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Der Herbst 1126

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Der Herbst 1126 - Seite 4 Empty Re: Der Herbst 1126

Beitrag von Duncan Fr 13 Mai 2011, 14:34

Der andere Shinjo verzieht kurz das Gesicht zu einem spöttischen Lächeln. Ihm liegt offensichtlich eine bissige Erwiderung auf der Zunge doch er schluckt sie hinunter und sagt stattdessen:

"Der Champion meines Herausforderers beehrt mich?“ und verbeugt sich leicht.

„Viele Dinge bleiben verborgen, wenn Samurai sprechen, Shinjo Njan-san. Das habt ihr sicherlich schon bemerkt.“

Es kling mehr wie eine Frage, als eine Feststellung. Aori setzt sich in Bewegung zu einem kleinen Spaziergang.
Sie verlassen den kleinen Pavillon und betreten eine lange Reihe aus Laubbäumen mit großen, rosenen Blüten. Der Weg ist peinlich genau gepflegt, das Gras weich und samt. Ab und zu schielen Statuetten aus dem Buschwerk heraus und irgendwo gurgelt ein kleiner Bach.

„Was wollt ihr von mir hören, Njan-san?“

„Was genau ist vorgefallen?“

„Nun, ich habe den Moto konfrontiert und ein Duell erzwungen. So einfach. Ich hätte nur nicht erwartet, dass er nach meinen Provokationen selbst antritt und nicht jemand anderen schickt.“

Aori hat dies zugegeben ohne mit der Wimper zu zucken und scheint eher darüber verärgert zu sein, dass das Duell nicht gegen den Moto stattfindet.
Er blickt aus den Augenwinkel zu seinem Begleiter, seine Reaktion beobachtend und scheinbar auf eine Frage wartend, oder auf ein aufbrausendes Davoneilen.

„Wolltet ihr das hören?“
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Beitrag von Elias Sa 14 Mai 2011, 12:57

Ich lächle nur leicht belustigt. Wen er Klartext reden will, so kann ich das auch. Schlagen werden wir uns ohnehin:

„Nein, wenn ich ehrlich sein soll, hilft mir das nicht sehr weiter. Dass ihr ihn provoziert haben müsst, war mir eigentlich bewusst. Die Frage, die mich umtreibt, ist das Warum. Warum habt ihr ihn provoziert, warum wollt ihr dieses Duell? Ihr werdet doch, mit Verlaub, kaum hinaus auf die Straße gehen und euch fragen: ‚Mit wem will ich mich heute schlagen?‘“
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Beitrag von Duncan Sa 14 Mai 2011, 15:07

Nun lächelt auch er belustigt: "Ich bin nicht unbedingt ein Krabben-Bushi. Nein, diese Sache hat persönliche Gründe und ich fürchte ich kann euch daran nicht teilhaben lassen."
Sei Gesicht verfinstert sich.
"Es stört mich nur dass es sogar schon so weit gekommen ist, dass ich gegen einen eigenen Namensbruder kämpfen muss. Ich wünschte es gebe einen anderen Weg. Nun, kann keiner von uns mehr zurück treten. Ihr nicht, weil ihr euren Karô beschämen würdet und ich nicht, weil ich meine Ahnen enttäuschen würde."

Er geht noch eine weile still durch den Garten, seinen Konkurenten an der Seite. Ein Vogel fliegt nah an ihren Köpfen vorbei und setzt sich auf einen Baum um zu zwitschern.

"Das Einhorn ist erkrankt, Njan-san." meint er plötzlich verbittert.
"So krank, dass es das nicht einmal erkennt. Entweder seid auch ihr schon krank, oder aber ihr werdet es bald sein. Denkt an meine Worte, wenn ihr mich besiegt habt - was ihr ohne Zweifel tun werdet. Gegen einen Oni-Schlächter werde ich nicht ankommen. Aber gedenkt meiner Worte, wenn sie auch euch vergiften möchten. Der Daimyo der Otaku leidet bereits unter ihr. Viele werden folgen. Und wenn es vorbei ist, wird das Kaiserreich nie mehr das selbe sein."

