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Der Herbst 1126

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Der Herbst 1126 - Seite 2 Empty Re: Der Herbst 1126

Beitrag von Elias Mi 20 Apr 2011, 23:27

Spoiler:
Ich verlasse den Raum und trete hinaus ins Freie. Ich werde morgen nicht nur ein einziges Duell ausfechten. Es ist mir verdammt nochmal egal, ob dieses verbitterte Kind seinen Vater verloren hat oder was auch immer. Es gibt ihm kein Recht, sich so zu benehmen.

Ich trete an Akemi heran, der sich immer noch mit Daisuke zu „unterhalten“ scheint. Ich klopfe dem Hengst liebevoll auf die Flanke und streiche ihm mit einer Hand durch die Mähne.
„Da hast du dir einen neuen Freund gefunden was mein Großer?“
Dann wende ich mich an meinen Diener: „Daisuke, du wirst, die meiste Zeit, die wir noch hier sind im Tempel verbringen. Ich will, dass du dich ein wenig von den Mönchen unterrichten lässt, deine Fähigkeiten sollen nicht ungenutzt bleiben. Ich werde mit den Mönchen sprechen.“ Mit einem Lächeln füge ich hinzu: „Da du so gut mit Akemi auskommst, sollst du ihm in Zukunft jeden Wunsch von den Augen ablesen, sollte ich dazu keine Zeit haben. Ich hoffe du bist dir dieser Ehre bewusst.“
Ich gehe mit Daisuke in den Tempel und erkläre ihnen die Situation. Die Mönche sind interessiert und erklären sich bereit, sich ein wenig um den Jungen zu kümmern. Dann breche ich auf zum Dojo. Dort werde ich trainieren und mich unterrichten lassen, bis die Stunde des Affen anbricht und mir diese Eskorte bevorsteht.
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Beitrag von Duncan Do 21 Apr 2011, 22:11

Auf dem Weg zum Dojo hat Njan Zeit nach zu denken. Die Szene will ihm nicht mehr aus dem Kopf. Irgendetwas hat ihm ganz und gar nicht daran gefallen, aber er kann nicht sagen was. Die Worte des Motos klangen nicht ganz so aufrichtig, wie sie vielleicht sollten, aber ist das nicht verständlich, wo er immerhin der beleidigte ist? Zugleich, macht ihm auch noch sorgen, dass der Shinjo tatsächlich einen Kampf zum Tode führen möchte. Wenn das wahr ist, müsste er einen Clansbruder, einen Shinjo töten - vorrausgesetzt er ist schneller. Diese Sache beginnt langsam etwas aus den Fugen zu geraten. Gerade war es noch so einfach und im nächsten Moment ist es so seltsam kompliziert. Und was meinte der Shinjo mit seinen seltsamen Worten?

Njans Gedanken schweifen so sehr ab, dass er den Reiter kaum bemerkt, der im Gallopp auf ihn zu rast.
"Hey, Samurai! Pass auf!" brüllt der Reiter und Njan kann gerade noch ausweichen. Staub fliegt durch die aufgewirbelte Luft, die Sonne im Westen schneidet mit orangenen Strahlen durch den entstandenen Nebel hindurch und Njan hustet ein paar Steinchen aus seinem Mund.
Das Pferd bremst stark ab, einige Leute tuscheln neugierig hinter vorgehaltener Hand. Der Reiter wendet, reitet nah zu dem auf den Boden liegenden Samurai heran und springt vom Pferd. Immer noch im Versuch auf zu stehen, wird er plötzlich von kräftigen Händen hoch gehoben.
"Wusst ich's doch, dass ich deine Tollpatschigkeit erkenne! So unelegant knallt nur ein Mensch auf seinen Hintern!"
Njan öffnet zuckend die verkrusteten Augen, sieht die Rüstung mit dem Mon der Iuchi, während der Reiter den Staub von ihm herunter wischt. Sein Blick wandert weiter nach oben, zu einem strahlenden Grinsen, dass er in seinem Leben schon so oft verflucht und verehrt hat, dass er es gar nicht mehr zählen kann.
"Alles in Ordnung, kleiner Bruder?"
Sein Bruder Iuchi Khan zwinkert ihm zu und noch bevor er ihm antworten kann flüstert dieser ihm: "Keine Umarmung, nicht hier vor dem einfachen Volk!"

