort werdet ihr sie finden."

Der Klang von Regen wird lauter. Njan meint eine leichte Brise zu spüren.
"Vergesst nicht, Shinjo Njan-san! Das Gesicht des Bösen...", sein Gesicht beginnt sich zu verändern, doch Njan kann nicht erkennen wen er darstellen will, "...ist unscheinbarer als ihr glaubt."

Der Klang von Regen ist nun sehr laut und es riecht nach nassem Pferd. Der Wind ist kühl und erfrischend.
"Wacht auf Njan!" sagt das formlose Gesicht und formt sich immer mehr zu etwas das Njan zu kennen scheint.
"Wacht...auf!"

Njan öffnet die Augen und blickt in das dunkle Gesicht von Shinjo Yasamura. Es ist Nacht, wolken verhängen den Himmel und schütten ihre nasse Fracht auf das Land herab.
"Was für eine Nacht." sagt Yasamura und lächelt leicht. "Als ob der Himmel selbst über unsere Toten weint." Dabei blickt er gedankenverloren nach draußen.
Njan liegt auf einem Feldbett, seine Rüstung neben ihm. Er ist mit Bandagen verbunden und fühlt sich schwach.
"Verzeiht, dass ich euch um den wohlverdienten Schlaf bringe, aber der Shugenja meinte ich sollte sehen ob ich euch wach bekomme. Ihr habt tapfer gekämpf dort draußen, mein Freund. Ihr habt dem Clan alle Ehre gemacht."

An den Feldbetten gehen einige Samurai mit Lampen entlang. Scheinbar befinden sie sich auf Kyuden Kakita...oder was davon übrig ist. Ein angebrannter, steinerner Kranich sieht von einer Säule her auf die schlafenden Männer herab.

"Eure Verletzungen werden schon bald ausgeheilt sein, mein Freund. Wir reiten erst in zwei Tagen weiter. Zuerst müssen unsere Verwundeten genesen. Wir haben schon eine Nachricht an die Kraniche gesendet, aber...es wird wohl noch eine weile dauern. Sie werden von den Löwen bedrängt. Die Krabbe zieht sich unterdessen zum Beiden Pass zurück. Dort werden wir sie entgültig vernichten. Ruht euch nun aus. Morgen wird es euch besser gehen."
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Beitrag von Elias Do 01 Nov 2012, 21:20

Ich erhebe mich halb vom Lager und beiße schmerzfüllt und mit einem leichten Keuchen die Zähne zusammen, als ein jäher Schmerz meine Glieder durchzuckt. „Wir sollten uns nicht zu siegesgewiss sein, Yasamura-sama. Ich habe einen Verdacht, die Krabbe betreffend.“ Yasamura dreht sich wieder zu mir um.
„Mir kam es von Anfang an seltsam vor, dass die Krabbe ihre Position an der Grenze zu den Schattenlanden verlassen hat. Ich glaube nicht, dass sie allein marschieren. Ich glaube, wir haben es hier mit wesentlich mehr, als einem Clankrieg zu tun…Ich weiß nicht ob ihr davon Kenntnis habt, dass ich vor einigen Monden, die Gelegenheit hatte mit einem Naga zu sprechen oder besser, dass ein Naga mir etwas mitteilte…Er meinte Fu-Leng habe sich wieder erhoben….“
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Beitrag von Duncan Do 01 Nov 2012, 21:54

Besorgt blickt der Clanchampion auf Njan herunter.
"Fu Leng ist auf ewig gebannt. Er wurde am Tag des Donners zerstört. Er kann nicht wieder kommen. Das die Krabbe vielleicht mit den Kreaturen der Schattenlande zieht hat der Khan ja bereits erwähnt. Wenn dem so ist, werden wir früher oder später die Mauerwächter ihres Amtes entheben müssen. Aber vorerst wäre es wichtig, dass ihr euch ausruht, Njan-san. Schlaft jetzt. Wir werden der Krabbe nicht erlauben weitere Länder zu verwüsten."
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Beitrag von Elias Do 01 Nov 2012, 22:56