Die Trauer in seiner Stimme ist herzzerreißend. Wenn er ein Lügner ist, dann ein verdammt guter. Njan sieht Aori nach, während dieser einfach weiterspaziert, ohne sich noch einmal um zu drehen.
Er verschwindet hinter eine Biegung und lässt den Samurai allein.
Allein mit Vogelgezwitscher und seinen Gedanken.
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Beitrag von Elias So 15 Mai 2011, 15:12

„Das Einhorn ist erkrankt?“ Ich wiederhole Aoris Satz. Mit einem Kopfschütteln wende ich mich um und gehe den Weg zurück, in Gedanken versunken, den Kopf gesenkt. Was meint er mit dem was er gesagt hat? Warum gibt es kein Zurück mehr? Es muss doch möglich sein, dass alles noch durch ein einfaches Gespräch zu schlichten. Mir scheint es nicht richtig, für etwas zu kämpfen, von dem ich nicht einmal weiß, worum es dabei geht.
Ich gehe zurück zum Schloss und erkundige mich nach Moto Sashi. Auch mit ihm will ich noch reden.
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Beitrag von Duncan So 15 Mai 2011, 16:46

Ein Diener informiert Njan darüber, dass Moto Sashi-sama in die Stadt gegangen sei. Er kann leider nicht sagen, wohin und wann er zurück kommen wird.
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Beitrag von Elias So 15 Mai 2011, 18:01

Es gibt Tage, an denen fühle ich mich ein Hund, der immer dieselbe Spur verfolgt. Im Tempel, weiß man nicht wo Sashi ist. Grübelnd gehe ich durch die Straßen. Ich werde erst einmal etwas anderes erledigen, vielleicht, fällt es mir dann ein.
Mein Weg führt mich zum Auffanglager für die Flüchtlinge. Ich hab Aikiko gestern nicht besucht, habe noch nicht mit ihr geredet…habe sie noch nicht wiedergesehen. Doch, hier scheinen sie nicht mehr zu sein. Ich nähere mich einem jungen Samurai, der hier für die Aufsicht zuständig scheint. Ich deute eine Verbeugung an: „He, Könnt ihr mir sagen wo ich die Geishas finden kann, die sich ebenfalls im Zug befanden.“ Grinsend entgegnet er meiner Frage: „Natürlich. Ein Gunso hat ihnen geholfen, ein Gebäude vom Karô zu pachten. Sie bauen im roten Viertel ein Geisha Haus auf. Das gefällt zwar den anderen Geishas nicht, aber den Soldaten dafür umso mehr.“ Ich lächle und bedanke mich.

Ich habe wohl schon die Hälfte des Weges zurückgelegt, als es mir einfällt: Natürlich! Wo wird der Moto wohl sein? Mit schnellen Schritten begebe ich mich zu der billigen Sake-Schenke, in der ich dem alten Weib begegnet bin. Tatsächlich kommt mir mein Ziel schon entgegen, bevor ich das Haus betreten muss. „Ah Moto Sashi-san. Euch habe ich gesucht. Könnt ihr einen Augenblick erübrigen um einige Worte mit mir zu wechseln.“
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Beitrag von Duncan So 15 Mai 2011, 22:55

Der Moto ist etwas sehr überrascht, seinen Champion hier zu sehen und seine Augen hetzten kurz vo einer Seite zur Anderen.
"Äh, Shinjo Njan-san, was für eine Überraschung euch hier zu treffen!"
Er eilt weiter, versucht Njan mit zu nehmen.
"Natürlich könnt ihr mit mir reden, ehrenwerter Freund! Lasst uns nur weitergehen, diese Gegenden sind nicht so sicher...Aber was habt ihr auf dem Herzen?"
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Beitrag von Elias So 15 Mai 2011, 23:15

Ich folge ihm. "Moto Sashi-san ich habe ein wenig über euren Konflikt nachgedacht und auch bereits mit Shinjo Aori-san geredet. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hinter eurem Konflikt eine Ursache liegt, die mir bisher verborgen blieb."
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Beitrag von Duncan Mo 16 Mai 2011, 10:41

Seine Augen blitzen einen Moment auf, als er das Gespräch mit dem anderen erwähnt.
"Ihr...habt mit ihm geredet? Nun, es bedrückt mich, dass euch mein Wort allein nicht gerreicht hat, aber ich verstehe natürlich vollkommen dass ihr meine Ehre in Frage stellt wenn ihr für mich kämpfen müsst. Ich möchte an dieser Stelle nur noch einmal betonen, dass ihr keineswegs den Kampf für mich bestreiten müsst, wenn ihr nicht möchtet Shinjo Njan-san. Ich hatte lediglich angenommen, dass es für euch eine genauso große Ehre ist, wie für mich, euch als Champion zu haben. Ich entbinde euch natürlich jederzeit von der Aufgabe, wenn ihr das möchtet."