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Beitrag von Elias Fr 22 Apr 2011, 16:36

Ich lächle meinen Bruder an und antworte ihm dann betont herablassend, aber so leise, dass nur er es hört: „Khan-sama, ich muss euch wohl nicht daran erinnern, wer hier der Donnerreiter ist. Was treibt euch hierher?“
- „Im Moment bin ich auf dem Weg zum Schloss. Ich werde mich dort bei Karo melden. Es gibt wichtige Angelegenheiten zu klären.“ Ich ziehe meine Augenbrauen hoch. „Wichtige Angelegenheiten? Soso. Dann werden wir uns wohl heute Abend wiedersehen?“ - „Eigentlich würde ich wünschen, dass ihr mit mir kommt.“ – „Ich hatte vor ins Dojo zu gehen. Ich werde mich ein wenig im Iajutsu üben müssen, mir steht ein Duell bevor…“ – „Was wollt ihr im Dojo, wenn der Meister vor euch steht?“ Ich senke meine Stimme weiter: „Du meinst an Prügel die DU mit verpasst, bin ich zumindest gewöhnt?“ – „Hai, das meine ich.“

Ich lächle säuerlich, das Konkurrenz-Getue, werden wir wohl niemals los: „Gut, dann beuge ich mich einmal wieder vor eurer unnennbaren Autorität.“ – „Nichts anderes habe ich erwartet.“
Ich schwinge mich auf Akemis Rücken und reite an der Seite meines Bruders zum Schloss. „Und was sind das für wichtige Dinge, die euch hierher treiben.“ – „Werdet ihr sehen. Was ist das für ein Duell, von dem ihr gesprochen habt?“ Ich erzähle ihm die Geschichte, während er interessiert zuhört.
Wir werden von einer Stimme unterbrochen: „Khan-sama, ihr hier?“ Yu-Pan kommt von Richtung der Ställe auf uns zu. Ich springe vom Pferd und komme Khan zuvor: „Khan-sama ist wegen hochwichtiger Angelegenheiten hier, die unser aller Aufmerksamkeit erfordern und keinen Aufschub dulden.“ Yu-Pan sieht mich mit einem leicht entnervten Blick an, der deutlich zeigt, dass sie dieses Spiel schon zur Genüge kennt. „Es freut mich auf jeden Fall euch wieder zu sehen.“ – „Mich auch kleine Schwester. Aber Njan hat recht, ich sollte möglichst schnell vorstellig werden.“ – „Hmmm, gut wenn du meinst.“ Ein Diener tritt an Khan heran und begrüßt ihn respektvoll, die beiden wechseln einige Worte und der Diener nickt eilfertig. Unsere Pferde werden in die Ställe gebracht und ein weiterer Diener kommt um uns in den Thronsaal zu führen.
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Beitrag von Duncan Fr 22 Apr 2011, 18:22

Kaum haben sich die Tore hinter den drei geschlossen und von der Öffentlichkeit abgeschirmt, da packt der große Bruder seine jüngeren Geschwister unter die Arme und wusselt ihnen durchs Haar.
"Oh, ihr kleinen Racker, wie habe ich euch vermisst." Die beiden winden sich aus seinem Griff und Yu-Pan versucht verzweifelt das Unheil auf ihrem von Spangen bespickten Kopf wieder gut zu machen.
"Khan! Weist du wie lange es dauert das so hin zu bekommen?"
"Ja, und weißst du eigentlich dass du einmal aufhören kannst uns wie kleine Kinder zu behandeln? Wir sind jetzt auch Samurai!"

Der Ältere wirft den Kopf übertrieben lachend in den Nacken, während er seine beiden Geschwister mustert.
"Ah-so, du bist ja jetzt ein 'Donnerreiter', ich fürchte mich gar sehr vor dir, du mit deinem Eintagstitel." Er wirft die Arme melodramatisch in die Luft, während er Grimassen schneidet.
"Vergiss das mal schnell wieder, Brüderchen! Der Titel gilt nur bis nächstes Jahr und ich hatte ihn auch schon. Das soll lediglich ein Ansporn sein, für die Jünglinge. Nächstes Jahr bekommt ihn dann noch Yu-Pan und gut ist."
Njan rollt verärgert die Augen. "Naja, sie ist immerhin genauso gut wie du und ich."
"Ja und sie ist ausserdem die Tochter des Daimyo, genau wie du." antwortet er schelmisch und kneift seinen Bruder in die Backen.
Typisch. Keine zwei Minuten hier und schon geht er allen auf die nerven. Yu-Pan schmollt. Und Njan unterdrückt es nur mit viel Selbstbeherrschung. Khan wiederrum, bemerkt es nicht einmal und geht einfach weiter. Die beiden anderen schließen auf.