Ich lasse mich langsam und vorsichtig auf mein Lager sinken, Wirbel für Wirbel, um die Wunden nicht noch weiter zu strapazieren. Mit halb geschlossenen Augen spreche ich leise weiter: „Ich denke, sie werden nicht nur an der Seite der Krabbe marschieren und ich denke diese Kreaturen marschieren nicht nur an dieser Front. Wir müssen achtgeben, dass wir das wahre Ausmaß Gefahr erkennen, bevor es zu spät ist.“ Leise und kaum hörbar füge ich hinzu: „Sonst werden uns auch ausgeruhte Männer nichts bringen.“
Ich schweige und schließe die Augen, starre gegen das Innere meiner Lieder und verfolge das Flackern der Feuer um mich her. War ich gierig? Ich wollte ihren Tod nicht! Ich wollte den Tod meines Bruders nicht! Ein anderer Schmerz verdrängt das Brennen meiner Wunden und ich drehe mich zur Seite, so dass keiner der Anwesenden die Tränen sehen kann, die mir aus den Augen rinnen. Oh ihr Kami…Was habe ich getan? Was soll ich tun?
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Beitrag von Duncan Fr 23 Nov 2012, 16:20

Aus den drei Tagen wird schnell eine Woche. Die Männer haben teils schwere Wunden davon getragen und die Nachricht, dass eine große Armee auf Beiden Pass zumarschiert, sowie das Erreichen des Passes durch die Krabbe verzögert das Ausrücken der Einhörner.
Samurainachschub von Shiro Daidoji kommt um Kyuden Kakita wieder zu besetzen, allerdings so wenige dass gerade die Stadt beschützt werden kann. Die Kraniche baten die Einhörner so lange das Territorium zu halten. Njans Wunden sind inzwischen wieder verheilt doch die letzten Tage waren von Schwermut und Wortkargheit gezeichnet.

Beständiger Regen hat eingesetzt und drückt die Laune der Truppe. Die monsunartigen Regenfälle des Frühjahrs stehen bevor...
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Beitrag von Elias Fr 23 Nov 2012, 20:30

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Beitrag von Duncan Sa 24 Nov 2012, 12:28

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Beitrag von Duncan Do 29 Nov 2012, 14:43

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Den Männern bleibt nichts ausser Erholung und Training. Die verängstigten Bürger der Stadt haben sich kapitulierend an die Einhörner wenden wollen, doch selbstverständlich will Yasamura nichts davon hören. Selbstverständlich schützen sie die Stadt als Verbündete des Kranichs, bis dieser seine Truppen hier stationiert hat. Über kurz, oder lang wird jedoch die Stadt rapide an Bevölkerung abnehmen, falls nicht ein neues Schloß gebaut wird. Die Angst vor Überfällen ist groß.

Yasamura berät sich mit seinen Offizieren und zeigt dabei ein ausgezeichnetes Verständnis für Krieg und Politik. Er ist es, der Njan die nächste Schultechnik beibringt.

Die Kraniche Treffen ein, der Dauerregen nimmt etwas ab. Nach dem Yasamura vom Anführer der Daidoji Familie - dem militärischen Flügel der Kranichfamilien - für seine Hilfe beschenkt wird, sitzen die Einhörner auf.
Ein Bote der Drachen ist gekommen. Toturi der schwarze Wolf, bittet um ein Gespräch.
"Männer!" verlangt Yasamura die Aufmerksamkeit der Truppen, "Wir reiten nun nach Osten, gen Muza Nishin Chushin. Die Stadt untersteht den kaiserlichen Provinzen. Dort werden wir vielleicht Verbündete im Kampf gegen die Krabben finden. Danach holen wir uns den Kopf von Hida Sukune!"

Die Männer heben ihre Lanzen und Schwerter und Brüllen ihren Kampfschrei in den grauen Himmel, bevor sie die Ruinen von Kyuden Kakita verlassen. Njan reitet vorne bei Yasamura mit....

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Beitrag von Elias Do 29 Nov 2012, 16:54

Dieser Tage zeige ich mich still und etwas abwesend. Mechanisch führe ich mein Training aus, befolge alle Anweisungen genau und bin doch mit den Gedanken stets an anderen Orten. Oft kann ich nicht auf Fragen antworten die man mir stellt, weil ich sie nicht wahrgenommen habe. Es ist als ob der Schleier des Regens bis in meinen Geist vordringen würde und dort mein Innerstes, mein Denken, von der Realität abschottet, nur noch unklare und verschwommene Blicke zulässt. Ich warte auf diese Gelegenheit, von der Koh sprach und ich warte darauf, dass mir endlich klarer wird was ich denken soll.
Die Männer begegnen mir mit Hochachtung und Respekt, nachdem ich mich in der Schlacht so heldenhaft geschlagen habe…Heldenhaft? Immer in der ersten Reihe kämpfen und wenn auch das Blut aus der Rüstung herausfließt wie ein Fluss zur Zeit des Monsuns…Heldenhaft oder dumm, egal es hilft sich im Schlachtgetümmel zu verlieren, dort lösen sich die Gedanken zu Gunsten des Zieles auf. Wortlos reite ich an der Spitze der Horde und hänge meinen Gedanken nach…
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Beitrag von Duncan Sa 08 Dez 2012, 14:15