Seine Miener verrät tatsächliche Trauer, fast schon ein wenig Kränkung.

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Beitrag von Elias Mo 16 Mai 2011, 11:09

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Ich schüttle betrübt den Kopf, warum will mir hier denn keiner antworten, warum reden alle um den heißen Brei herum, anstatt mir zu sagen, was ich wissen will? „Moto Sashi-san, ich will mit Freuden für euch streiten, selbst wenn es mir schwerfällt, die Klinge gegen einen Namensbruder zu erheben. Jetzt noch ohne gute Gründe zurückzutreten, würde auch meine Ehre und die meines Namens beflecken, würde mich als Feigling dastehen lassen. Allein, es drängt mich zu erfahren, was die Ursache für euren Streit ist. Warum hat euch Shinjo Aori-san gereizt? Was meinte er, als er von seinem Vater sprach? Ich erbitte mir in diesem Punkt eine Auskunft, denn sobald ich für eine Sache käpmpfe, ist es auch meine Angelgenheit.“


Zuletzt von Elias am Mo 16 Mai 2011, 11:11 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Duncan Mo 16 Mai 2011, 12:02

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"Ich weiß nicht, was für einen Hader er mit mir hat! Sein Vater hatte entfernt etwas mit meinem zu tun, dieser ist jedoch in der Schlacht gefallen. Ich kannte den Mann kaum, bis er sich mir genähert hat. Er...er ist einfach nur beleidigend gewesen und hat mich provoziert, ohne guten Grund! Und ich muss natürlich meinen guten Namen bewahren!"

Er ist sichtlich nervös und fühlt sich nicht wohl in dieses Gespräch zu führen.
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Beitrag von Elias Mo 16 Mai 2011, 14:02

Ich lege die Stirn in Falten, meine Stimme wird schneidender: „In der Tat Moto Sashi-san, das müsst ihr wohl. Doch es scheint mir recht seltsam: Shinjo Aori-san schien mir zwar temperamentvoll, doch nicht unbedacht oder um jeden Preis auf Streit aus. Mir fehlt ein Stein, in dieser Mauer und solange ich ihn nicht in Händen halte…Darf ich fragen, was eure Väter miteinander zu tun hatten?“
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Beitrag von Duncan Mo 16 Mai 2011, 18:11

Es scheint ein wenig zu wirken, denn der Moto fühlt sich bedrängt.

"Ich...äh...ich denke...ich weiß es nicht genau, dass ist es ja! Ich bin hier das Opfer und ihr solltet mich schützen, stattedessen fallt ihr auf die Lügen des Mannes herein! Seht ihr nicht was passiert, er versucht nur euch gegen mich auf zu bringen, er ist ein sehr guter Lügner!"

Inzwischen haben sie das Schloß wieder erreicht, die Leute machen einen großen Bogen um sie.

"Es fehlt nichts in eurer Mauer, Shinjo Njan-san, ihr wurdet lediglich hereingelegt von diesem...diesem fehlgeleiteten! Er hat irgendeine Fehde die wohl sein Vater noch hatte aufgeschnappt und möchte diese zu Ende bringen, ich weiß es nicht. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, werde ich mich in meine Gemächer zurück ziehen!"

Eiligst läuft er davon, ohne noch auf eine Antwort zu warten.
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Beitrag von Elias Mo 16 Mai 2011, 19:20

Ich blicke ihm hinterher und spreche so laut, dass er mich hören muss: „Moto Sashi-san ich bitte euch, euch mir noch morgen zu erklären.“ Dann drehe ich mich selbst um und verlasse mit eiligen Schritten das Schloss. Kurz bevor ich das Tor durchtreten habe, fällt mir noch etwas ein: Ich nehme einen Diener beiseite und lasse mich fürs Abendessen entschuldigen. Wenn sich Sashi mir nicht erklärt, weiß ich nicht, ob ich weiterhin für ihn kämpfen will. Zu seltsam ist diese Sache, zu falsch der, für den ich Kämpfe.