"Ich komme geradewegs vom Schlachtfeld und es sieht sehr gut aus. Wir haben eine Stadt der Löwen erobert, Toshi no Meiyo Gisei (Stadt des ehrenvollen Opfers), mussten aber üble Verluste einstecken. Nur gut, dass die Löwen so sehr mit den Kranichen beschäftigt sind. Einen so zügigen Angriff von uns, hatten sie sowieso nicht erwartet. Jetzt bereiten wir uns auf die Verteidigung vor. Wenn wir den Herbst durchstehen, können wir bis zum Frühjahr aufrüsten und von der Stadt aus weitere Angriffe führen."
"Das ist gut, nicht?" Yu-Pan hat das schmollen wieder vergessen.
"Natürlich. Niemand kann uns aufhalten! Wir sind Ki-Rin! Wir sind Shinjo. Irgendwann gehört uns das ganze Kaiserreich!"

Sie erreichen die Schiebetüren zum Thronsaal die sich vor ihnen öffnen, von zwei Dienern zur Seite gezogen. Vor dem Thron sitzt der Karô, aufgeschreckt von dem unerwarteten Einfall der Samurai.
Khan geht bis kurz vor dem Mann und verbeugt sich dann kanpp, wie ein Gleichgestellter.
Der Karô erwiedert mit grimmigen Gesichtsausdruck das nicken.
"Konichiwa, Otaku Buraij-san. Ich bin Iuchi Khan, Karô des ehrenwerten Daimyos der Shinjo, Shinjo Ruas, Schwert des Khans des Einhorns. Mein Vater entsandte mich vom Schlachtfeld um euch von unserem erfolgreichen Eroberungsfeldzug zu berichten. Ihr sollt eine Einheit aussenden, die die beschlagnamten Güter und die Flüchtlinge eskortieren kann, die in Kürze zu euch stoßen werden."
"Es ist mir eine Ehre euch empfangen zu dürfen, Iuchi Khan und ich hoffe das eure Reise angenehm war. Darf ich euch etwas anbieten, bevor wir weitersprechen? Wasser? Tee? Reis?"
"Danke für eure Gastfreundschaft, doch noch benötige ich nichts. Meine Aufgaben haben höchste Priorität."
"Ich hatte bereits eine Eskorte zusammengestellt. 100 Mann, angeführt von eurem Bruder, Shinjo Njan."
"Danke für eure Mühen Karô, aber ich werde diese Aufgabe selbst übernehmen. Mein Bruder und meine Schwester dürfen mich ebenso begleiten."
Der Karô wirkt äußerst ungehalten, sagt jedoch kein Wort. Stattdessen nickt er nur kurz, machtlos irgendwelche Wiederworte zu geben.
"Ausgezeichnet. Ausserdem bin ich hier um nach dem Wohlbefinden des Daimyo zu fragen. Wie geht es Otaku Haruto?"
"Leider unverändert. Unsere Shugenja tuen alles was sie können, doch bisher konnten sie die Krankheit nur aufhalten, nicht heilen."
"Es tut mir Leid das zu hören. Ich kann mich nach der Mission selbst einmal dem Daimyo annehmen, wenn er es wünscht."
"Danke für das Angebot. Ich werde ihn fragen."
Bisher, hatte das Gespräch ein zügiges Tempo, doch nun wird es langsamer.
"Mein ehrenwerter Daimyo möchte ausserdem wissen, wie es um meine Geschwister steht."

Der Karô rekapituliert die Ereignisse, wie sie von Yu-Pan und Njan berichtet wurden und erwähnt dabei lobend den Kampf gegen den Oni und Yu-Pans triumphale Enthauptung des Monsters. Zum ersten mal, seit Anfang des Gesprächs grinst Khan stolz, antwortet aber nur: "Natürlich hat sie das! Sie ist eine Shinjo!"
Der Karô ignoriert diese Beleidigung einfach und fährt fort mit seinen Erzählungen, erwähnt die Yojimbo-Aufgabe Yu-Pans und Njans bevorstehendes Duell.
Khan verziet keine Miene, nickt nur gelangweilt. Als die letzten Worte gesprochen sind erhebt er sich:
"Danke für das Gespräch, Otaku Buraij-san. Ich werde meine Leute nun für die Eskorte inspizieren, wenn es euch recht ist."
"Nur zu, fahrt fort."
Khan nickt kanpp und verlässt dann zügig den Raum, einen vor Wut kochenden Karô hinter sich lassend.
Seine Geschwister folgen ihm.
"Hört zu, ihr zwei. Ihr reitet nun mit mir, als meine persönliche Leibwache. Ihr tut was ich sage und nichts anderes! Wenn die Sache vorbei ist, gehen wir uns etwas amüsieren, alles klar?"
Die beiden kleineren Geschwister nicken nur ausdruckslos.