Die Stadt ist nach einem Tagesritt bereits in Sicht. Die Kaiserlichen Truppen die in den kritischen Zeiten die Stadt beschützen reagieren nicht besonders erfreut auf Soldaten des Einhorns. Die Männer müssen vor der Stadt lagern und es dürfen nie mehr als 50 gleichzeitig in die Stadt. Yasamura beschließt den Männern ihren Spaß zu gönnen und entlässt auch Njan als Verantwortlichen mit einem Viertel seiner Truppe in die Stadt. Am Abend soll der schwarze Wolf eintreffen.

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Beitrag von Elias Mo 10 Dez 2012, 18:10

Mein Blick gegenüber Yasamura ist –für einen kurzen Moment - in etwa der eines zu Unrecht geschlagenen Hundes. Beim Gedanken an Zerstreuung dreht sich mir der Magen um und wenn ich daran denke, den leutseligen Offizier spielen zu müssen, wird mir tatsächlich übel. „Habt Dank Chui Yasamura-sama, doch ich würde mit Freude weiterhin im Lager verweilen und hier meinen Dienst tun. Für Zerstreuung werde ich Zeit haben, wenn die Krabbe zermalmt ist.“ So sehr ich auch versuche meinen General mit freundlichen Worten davon zu überzeugen, er scheint von der Idee überzeugt, „ein wenig Zerstreuung“ täte mir gut.
Es ist schlussendlich mehr ein Befehl, als ein Zugeständnis, der mich mit versteinerter Miene in die Stadt treibt, an meiner Seite…meine Offiziere (ein Zustand an den ich mich immer noch nicht gänzlich gewöhnt habe). Shinjo Katsu, Shinjo Toja und Iuchi Ilhan gehen an meiner Seite durch das Tor der prächtigen und wohlhabenden Stadt, zusammen mit einigen anderen meiner Soldaten und niederen Offizieren. Die Stimmung unter den Leuten ist fröhlich, ja fast ausgelassen, sie scheinen erleichtert über diese Pause, während ich innerlich darüber fluche, dass wir hier verharren. Das, was wir nicht haben ist Zeit!
Die Stadt scheint in der Tat prächtig und wohlhabend zu sein. Es ist eine Vielzahl an Unterhaltungsmöglichkeiten geboten, der Duft nach Saké, Tee und frischem Essen steigt in meine Nase und die Straßen sind gesäumt von Händlern aus entlegensten Teilen des Reiches. Mir kommen tatsächlich Ideen, zu den wunderbaren Geschenken, die ich meinen Damen von diesem Ort mitbringen könnte.

„Wo soll es hingehen, Njan-sama?“, diese Frage kam von Katsu. „Tatsächlich stehe ich dem recht gleichgültig gegenüber, Katsu-san.“ – meine unbewegte Antwort. Wir gehen weiter in die Stadt hinein und meine Offiziere machen mich auf dieses und jenes aufmerksam, stecken mich regelrecht an, in ihren Übermut, so sehr ich mich auch dagegen zu wehren versuche, so sehr ich auch versuche eine Mauer des Schweigens um mich zu errichten. „Njan-sama, habt ihr vor den Rest unseres Aufenthalts zu schweigen und mit der Bewegtheit eines Steines in die Luft zu starren?“ Shinjo Toja lächelt mich von der Seite an. „Nun, Shinjo Toja-san, da ihr gerade bedauernswert erfolgreich dabei seid, mir die wunderbarste Melancholie meines Lebens zu nehmen, werde ich wohl ohnehin in diesem Vorhaben scheitern. Also…“ Ich erhebe meine Stimme: „Also werden wir erst einmal sehen, was wir unseren Lieben von hier nach Hause mitbringen können und dann werden wir den Leuten hier zeigen, wie ein Einhorn zu trinken versteht!“ Gejohle wird in den Reihen meiner Leute laut und ein Lächeln breitet sich über mein Gesicht aus. Womit habe ich das verdient?