Meine Schritte führen mich zum Geisha Haus. Fast verstohlen, blicke ich mich um, bevor ich eintrete. Aikiko wiedersehen…endlich wiedersehen.

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Beitrag von Duncan Mo 16 Mai 2011, 22:23

Das Haus ist noch nicht ganz fertig. Dem Garten vor der Tür fehlt es noch an Grünzeug oder Wasserspiele. Das Haus selbst, besteht hauptsächlich aus Holz und Papier. Als Njan herantritt wird er von zwei hübschen Frauen sofort in Empfang genommen. Sie führen ihn kichernd und lachend in das Innere, das gerade einmal von einem violetten Vorhang verdeckt ist. Die Sonne ist am Untergehen und langsam wird es kalt draußen. Doch als der junge Samurai das Haus betritt, wird ihm sofort wärmer.

Von vielen Kerzen und einem großen Feuer erhitzt, wirkt der Raum noch etwas chaotisch, wenn auch bereits jetzt gemütlich. Das Hauptzimmer beherbergt eine Menge Mädchen und Samurai, die auf Kissen sitzen und den Spielen under Gerede von Geishas lauschen, lachen, trinken.

Die Beiden an Njans Seite dürften kaum älter als vierzehn Sommer sein, bereits geschminkt und in enge Kimonos geworfen. Lächelnd deuten sie hier hin und dorthin, versuchen Njan zu überreden alle Angebote wahr zu nehmen, bis endlich die Inhaberin des Hauses erscheint. Die gealterte Frau trägt einen gelben Kimono, die Haare streng zurück gebunden. Ihr strenger Blick schweift über die Menge wie eine Löwin über ihr Rudel. Als Sie den Samurai im Eingang bemerkt, blitzen Ihre Augen auf. Kundschaft!

In windeseile ist sie mit kleinen Schritten an ihn heran, einen weißen Fächer mit Blumenmuster vor ihrem Gesicht wedelnd.
"Ah, ehrenwerter Samurai willkommen. Ich bin Michiko. Mit welchen Freuden darf ich euch beglücken?"
Sie verbeugt sich ehrerbietig, doch ist ganz klar, wer hier das sagen hat. Njan kann die Falten in ihrem Gesicht sehen, doch selbst diese können nicht verbergen, dass die Frau einst schön war. Ein wenig ihres Reizes bleibt bestehen, ihre Augen lodern feurig und erfahren. Sie weiß genau, was Sie sagen muss.
"Ich möchte gerne etwas Zeit mit der Geisha verbringen, die ihr Aikiku nennt. Ein wenig Musik und Privatsphäre oder dergleichen."

Die Frau klatscht in die Hände, ein paar Mädchen eilen herbei, noch bevor Njan weiß was los ist, bitten sie respektvoll um seine Waffen, die er natürlich abgibt. Die Alte packt ihn unter dem Arm und führt ihn herein.

"Wir bieten die garantiert besten Dienste, viele meiner Mädchen haben das Feuer der Löwen im Blut, aber die Wildheit der Steppenpferde. Iko-chan hier zum Beispiel kann den Tanz des freien Steppenpferds tanzen wie keine andere, Maru-chan wiederrum kann euch ganz besondere Stunden bieten." sie zwinkert ihm keck zu und lächelt.
"Miho-chan hier kann..."
"Verzeiht wenn ich euch unterbreche, aber ich würde gerne mit Kiku-san meine Zeit verbringen."
Abprupt bleibt die Frau stehen.
"Kiki-chan, eine meiner besten, natürlich wollt ihr Sie sehen, aber das geht eben nicht. Der Gunso ist bereits eingetroffen und wir müssen uns für seine Großzügigkeit erkenntlich zeigen, ich versteht, nicht?"
"Dann werde ich ein ander..."
Plötzlich weiten sich ihre Augen:
"Ihr seid doch der ehrenwerte Nikutai, der unseren Mädchen so tapfer das Leben gerettet hat! Seht her, seht her, dieser Mann ist für das Leben unserer lieben Mädchen verantwortlich, da er es vor den Banditen aus dem Wald rettete!"