"So, nun zu dir Njan, du hast also ein Duell vor dir? Erzähl mir mal davon!"
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Beitrag von Elias Fr 22 Apr 2011, 19:33

Ich schaue ihn etwas grimmig an und antworte nicht gleich auf seine Frage. Er ist anscheinend ein gutes Stück weitergekommen. Hm, obwohl es tatsächlich reizvoll wäre, mit so einem Kerl wie dem Karo mal anders umzuspringen:

„Wenn ich nur tue, was du mir sagst und nichts anderes, endet das meistens damit, dass ich von aufgebrachten Otaku verprügelt werde. Obwohl das zugegebenermaßen nicht das unangenehmste war.
Zum Duell: Amüsanter weise, bin nicht einmal ich der Herausforderer, sondern der Champion für Moto Sashi-san. Moto Sashi ist von einem Shinjo, Shinjo Aori, beleidigt worden. Das ganze lief wohl so, dass Aori sich über Sashis religiöse Praktiken lustig machte. Der Moto hat sich wohl aufgeregt, woraufhin Aori dazu überging über die Abtrünnigen der Moto zu lästern. Das ganze entwickelte sich zu einem ordentlichen Streit und endete damit, dass Aori, Sashi zum Duell forderte, weil dieser ihn angeblich als Ketzer bezeichnet hat.
Shino Aori ist ein schlimmerer Hitzkopf als ich, der mich selbst mit jedem zweiten Wort beleidigt hat. Auch von seinem Iajutsu ließ er sich nicht abbringen.
Am Ende, als Sashi meinte, das alles ließe sich mit einer Entschuldigung klären, zögerte er und sagte etwas von wegen, dafür sei sein Vater nicht gestorben und wenn es sein müsse, würde er seinem Beispiel folgen. Morgen bei Sonnenuntergang wollen wir also kämpfen.“

Ich schüttle den Kopf und sehe zu Boden:
„Weißt du Bruder, mir ist nicht wohl bei dieser Sache. Es soll ein Duell bis zum ersten Blut sein und ich mag die Kunst des Schwertziehens nicht beherrschen, aber ich bin kein schlechter Kämpfer. Ich habe nur das Gefühl, der Moto hat mir nicht alles gesagt. Ich weiß nicht wie das enden wird und ich weiß nicht, ob am nicht Ende mehr als das erste Blut an meinen Händen klebt.“
Meine Miene verrät deutlich, wie unwohl mir ist. Hilfesuchend blicke ich in das Gesicht meines großen Bruders: „Ja, das ist mein erstes wirkliches Duell. Und, ja es mag sein, dass ich mich nicht gerade freue, aber…Verdammt nochmal! Ich will keinen Clansbruder töten müssen…“
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Beitrag von Duncan Sa 23 Apr 2011, 01:25

Der überheblich grinsende Blick weicht aus Khans Gesicht und macht mitfühlendem Verständnis platz.
"Kleiner Bruder, ich verstehe dich vollkommen. So wie du mir die Sache erzählst, muss irgendetwas an der Sache dran sein und meiner Meinung nach solltest du dich dennoch genauer informieren, wer dein Kontrahent ist und wer dein Schützling ist. Und ich bin sicher dass du ein guter Kämpfer bist, schließlich hast du im besten Dojo des Reiches trainiert. Aber das Ijajutsu ist etwas völlig anderes und gerade bei einem Kampf bis zum ersten Blut, ist der erste Zug der wichtigste. Wenn wir zurück kommen, werde ich dir zeigen was ich weiß, dass du zumindest nicht unvorbereitet in den Kampf gehst."

Dankbar nickt Njan seinem Bruder zu, der ihm freundlich auf die Schulter klopft.
"Ich weiß nicht so recht, Njan." meint Yu-Pan, während sie den Gang zu den Ställen nehmen. "Wenn du so ein ungutes Gefühl haben könntest, solltest du vielleicht den Kampf ablehnen. Du solltest niemals unvorbereitet oder leichtgläubig in einen Kampf gehen. Wissen ist Macht. Vielleicht ist dieser Shinjo ein ungehobelter Kerl und dennoch steckt eine aufrichtige Seele in ihm. Vielleicht ist der Moto ein freundlicher Shugenja und dennoch steckt ein feiger Lügner in ihm. Du solltest lieber nachforschen. Befrage die anderen, die sie kennen. Oder lass einen Diener für dich Informationen einholen. Noch hast du etwas Zeit."

"Hmpf, einen Oni köpfen, dass kannst du wahrlich, aber von der Männerwelt verstehst du reichlich wenig, Schwesterherz. Soll Njan dem Großmaul eine Lektion erteilen. Das kann nicht schaden."
Wieder schmollt ihre kleine Schwester, als sie den Stall erreichen. Akemi wartet bereits darauf, von Njan ein Ziel genannt zu bekommen. Es bleiben noch zwei Stunden bis zum Ausritt. Wenig Zeit, aber immerhin.