Ich weiße meine Leute an, sich zu benehmen und uns alle Ehre zu machen und vereinbare ein Sakéhaus, in dem wir uns in vier Stunden wieder treffen können um gemeinsam zu trinken und zu essen. Ich schlendere über den Markt und halte bei der einen oder anderen Schauspieltruppe inne, die in übertriebener Gestik ihre Stücke zum Besten geben. An sich verlangt es mir nicht nach viel Besitz: Meine Rüstung und meine Waffen werden im Lager repariert, geschliffen und poliert. Hmm ein Mempo? Hmm…Vielleicht…Sehen wir weiter. Händler von den Seideninseln bieten ihre exotischen Waren feil. Aus einem etwas zu kleinen käfig blickt mich ein kleiner Affe an, dessen Gesichtszeichnung mit dem weißen Fell und den schwarzen Augen ein wenig einem Totenkopf ähnelt. Ob Aikiko so etwas gefallen würde? Ich fahre mir durch den Bart und gehe weiter. Tatsächlich habe ich zuerst an Aikiko gedacht. Nun ja, ehrlich gesagt verwundert mich das wenig. Ein Stand fällt mir auf, an dem ein Händler seine bunten Stoffe und Gewänder. Ein Kimono in fast fluoreszierenden Gelb-, Orange- und Rottönen, der mit Stickereien aus Goldfäden verziert ist…oh ich denke ich weiß wem das gefallen könnte. Andere wunderbare Gewänder, hier lässt sich sicher etwas finden. Dort ist ein Stand mit Duftwässern und Parfums...Hmm als Einhorn vergisst man manchmal, dass es andere Gerüche geben kann die ein Samurai trägt, als die nach Pferden und Schweiß…


Ich verlasse den Markt und gehe in Gedanken meine bisherige Einkaufsliste durch:

- Ein Äffchen für Aikiko (Ich werde es ihr wohl zusenden)
- Ein schöner Kimono in grünen Tönen, der mit Stickereien verziert ist, die exotische Wälder und Tiere zeigen, ebenfalls für Aikiko
- Der rot-gelbe Seidenkimono für meine Gemahlin
- Ein Parfum mit dem Duft nach Hibiskus auch für meine Gemahlin

Meine Schritte halten vor einem Badehaus. Es ist eine gute Weile her, seit ich das letzte Mal gebadet habe…Sogar seit ich mich das letzte Mal rasiert habe. Ich streiche mir über mein Gesicht, in dem mittlerweile fast ein Vollbart wuchert und trete ein. Ungefähr anderthalb Stunden später verlasse ich es wieder, rasiert – bis auf einen dünnen Schnurrbart und meinen Spitzbart, gewaschen mit gekämmtem und zurückgebundenem Haar.

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Der Frühling 1127 - Seite 4 Empty Re: Der Frühling 1127

Beitrag von Duncan Di 11 Dez 2012, 16:41

Die Sonne hat sich schon hinter dem Horizont verabschiedet und die Straßen werden nun durch rote und gelbe Papierlampen erleuchtet. Viele Geschäfte haben immer noch offen und in den Teehäusern und Werkstätten ist es hell erleuchtet. Zwischen fröhlichen und arbeitenden Menschen, patroullieren leicht bewaffnete, kaiserliche Soldaten mit mehreren bewaffneten Bürgern.

Die kühle Luft tut gut auf der frischen Haut und der Duft von Badeölen beruhigt Njans betrübte Gedanken. Katsu, Toja und Ilhan haben sich ebenso ein erfrischendes Bad gegönnt. Kleine Gruppen aus Njans Truppe schlendern durch die Straßen oder vergnügen sich in Saké-Häusern und probieren die örtlichen Spezialitäten. "Na los, Njan-sama! Lasst uns auch was von den feinen Saké-variationen probieren." grinst Ilhan breit und Toja schlägt ihm fest auf den Rücken. "Hai, solange wir noch können!"
Der etwas ruhigere Katsu zuckt mit den Schultern und lächelt vielsagend.
"Na dann..." antwortet Njan...