Aus dem Saal wird ihm freundlich zugeprostet und eine Schar Mädchen versammelt sich um ihn herum. Sie betteln förmlich danach, Njan mit Musik und Tanz erfreuen zu dürfen.
"Bitte Samurai, lasst mich zeigen wie dankbar ich bin!"
"Nikutai-sama, ich wäre so glücklich wenn ihr mir die Gelegenheit gebet, mich erkenntlich zu zeigen..."
"Wie stattlich ihr doch seid, lasst mich euch ein wenig erfreuen!"
Die alte Frau ist schon weg, verschwunden in der Menge aus kichernden Mädchen, die Njan umkreist haben und ihn in ein anderes Zimmer ziehen wollen, sich gerade um ihn reißen.
Er wird von der Welle aus duftenden Geishas davongespült.


Zuletzt von Duncan am Di 17 Mai 2011, 10:07 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Elias Mo 16 Mai 2011, 23:40

Doch, all die Mädchen können mich nicht vertrösten. Ich will sie nicht…Ich will nur die Eine. Es ist wie in einem bösen Traum, ich werde von dem, was ich wirklich will fortgerissen, ohne etwas dagegen tun zu können. Ich schenke, den Mädchen nur ab und an ein halbherziges, mattes Lächeln, esse ein paar Bissen, trinke einige Schlucke, beachte ihre versuche mich zu unterhalten nur am Rande…oder bemühe mich zumindest. Darum habe ich nicht gebeten! Das ist nicht das, was ich wollte. Wer ist dieser Gunso, der mir meine Aikiko raubt? Ist es etwa sogar Khan? Das sähe ihm ähnlich: Alles was ich liebe, nimmt er mir!

Kaum, dass eine Stunde vergangen ist, erhebe ich mich und verlasse, eine Welle des Protestes hinter mir lassend, das Geisha-Haus. Meine Miene ist ausdruckslos, ich ignoriere die Versuche der Mädchen mich zurückzuhalten komplett, nicke ihnen lediglich kurz zu und weise sie freundlich zurück. Nur bei der Obersten mache ich einen kurzen Halt und verabschiede mich streif: „Ich danke euch sehr für eure Gastfreundschaft. All die Mädchen sind durch und durch bezaubernd, doch ich werde ein anderes Mal wiederkommen, wenn ich damit rechnen kann, das Aikiko keine anderen Pflichten hat.“

Der Herbst 1126 - Seite 4 Wallpaper-Pferd-745x559-850f1c156a20f7a1

Ich renne geradezu zum Schloss, zu den Stallungen. Schnell ist Akemi gesattelt und einige Dinge in die Satteltaschen gestopft, schnell der störende edle Kimono, gegen einen einfachen eingetauscht. Ich schwinge mich auf mein Ross. Immer schneller treibe ich ihn an, fort vom Schloss, fort von meiner Kammer, in der ein weiteres Mal die Einsamkeit wartet. Ich presche Richtung Tor und weise die überraschten Wächter barsch an mir zu öffnen, im Eilgalopp verlasse ich die Stadt. Und wenn ich von Banditen oder anderem Gesocks überfallen werde: Ich habe genug von der Stadt und all diesem Getue. Ich habe genug von Hochzeiten, Vätern und Brüdern. Und vor allem habe ich genug von Geishas und … Liebe!

Irgendwo, vielleicht drei Meilen von der Stadt, an einer geschützten Stelle in der Steppe, an der ein großer Fels grau und dunkel aus dem Boden ragt, zügle ich mein Pferd. Ich steige ab und bereite mir mit einer rauen Wolldecke und dem Sattel als Kopfkissen ein Lager. Akemi lässt sich auf alle Viere sinken und wie damals, als ich als kleiner Junge Nächte im Stall verbracht habe, drücke ich mich an ihn. Mein letzter Gedanke bevor ich einschlafe ist: „Manchmal Njan, Donnerreiter, manchmal wärst du als Ronin besser in dieser Welt aufgehoben.“

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Beitrag von Duncan Di 17 Mai 2011, 10:38

Die Sonne ist kaum am Horizont aufgegangen, da weckt Njan schon das Vogelzwitschern. Ein rosaner Streif bildet sich am Horizont und kündet Regen an. Nebel liegt über die friedlichen Steppen, deren Halme blaß zwischen dem Schleier hervorscheinen.

Ein Laut dringt Njan aus seinem Bauch und erinnert ihn daran, wie gut er es mit seiner Stellung hat. Hunger macht sich breit und als Gezeitenmann müsste er eben warten bis er die nächste Mahlzeit bekommt...oder eben selbst jagen.