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Beitrag von Elias Sa 23 Apr 2011, 13:06

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„Ablehnen kann ich nicht, da hat Khan recht. Damit würde ich meine Ehre beschmutzen, abgesehen davon, dass es nicht gerade ruhmreich ist, einen derartigen Rückzieher zu machen. Ich werde noch einmal zum Tempel reiten und dort mit meinen Nachforschungen beginnen. Wir sehen uns später. Ach ja…Yu-Pan, rate mal, wer sich mir als Diener angeboten hat...“

Bevor ich aufs Pferd aufspringe lächle ich meiner Schwester noch einmal zu. Khan klopfe ich im Vorbeireiten so kräftig auf die Schulter, dass er einige Schritte nach hinten taumelt.
Wieder binde ich Akemi vor dem Tempel an und betrete ehrfurchtsvoll das Gelände. Ich suche mir einen Mönch, der nicht in Meditation oder Gebet versunken ist. „Sag mir, guter Mann. Kennst du Moto Sashi-san und Shinjo Aori-san und weißt wer mir mehr über sie erzählen kann?“
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Beitrag von Duncan Di 26 Apr 2011, 21:09

Die wenigsten Mönche reagieren überhaupt auf Njans Fragen. In Gebete und Meditation versunken, lassen sie sich nur ungern stören oder von ihren Pflichten am Tempel ablenken. Es dauert eine Weile bis ein Mönch zu ihm spricht:

"Moto Sashi-san? Ich kenne ihn. Er ist ein frommer Shugenja. Was genau wollt ihr wissen?"
Vorsichtig gibt Njan einige Details preis und der Mönch versteht.
"Nun, öffentlich hat Moto Sashi-sama niemals irgendwelche vergehen begangen, oder sich ungehobelt aufgeführt. Ich kann überhaupt nur wenig über ihn sagen. Nun ja, vielleicht dass er viel Zeit mit den Shinjo verbracht hat, seit dem er hier ist, obwohl die meisten Moto eher umherziehen. Tatsächlich mischt er sich für einen Moto erstaunlich viel in Politikangelegenheiten ein, aber mehr, kann ich beim besten willen nicht sagen. Er geht ab und zu in eine Saké-Schenke, "das glückliche Pony" wie man mir sagte, aber ich weiß dass er niemals trinkt. Die Leute dort wissen vielleicht mehr."

Njan verbeugt sich freundlich.

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Beitrag von Elias Do 28 Apr 2011, 11:14

Ohne weitere Fragen zu stellen, mache ich mich auf den Weg zur Schenke. Warum soll er dorthin gehen, ohne zu trinken? Dass er seine Nase anscheinend überall hineinsteckt, könnte zumindest erklären, wie es zu dem Konflikt kommen konnte. Vielleicht, wusste er mehr über diesen Shinjo, als er sollte…Vielleicht sind die Beleidigungen nicht von meinem Widersacher ausgegangen…Mal sehen, ob mir der Wirt oder vielleicht ein Gast mehr sagen kann…
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Beitrag von Duncan Do 28 Apr 2011, 20:06

Am Eingang der Saké-Schenke, gibt der junge Samurai artig seine Waffen ab und tritt ein. Hinter einem schweren Vorhang, sitzen viele rauchende Gestalten um ein Zentral gelegenes Feuer herum und kauen auf langen Gaijin-Pfeifen herum. An Tischen in den Ecken, sitzen zwielichtige Gestalten die verschreckt den Kopf heben, als sie den Samurai erspähen, der hier als einziger Vertreter seiner Art auftaucht. Einige Bauern und Handwerker drängen sich eiligst aber dennoch höflich an dem Krieger vorbei und verlassen eiligst das Haus, warme Saké-Schalen zurück lassend. Er lässt seinen Blick schweifen und kann kaum fassen, dass ein Shugenja sich hier herumtreiben könnte. In der Mitte des Raumes, nahe am Feuer, kniet eine kleine Gestalt auf Kissen, eingehüllt in Decken aus Schafswolle, die Njan mit funkelnden Augen mustert.
Um Sie herum, sitzen drei weitere Gestalten, ähnlich gekleidet, doch Njans scharfer Blick fängt das leichte Glitzern unter den Stoffen ein, die ihre Knie und Hüften verbergen. Messer und Schwerter.
Die kleine Gestalt erhebt den Kopf und das verzerrte Gesicht einer alten Frau kommt zum Vorschein, deren Falten im flackern des Feuers tiefe Furchen werfen. Sie lächelt mit nur wenig verbliebenen Zähnen und nickt Njan zu, streckt eine knorrige Hand aus um ihn zu sich zu rufen.
Ein Diener eilt auf ihn zu, jung, unrasiert, nach Schweiß stinkend. Er verbeugt sich und Njan bedeutet ihm mit der Hand zu sprechen.
"Verzeiht ehrenwerter Samurai, dass ich euch nicht gleich empfing. Was darf ich euch in unserem unbedeutenden Hause zu trinken anbieten?"