... der Abend verschwimmt in grellen Bildern. Tojas breites grinsen und Ilhans unbeschwertes Lachen. Saké. Katsus unglaubliche Anekdote und das brüllende Gelächter am Tisch. Saké. Eine schöne Frau die die Getränke bringt. Ein Einhorn-Samurai der sich daneben benimmt. Katsu und Toja wie sie gemeinsam den Unruhestifter aus dem Saal zerren. Saké. Gelächter. Njans bauch schmerzt vor Lachen. Ilhans grinsendes Gesicht wie er Njan eine schmutzige Geschichte erzählt. Saké. Ein bekannter Samurai aus Njans Trupp wie er sich wankend vor Njan und seinen Offizieren verbeugt. Gelächter. Saké. Die Straße. Ein anderes Trinkhaus. Saké. Lachen. Eine Geisha. Aikiko. Yuki. Saké. Erinnerungen schwappen über einen vernebelten Geist. Ihr nackter Körper - welcher? Aikiko? Yuki? Alles verschwimmt - der Bär im Wald. Ronin Ganko. Yu-Pan. Saké. Saké. Saké. Sa..............................................................................................................

Das Licht der Morgensonne brennt unangenehm in den Augen. Ein greller Lichtschein durch den Spalt im Eingang von Njans Schlafzelt. Er blinzelt und stellt fest dass er allein und fast völlig angezogen - dennoch etwas ausgekühlt in seinem Zelt liegt. Vage Gedankensplitter von letzter Nacht stecken in seinem Gehirn fest wie Porzellanscherben in weicher Haut. Toja, die ihn gackernd stützt. Ilhan auf torkelnder Suche nach einer Stelle zum erleichtern. Er findet die falsche. Kalte Nacht. Sterne zwischen Wolkenfetzen. Dunkelheit.
Najn spürt die Auswirkungen einer seiner Trunkenheit die sich in Erschöpfung und körperlicher Schwäche zeigen. Kopfschmerzen hat er jedoch nicht. Scheinbar war der Saké wirklich von feinster Güte. Wie spät ist es?

Schnell kriecht er aus dem Zelt und sieht sich um. Die Sonne steht schon fast im Mittag, auf dem Lagerplatz herrscht entspanntes treiben. Die Zelte sind klein und behebrergen nur ein bis zwei Männer. Selbst Yasamuras Zelt ist nur zum Schlafen geeignet. Njans Blick schweift um sich und er bemerkt eine große Ansammlung neuer Zelte am anderen Ende der Stadt. Das Banenr der Drachen und eines mit einem schwarzen Wolf auf grauem Grund weht in der kühlen Morgenluft. Es ist erstaunlich sonnig heute, wenn auch immer noch dunkle Wolken in Fetzen über den Himmel wandern.

Erst jetzt bemerkt Njan Shinjo Toja, die auf dem Rücken neben seinem Zelt liegt und leise atmet. Njans Pferd grast unbehelligt neben ihr. Sie hat es scheinbar nicht mehr zu ihrem Zelt zurück geschafft. Katsu erscheint aus seinem Zelt - offenbar weniger angeschlagen als Njans andere Offizier - und begrüßt seinen Kommandanten respektvoll.

Eine größere, berittene Gruppe in der Nähe zum Eingang der Stadt, macht sich mit wehenden Einhornbannern auf, in Richtung des Drachenlagers zu reiten.
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Beitrag von Elias Mi 12 Dez 2012, 18:52

Ich nicke Katsu zu und gehe zu Akemi hinüber. Zu dem Trupp, der zu den Drachen reitet schaffe ich es jetzt ohnehin nicht mehr rechtzeitig. Ich knie mich hin und rüttle Toja an der Schulter: „Toja-san, ihr wollt diesen wunderbaren morgen doch nicht verschlafen hmmm? Auf ins Gefecht, die Pflicht ruft.“ Dann stehe ich wieder auf und lasse Akemi an meiner Hand schnuppern, kraule ihn zwischen den Ohren und klopfe ihm freundschaftlich auf die Seite. Ich spreche halb laut zu ihm: „Du hast dir die Pause auch redlich verdient, was mein Großer? Über dich wird man einst Lieder singen, der prächtigste Hengst, der je auf unseren Steppen geritten ist.“ Akemi schnaubt und beugt sich nieder um weiter zu fressen.
Ich wasche mich so gründlich wie eben nötig und winke dann einen Soldaten heran, der mir beim Anziehen meiner Rüstung behilflich ist, dann sattle ich Akemi und würde mich daran machen, zu den Drachen hinüberzureiten, vielleicht gibt es etwas für mich zu tun – Außerdem bin ich neugierig.
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Beitrag von Duncan Do 13 Dez 2012, 02:00