Er tätschält Akemi in der kühlen Morgenluft zärtlich die Nüstern. Verschlafen blick ihn sein Reittier an. Noch einen kleinen Moment genießt er dieses Gefühl von Freiheit, von Ungebundenheit. Friede in der Natur.

Dann schwingt er sich auf seinen Gaul und reitet langsam zurück zu Zivilisation, einem frischen Bad, etwas warmen zu essen. Der Frost hat sich in seine Glieder geschlichen, auch wenn die Wärme von Akemi ihn vor dem schlimmsten bewahrt hat. Die Tore öffnen sich, als er ankommt. Ein kurzer Blick der müden Wachen, dann wird er eingelassen und macht sich auf schon belebter Straße auf zum Schloß.

Nachdem er ein warmes Bad genommen hat und Reis und Tee zum Frühstück hatte, erwartet ihn schon sein Bruder.
"Was ist los? Wo warst du? Los, los! Auf! Wir müssen trainieren, wenn du gewinnen willst!"

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Beitrag von Elias Di 17 Mai 2011, 12:03

Ich gehe mit meinem Bruder hinunter in den Garten. Nach dem Training, spreche ich meinen Bruder noch einmal an: „Khan – Ich habe gestern mit meinem Kontrahenten und mit dem Moto gesprochen. Ich bin mir nun sicher, dass irgendetwas bei dieser Sache nicht stimmt. Unser Namensbruder, hat ihn aus einem guten Grund gereizt, aber weder er noch der Moto wollen mir sagen warum. Der Moto leugnet alles vollständig, ist aber nur ein geschickter Lügner. Es behagt mir nicht für diese Sache zu kämpfen. Ich sollte doch zumindest wissen, worum es tatsächlich geht.“
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Beitrag von Duncan Di 17 Mai 2011, 12:19

"Hm..." antwortet der Älter nur und lässt sein Schwert gekonnt zurück in die Scheide gleiten.
Trotz der wenigen Bewegungen, die er insgesamt gemacht hat, schwitzt Khan. Sein Atem jedoch ist ruhig und gelassen.
Die Übung hat die Seele in Einklang gebracht. In beiden Samurai sind die Elemente wieder im Gleichgewicht.
"Es gibt viele Dinge im Leben, die wir nie gänzlich verstehen. Es ehrt dich, dass du bestrebt bist das richtige zu tun. Aber dieser Streit besteht zwischen diesen Beiden. Du, bist lediglich die rechte Hand des einen. Deine Aufgabe ist es, ihm recht zu geben und nichts weiter. Ich kenne den Moto nur vage, weiß aber dass er ím hohen Ansehen beim Karô steht. Der Shinjo jedoch ist ein hitzköpfiger Jungspund, der seinem Vater nacheifert. Er behauptet er hat das Duell provoziert? Dann muss er die Konsequenzen tragen. Fertig, aus. Der Karô hat dich um diesen Auftrag gebeten, nicht? Ich an deiner Stelle, würde nicht zurück ziehen. Das könnte man als Beleidigung gegenüber dem Karô auslegen. Und das willst du bestimmt nicht Njan-san. Es geht hier um deine Karriere! Setze diese nicht auf's Spiel, weil dein Gegner den selben Namen hat oder dir vielleicht sympatisch ist. Es ist ein Kampf bis zum ersten Blut. Ich habe dir beigebracht, wie du Angreifen musst um zu gewinnen. Ein Streich, mehr nicht. Dann ist es vorbei."

Khan klopft ihm auf die Schulter.
"Du schaffst das schon, kleiner Bruder. Lass uns nun essen gehen. Vater wird wohl heute Abend eintreffen und ich möchte noch ausgehen."

Er dreht sich um, um zu gehen.
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Beitrag von Elias Di 17 Mai 2011, 13:00

Ich folge meinem Bruder zum Mittagessen. Auf dem Weg, stelle ich ihm noch möglichst beiläufig ein Frage, die mir unter den Nägeln brennt: „Khan-sama ihr wart nicht zufällig letzten Abend Gast in dem neuen Geishahaus der Stadt?“ Er grinst süffisant und antwortet: "Was glaubst du wer die finanziert hat?" – „Warum überrascht mich das eigentlich nicht…“ Ich bringe das Essen recht schnell hinter mich und verabschiede mich von der Gesellschaft. Ich habe gewusst, dass Khan es war. Das war einfach zu eindeutig.