"Vorerst nichts." antwortet Njan und steigt über einen dösenden Mann hinweg. Die anderen Sitzenden, weichen träge aus, oder machen sich schleunigst auf den Weg, das Saké-Haus zu verlassen. Njan erreicht die alte Dame.
Sie verbeugt sich leicht, weniger als ihr in ihrem Stand zustehen würde, die anderen Diener verbeugen sich tiefer. Njan setzt sich neben Sie ans Feuer, das heiß brennt und ihm den Schweiß auf die Stirn treibt. Die Alte reicht ihm eine Pfeife, auf der auf dem langen Stiel alte Kanji und Bilder der Moto eingezeichnet sind. Eine Pfeife, wie sie in den brennenden Sanden benutzt wurde und darüber hinaus. Ihr qualmender Inhalt riecht süßlich, metallisch.
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Beitrag von Elias Fr 29 Apr 2011, 08:39

Ich nehme die Pfeife entgegen und tue so, als ob ich einen Zug nehmen würde. Ich will aus diesem Laden herauskommen, ohne zu schwanken – oder schlimmeres. Langsam meine ich zu begreifen, was hinter diesem Moto steckt. An diesem Ort, hat ein Samurai eigentlich nichts verloren. Er muss hierher kommen, um dieses Zeug zu rauchen, was immer das sein mag. Wenn das tatsächlich so wäre, wenn der Shugenja ein süchtiger ist, dann würde das seinem Ruf gewaltig schaden. Für mich wäre es auch nicht gerade vorteilhaft, wenn herauskommt, dass ich mich für einen Mann mit zersetztem Geist schlage. Nun, aber eigentlich trifft mich da keine Schuld!

Was ist das bloß für ein Hexenweib? Hält sie mich für den Moto? Er muss wohl schon öfter bei ihr gewesen sein. Vielleicht sieht sie einfach nicht mehr gut, halbtot, wie sie mir scheint. Götter, wenn mir das Denken in diesem Loch nur nicht so schwer fallen würde. Verdammter Rauch, verdammte Hitze. Ich wende mich der Alten zu: „Nun, was willst du mir erzählen?“
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Beitrag von Duncan Fr 29 Apr 2011, 17:44

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Beitrag von Elias Sa 30 Apr 2011, 14:11

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Zuletzt von Elias am So 01 Mai 2011, 21:51 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Duncan So 01 Mai 2011, 21:48

Die alte grinst wieder, auch wenn sie den Mund beleidigt nach unten gezogen hat, als Njan so tat als würde er an der Pfeife ziehen.

"Die Frage, Samurai ist eher: Was wollt ihr hier?"

"Ich möchte wissen was Moto Sashi-san hier mit euch zu schaffen hat."

Sie nimmt die Pfeife mit einem schiefen Lächeln in den Mund und zieht ein paar mal kräftig daran.
"Aaah! Kheowaz! Feinstes Kraut. Rein und sonst nichts. In der Wüste rauchte man es um Kopfbeschwerden zu bekämpfen. Es ist nur nicht sonderlich gut für die Zähne, wenn man es zu oft raucht."
Um ihre Worte zu unterstreichen entblöst sie ihre wenigen Zähne, die schwarz belegt sind. Für einen Moment, meint Njan vor sich den Hauch einer hübsche Geisha zu sehen, aber das macht nur das Licht. Die fehlenden Zähne zerstören diese Illusion schnell wieder.

"Schön und gut. Aber was ist nun mit Moto Sashi-san?"

Wieder zieht sie an der Pfeife und spuckt einmal kurz ins Feuer, während sie einen Hustenanfall bekämpft. "Ich vermisse die weiten Steppen, Samurai. Es ist schon lange her, dass ich sie gesehen habe. Einst kannte ich das Land wie meinen Handrücken. Aber nun, hat sich so viel verändert. So viele Dinge sind verfallen, verkommen...es scheint fast so, als ob die Kuge [Samurai-Adel] nicht merkt, dass auch sie krank sind."
Wieder hustet sie kräftig, keucht ein wenig und spuckt erneut ins Feuer.
Einer der Männer der neben ihr sitzt, klopft ihr behutsam auf den Rücken, beugt seinen Kopf herab zu ihrem Kopf, flüstert ein paar Worte und sie scheucht ihn dankend zurück auf seinen Platz.
"Nun, Samurai. Was ist eure Geschichte?"
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Beitrag von Elias Mo 02 Mai 2011, 13:29