Murrend erhebt sich Toja vom Boden, während Kazu Njan beim anziehen der Rüstung hilft. Bis endlich alles erledigt ist, ist Yasamuras Delegation schon längst im Lager der Drachen angekommen. Njan reitet auf Akemi zum Lager der Drachen, in Begleitung von Katsu. Am Eingang eines gut organisierten und abgesperrten Infanterielagers das um ein mehrfaches größer ist als die Einheit der Einhörner, werden die beiden Reiter von schwer bewaffneten Samurai aufgehalten. Links stehen zwei Samurai des Drachen, rechts zwei Ronin Toturis. Die Männer stellen sich höfflich in den Weg, als die Einhörner angeritten kommen und verbeugen sich respektvoll vor dem Banner. Die anderen Pferde von Yasamuras Delegation stehen innerhalb der Absperrung am Eingang und werden vorsichtig von Dienern gebürstet.
"Seid willkommen, Shinjo-Samurai. Mein Name ist Miromoto Toshin. Wen darf Lord Toturi melden?"
Njan stellt sich und seinen Leibwächter vor, bevor er freundlich darum bittet sich dem Rest der Delegation an zu schließen. Zusammen mit einem Ronin und einem Drachensamurai werden sie zum größten Zelt in der Mitte begleitet in dem sich mehrere Samurai versammelt haben.

"Ah, er kommt wie gerufen!" begrüßt Yasamura Njans Kommen. "Toturi-san, darf ich euch Gunso Shinjo Njan-san vorstellen. Meine rechte Hand, der seinen kleinen Trupp gegen überlegene Krabben-Elite-Krieger siegreich in den Kampf führte und ohne zu zögern an forderster Spitze stritt."
Njan betritt das Zelt und sogleich neben seinen Clanchampion, der von den anderen Gunso flankiert ist. Vor ihm im Halbkreis sitzen Männer und Frauen auf erhöhten Kissen. Einer davon ist das Bildnis eines Samurai. Die Haare an der Stirn geschoren, am Hinterkopf zu einem eleganten Knoten zusammengebunden. Das spitze Gesicht wird von zwei ruhigen, dunklen Augen regiert, der strenge Mund ist zu einem leichten Lächeln umspielt.

Der Frühling 1127 - Seite 4 Toturi10

Der Krieger in mittleren jahren macht eine freundliche Geste zum Eintreten.

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Beitrag von Elias Do 13 Dez 2012, 13:01

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Beitrag von Duncan Do 13 Dez 2012, 14:33

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Beitrag von Elias Do 13 Dez 2012, 16:50

Ich trete einen Schritt in das Zelt und verbeuge mich sehr tief, ohne jedoch auf die Knie zu gehen – Immerhin ist dies ein Ronin. Freundlich lächelnd, mit respektvoll gesenktem Kopf stelle ich mich vor: „Toturi-sama, wie Chui Yasamura-sama bereits sagte, bin ich Shinjo Njan, Sohn von Shinjo Ruas-sama. Es ist mir eine Ehre euch meinen Gruß aussprechen zu dürfen und es erfüllt mich mit großer Freude und Zuversicht euch und eure Mannen hier versammelt zu sehen. Gemeinsam werden wir, den Winter forttreiben und den Weg für kommende goldene Sommer ebnen.“ Mit gesenktem Kopf verharre ich im Eingang und warte auf eine Reaktion Toturis.
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Beitrag von Duncan Fr 14 Dez 2012, 00:00

Der ehemalige Löwe nickt höflich. "Wahrhaft gesprochen. Es erfüllt mich mit ausserordentlichen Freude einen so begabten Samurai in meinem Zelt beherbegen zu dürfen."
Neben Toturi schnaubt eine Drachen Samurai-ko leise doch vernehmlich. Ohne sich der Quelle zu zu wenden fährt Toturi fort.
"Bitte, setzt euch. Trinkt einen Tee mit uns." Ein Diener eilt mit einer Kanne Tee und einer kleinen Tasse an. Es riecht nach Lychee.