Wieder mache ich mich, gewaschen und gut gekleidet, zum Geishahaus auf. Sie wird wohl kaum um diese Zeit schon beschäftigt sein…


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Zuletzt von Elias am Di 17 Mai 2011, 22:39 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Duncan Di 17 Mai 2011, 21:53

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Dieses Mal, wird er nicht ganz so prunkvoll empfangen, doch immer noch sehr freundlich. Michiho führt ihn ins Haus, dass um diese Zeit kaum besucht ist. Tatsächlich ist vom gestrigem Spaß nichts mehr zu sehen, die Mädchen arbeiten stattdessen alle an der Einrichtung.
"Ihr kommt zu einem etwas ungünstigen Zeitpunkt, ehrenwerter Nikutai wir müssen das Haus noch zurecht machen für den Abend."
"Ich möchte nur Akiko sehen."
"Hm, soll mir recht sein. Aber ihr werdet sicher verstehen, dass ich die fehlende Hand beim Aufbau irgendwie ersetzen muss, né?"
Njan lächelt freundlich und drückt der Frau eine silberne Münze in die Hand. Sie begutachtet es kurz und während Sie Njan tiefer in das Gebäude hineinführt, verschwindet die Münze auf nimmer wiedersehen plötzlich aus ihrer Hand. 'Geschickte Finger!' denkt sich der Samurai, da stehen sie auch schon vor einer Schiebetür mit Papier.
"Hier bitte. Aber nicht länger als eine Stunde, danach muss Sie sich herrichten für den Besuch des Gunsos!"

Sie lässt Njan alleine vor der Schiebetür vor der er sich hinkniet und sie vorsichtig zur Seite schiebt. Schmuckloses Reispapier kleidet die Tür, das innere des Raumes ist mit Bambusverkleidung ausgestattet. Es hängen rote Tücher an den Wänden und eine kleine Figur - entfernt an eine C-Förmige Schlange erinnernd hängt von der Decke. In der Mitte des Raumes liegt ein Futon, ein kleines Nachtkästchen an der Wand zu seiner Rechten. Durch die mit Papier beklebten Fenster dringt schwach das Licht des Mittags herein und die geschwächten Lichtstrahlen scheinen matt auf die kleine, zierliche und ungeschminkte Frau. Sie kniet mit dem Gesicht zur Tür und als Njan die Türe öffnet, hebt Sie den Kopf und schenkt ihm ein bezauberndes Lächeln. Eine Strähne ihres Haars fällt ihr dabei ins Gesicht, doch das macht Sie nur noch schöner. Njans Herz setzt einen Schlag aus, als Sie ihn mit feiner Stimme begrüßt:

"Njan-chan, mein Herz. Es ist so lange her."
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Beitrag von Elias Di 17 Mai 2011, 22:52

Ich tue zwei Schritte in den Raum und ziehe die Tür hinter mir zu, dann bleibe ich stehen. Wie verzaubert sehe ich sie an. Wage kaum, mich ihr zu nähern, will nicht, dass dieses wunderschöne Bild nicht zerstören. Will nicht, dass dies ein Traum ist, der wie Glas zerspringt wenn ich versuche ihn zu berühren. „Aikiko-chan…Ich kann kaum glauben…Ich habe jeden Tag an dich gedacht, jedes Jahr!“ In einer leicht hilflosen Geste, breite ich die Arme aus...


Zuletzt von Elias am Mi 18 Mai 2011, 19:13 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Duncan Mi 18 Mai 2011, 19:07

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Aikiko kriecht vorsichtig näher, einem Kätzchen gleich auf Njan zu. Sie bleibt vor ihm stehen, kaum ein paar Handbreit von seinem Gesicht entfernt. Er spürt ihren sanften Atem auf seiner Haut, ihren lieblichen Duft, die Wärme ihres Körpers...
Sie fasst vorsichtig seine Hände. Zärtlich spielt Sie mit seinen Fingern, seiner Hand und sieht ihm dabei nur selten direkt an. Ihr verschüchterter Blick fällt immer wieder zu Boden, während Sie seine Hand massiert. Ihr Kimono ist rot und eng anliegend, untraditionell und für den privaten Gebrauch gedacht. Ihr Haar ist mit zwei Stäbchen zurück gebunden und lässt einige Strähnen ungehemmt am Gesicht hinunterfließen.
Sie atmet schwer und aufgeregt, ihre feine Brust hebt und senkt sich immerzu.
"Ich habe auch an dich gedacht. Ständig. Immerzu. Du hast mir so gefehlt, Njan-chan."
Ihre Hände gleiten seine Arme hoch, streichen vorsichtig über seinen Kimono. Dabei entblößt sie ihre weiße Unterhand auf denen ihre kleinen, feinen Härchen aufgestellt sind. Fast möchte eine Gänsehaut über ihren Körper wandern, auf seiner, ist sie bereits angekommen.