Ich lege die Pfeife von mir, ich habe in letzter Zeit schon genug Ärger gehabt. Benebelt auf eine Patrouille zu stolpern, heb ich mir da für ein andermal auf. Wenn jemand anderes mit diesem Weib sprechen würde, am besten noch ein Löwe, hätte sie bald nichts mehr zu lachen. Sie hat die Samurai soeben offen beleidigt.
Irgendwie habe ich das unbestimmt Gefühl, ich sollte ihr meinen Respekt zollen, also ändere ich im letzten Moment die Anrede.
„Meine Geschichte? Was willst…was wollt ihr genau wissen? Ich bin Shinjo Njan. Ich werde für Moto Sashi-san als Champion in einem Duell antreten. Aber ich habe das Gefühl, es gibt etwas über ihn, dass ich nicht weiß, etwas, das an der Sache nicht stimmt. Das Verhalten seines Rivalen Shinjo Aori–san, gab mir zu denken. Er sprach etwas davon, in der Art wie: ‚Dafür ist mein Vater nicht gestorben.’, als ihm Moto Sashi-san eine friedliche Lösung anbot.
Also habe ich ein wenig herumgefragt und man hat mich an dieses Haus verwiesen und nun bin ich hier. Wolltet ihr das hören?“
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Beitrag von Duncan Mo 02 Mai 2011, 18:41

"Hmmmm..." macht die Alte.
"Das ist... etwas, dass ich hören wollte, aber noch lange nicht alles."
Wieder nimmt sie einen tiefen Zug aus der Pfeife und bläst den Rauch in kreisenden Schwaden über das Feuer.
"Sagt Samurai, kennt ihr die Geschichte unserer kleinen Stadt?"
Als der Samurai den Kopf schüttelt, fährt sie fort:
"Es wird erzählt, dass ein reisender Händler einmal hier vorbeikam und einen anderen Händler dabei sah, wie er versuchte Fliegen zu fangen. So fragte der Reisende: 'Warum vergeudest du deine Zeit mit Fliegenfangen?' Darauf antwortete der andere: 'Diese Fliegen sind mehr Wert als jedes Gold der Welt.' Der Reisende lachte über eine solch dumme Bemerkung und bevor er wusste wie ihm geschah, verwandelte ihn der Fliegenfänger in einen Frosch.
Dieser fragte nun den Frosch: 'Wie wertvoll ist dein Gold jetzt?'
Als der Reisende sich wieder zurück verwandelt hatte, rasierte er sich den Kopf und ging fort um ein Mönch zu werden. Sein Gold gab er dem Fliegenfänger, der schon die ganze Zeit ein Frosch gewesen war. Dieser also gründete mit dem neu gewonnenen Gold diese Stadt, die schon bald reich und wohlhabend wurde. Versteht ihr was ich damit sagen will?"
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Beitrag von Elias Mo 02 Mai 2011, 20:42

Ich muss mich zusammenreißen, um keine wirklich dumme Bemerkung abzugeben. Frösche und Fliegen…Viel Rauch und alte Weiber:
„Ähm das könnte eine ganze Menge heißen. Vielleicht das alles auf der Welt seinen Wert hat, je nach dem aus welchem Blickwinkel man es betrachtet. Oder vielleicht, dass man über die Motive des andern nachdenken sollte, bevor man über sie spottet? Das in allem ein tieferer Sinn steckt? Das man aus der Unwissenheit anderer Profit schlagen kann, wenn man sich geschickt anstellt? Die Geschichte ist, mit Verlaub, ein wenig schwammig...Mir würde noch mehr einfallen.“
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Beitrag von Duncan Di 03 Mai 2011, 09:57

Die alte schüttelt den Kopf: "Phantasie habt ihr, Samurai, aber benutzen könnt ihr sie nicht."
Sie hustet wieder und nimmt einen tiefen Zug.
"Ihr scheint keinen Sinn für die alten Werte zu haben. Sind euch die Traditionen denn nichts wert?"
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Der Herbst 1126 - Seite 2 Empty Re: Der Herbst 1126

Beitrag von Elias Di 03 Mai 2011, 10:55

Ich schüttle resigniert den Kopf. „Was wollt Ihr von mir? Ich habe meine Phantasie so gut benutzt wie ich konnte und alle meine Schlüsse scheinen mir sogar mehr oder weniger sinnvoll. Nur weil ich nicht erkenne, was hinter einer Sage steckt, heißt das nicht, dass ich die Traditionen nicht achte. Ich bin Samurai, ich muss die Traditionen achten und ich achte sie. Aber dieses Spiel ist etwas müßig. Wollt Ihr mir sagen, dass ich das Wesentliche nicht erkenne, während es vor meiner Nase ist, ist es das?“
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Beitrag von Duncan Di 03 Mai 2011, 11:33

"Das ist zumindest etwas! Ich habe gehört, was ich hören wollte, Samurai. Also gebe ich euch einen kleinen Rat: Euer Namensbruder ist euch in der Gesinnung gleicher. Ihr solltet gut darüber nachdenken, welche Seite ihr vertreten wollt. Die Krankheit hat schon vom Reich besitz ergriffen. Lasst euch nicht anstecken!"