"Die ehrenwerten Samurai neben mir sollen auch euch vorgestellt werden. Dass sind Miromoto Hitomi," dabei deutet er auf die düster dreinblickende Frau die gerade geschnaubt hat,
Der Frühling 1127 - Seite 4 200px-10

"und ihr Bruder Mirumoto Daini, die die ehrenwerten Samurai des Drachenclans für mich führen." Seine Hand wandert zu dem freundlich dreinblickenden und mit Selbstsicherheit erfüllten Augen eines jungen Mannes, wohl in Njans Alter.
Der Frühling 1127 - Seite 4 Mirumo10

Die beiden verbeugen sich knapp.
"Ich erzählte gerade Toturi-san," setzt Yasamura lächeln an, "dass ihr etwas über die Naga wisst, da ihr mit ihnen in Kontakt getreten seid. Wollt ihr für die Anwesende nicht noch einmal die Geschichte erzählen, Njan-san?"
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Beitrag von Elias Sa 15 Dez 2012, 03:04

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Ich nicke und nehme einen Schluck Tee. Im Inneren sträube ich mich, diesen furchtbaren Abend erneut erleben zu müssen. Äußerlich spiele ich jedoch das Spiel, dass ich im Angesicht Kohs perfektioniert habe – Ich behalte meine ruhige Miene:

„Wie ihr wünscht, Yasamura-sama. Obgleich das ‚In Kontakt treten‘, doch wohl eher einseitiger Natur war. Ich werde versuchen die Ereignisse zu raffen, doch um eine Vorgeschichte werde ich nicht umhin kommen:
Otaku-Kiku-san, meine … Schwester Otaku Yu-Pan und ich ritten in das Dorf Mura nisa Kawa Nemu in den Landen der Otaku. Wir hatten den Auftrag seltsame ketzerische Umtriebe in dieser Gegend zu untersuchen, auf die ich - mehr zufällig - gestoßen war. In der ersten Nacht, in der wir den Schrein der Ketzer untersuchen wollten, fanden wir sämtliche Dorfbewohner zu verfallenen, verfaulten Schattenlandkreaturen verwandelt, die uns nach dem Leben trachteten. Allerdings ließen sie sich in einem – aufgrund ihrer großen Zahl - harten Kampf bezwingen, aus dem wir jedoch unverletzt hervor gingen. Den einzigen Überlebenden, einen Jungen, der heute mein Diener ist, konnten wir aus einem Raum erretten in dem ein… nun, es spottet jeder Beschreibung was wir dort sahen. Es war ein ganz und gar abscheuliches Zauberwerk, das auf widerwärtigste Weise die geschundenen Toten wieder zum Leben erweckte.
Als wir nun endlich Gelegenheit hatten, den Schrein, den wir als Ursprung allen Übels sahen zu untersuchen, hatte der Anführer der Ketzer bereits begonnen, inmitten seiner Anhänger, aus einer Art Ei, einen schlangenartigen Oni zu beschwören. Dies konnten wir nicht mehr rechtzeitig verhindern. Wir alle drei kämpften bis zum Ende unserer Kräfte. Fast schien es mir, der Kampf sei verloren und der Oni hätte mich wohl getötet, wenn nicht meine Schwester Shinjo Yu-Pan-san den letzten Streich geführt und dem Ungetüm den Kopf abgetrennt hätte.“

Ich nehme einen weiteren Schluck Tee und mache eine kurze Pause. Eine Pause, die ich benötige um die Gedanken an meine Schwester – meine tapfere kleine Schwester - abzuschütteln und weiter zu sprechen…Yu-Pan, die mir als kleines Mädchen zu klatscht… Ich beiße die Zähne zusammen: „Jetzt also zu dem, worauf ich eigentlich hinaus wollte. Was dann geschah erscheint mir noch heute, als sei es ein Traum gewesen: vor dem Altar erhob sich aus der Erde eine Kreatur die uralt schien. Sie sagte, voller Bedauern, das Ei des Friedens sei zerbrochen und Schatten würden aufziehen. Fu-Leng würde gegen das Reich marschieren, er sei erwacht. Die Kreatur meinte noch, die Naga würden sich erheben und verschwand erneut in der Erde…“

Ich blicke die Versammelten an: „Dies ist also, was es zu dieser Geschichte zu sagen gibt. Verzeiht meine harschen Worte, doch sanftere finde ich für diesen Abend nicht. Mag es mir auch noch immer mehr als seltsam erscheinen, so gebe ich doch mein Wort dafür, dass dies alles so geschehen ist.“
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