Es ist lange her, seit dem es passiert ist. Zaghaft, langsam nähert sich ihr Gesicht dem seinen. Ihre Augen sind geschlossen, die Lippen dezent gespitzt. Auch ohne Schminke sind diese dünnen, roten Linien unwiederstehlich. Er lässt sich einfach treiben und schließt die Augen.
Als dann ihr Mund den seinen berührt, die Lippen leicht kitzeln vom schüchternen Kuss, ist der Bann gebrochen.

Sachte, zieht er ihren Körper etwas näher, drückt seine Lippen fester gegen die ihren. Sie lässt sich ziehen, lässt sich fallen so wie er. Ihr Haar riecht nach Yasmin, ihre Haut schmeckt süßer als jeder Honig. Sie fasst ihn um die Schulter, lässt sich in seine Umarmung fallen und drückt die Lippen stärker heran. Ihm wird schwindlig, als plötzlich zaghaft ihre Zungenspitze an seine Unterlippen stößt. Fast wie eine bitte um Einlass, kitzelt sie seine geschlossenen Lippen und er, völlig in ihrem Duft verloren, öffnet und lässt sie ein.
Ja, sie sind keine Kinder mehr.
Ja, sie wollen nicht mehr spielen.
Ja, sie sind für einander bestimmt.
Der Kuss dauert ewigkeiten in denen sein Körper wild kribbelt, nach mehr schreit und unkontrolliert zu erhitzen beginnt.

Sie fallen beide auf den Futon hinter ihr. Der Kuss wird einen Moment unterbrochen. Beide holen Luft und öffnen die Augen, sehen dass verliebte Lächeln des jeweils anderen. Oh, wenn nur diese Regeln nicht wären. Wenn nur diese Verpflichtungen nicht wären. Wenn nur diese Kleider nicht wären...

Sie verlangt wieder nach seinen Lippen und breitwillig, gibt er sich ihr hin.
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Beitrag von Elias Do 19 Mai 2011, 11:54

Spoiler:

Sanft fahre ich die Linien ihres Gesichts nach, küsse ihre Stirn, ihren Hals und immer wieder ihre Lippen. Meine Hände gleiten weiter, fahren jede Kontur nach, die sich unter dem roten Kimono abzeichnet. Immer enger aneinandergepresst, immer tiefer in unseren Küssen, im Duft des anderen versunken liegen wir auf dem Futon. Vorsichtig, zaghaft, suchen meine Hände einen Weg durch die Bahnen aus Stoff, die mir undurchdringlich scheinen wollen…
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Beitrag von Duncan Do 19 Mai 2011, 12:20

Plötzlich ist ein Widerstand da. Aikikos weiche Hand hält die seine fest, lässt ihn nicht weiter.
Fast schon wimmernd flüstert Sie: "Nicht! Wenn die Herrin Oberin uns erwischt, würde Sie mich öffentlich auspeitschen lassen."
"Dann," keucht Njan, "würde ich dich mit mir nehmen, bevor sie dir etwas tun kann."
Unter heftigen Küssen antwortet Sie ihm:
"Was redest du da, Liebster! Du würdest deine Zukunft zerstören."
"Für dich, würde ich..."

Von draußen lassen sich schwere Schritte hören. Schnell stößt Aikiko Njan von sich und kriecht weg, richtet hektisch ihren Kimono und greift nach einem Saiteninstrument.
An das Holz des Türrahmens wird geklopft und die Stimmer der Oberin dringen durch das dünne Papier:
"Verzeiht Samurai, aber ich muss euch bitten zu gehen. Der Gunso ist früher gekommen als erwartet!"

Wut kocht in Njan hoch, über Bentens mangelnde Hilfe bei dieser Liebe.

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