Der alten Frau wird von einem der Männer aufgeholfen.

"Ich ziehe mich nun zurück, Samurai. Aber wenn ihr darüber nachgedacht habt, kommt zu mir zurück. Vielleicht wollt ihr einer alten Frau einen Gefallen tun. Vielleicht, lauscht ihr dann auch dem Rat, den sie euch geben kann."

Sie kichert angestrengt, während der junge Mann sie nach hinten führt. Ein letztes mal gluckst sie leise: "Seit kein Frosch!", dann ist sie verschwunden. Die verbliebenen Männer beobachten den Samurai vorsichtig aus den Augenwinkeln.

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Der Herbst 1126 - Seite 2 Empty Re: Der Herbst 1126

Beitrag von Elias Di 03 Mai 2011, 12:05

Ich schüttle ärgerlich den Kopf und verlasse den verrauchten, nach schweiß stinkenden Raum. Selbst Akemi scheint die Nase zu rümpfen, als er mich riecht. Ich schwinge mich auf seinen Rücken und reite zur Burg, um mich bei meinem Bruder zu melden. ‚Seit kein Frosch’…Ich könnte vor Lachen aus dem Sattel fallen! Aber ich werde mit meinem Namensbruder reden. Ich habe das Gefühl, dass die Alte tatsächlich mehr weiß, als man denken würde.
Ach…Fast habe ich es vergessen. Kiku, hoffentlich kann ich bald mit ihr sprechen. Oh Götter…hoffentlich ist sie noch nicht ganz fort…In Gedanken versunken reite ich auf den Burghof.


Zuletzt von Elias am Mi 04 Mai 2011, 11:38 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Der Herbst 1126 - Seite 2 Empty Re: Der Herbst 1126

Beitrag von Duncan Di 03 Mai 2011, 20:30

Dieser, ist gefüllt mit Reitern die auf ihren Pferden sitzen, oder sie vorbereitet. Iuchi Khan, der Gunso über stolze 50 Samurai reitet die Reihe herauf und herunter, inspiziert seine Männer und gibt seine Anweisungen. Als er Njan herinkommen sieht, reitet er auf ihn zu.
"Hei-ho Bruder! Wo warst du so lange? Wir müssen bald losreiten, wenn wir vor Sonnenuntergang die Grenze erreichen wollen. Schnell, zieh deine Rüstung an und nimm dies."
Er fasst an den Sattel, an dem ein langer Stock befestigt ist. Als er Njan den Staab gibt, entfaltet sich die Flagge des Einhorns in voller Pracht. Auf ihr, ist das Zeichen für Nikutai eingraviert. Unteroffizier.
"Du bist jetzt meine rechte Hand, Bruder. Enttäusch mich nicht!"
Er wendet sich ernst ab um wieder Befehle zu geben. Njan beeilt sich nach drinnen, wo Diener bereits auf ihn warten. Sie führen ihn in die Rüstkammer, in der noch eben ein anderer junger Samurai eingekleidet wird. Sie deuten auf eine Rüstung, die auf einem Gestell an der Wand neben einem leeren steht.
Im schein des Feuers, glänzt sie mit dunklem Violett, goldenen Umrandungen und einem hellen Amulet auf der Brust. Gefütterte Stiefel und feste Handschuhe, runden die leichte Reiterrüstung ab ein fester Umhang aus feinsten Stoffen soll ihn vor Nässe schützen. Auch ein Helm steht für den Samurai bereit, doch er schüttelt den Kopf und bindet sich stattdessen das Stirnband des Donnerreiters um den Kopf. Ein Köcher Pfeile und ein frisch gespannter Bogen werden Njan auf den Rücken festgeschnallt, so wie seine persönliche Flagge, die ihn als Nikutai ausweist. Sein edles Daisho wird ihm erfurchtsvoll gereicht und er bindet es fachmännisch in seinen Obi mitein. Sein Pferd wird ebenfalls gerüstet. Das Geschenk des Donnerreiters passt perfekt zu der neuen Rüstung, die für ihn gefertigt wurde. Edle violette Linien, ziehen sich über schwarzes Leder, mit glänzenden Silberplatten. Es soll auch dem Pferd einen gewissen Schutz bieten. Den Kopfschutz für Akemi ziert ein kleines, goldenes Horn.
Die Diener helfen dem Samurai beim Aufstieg in den Sattel und reichen ihm seine Lanze, einen langen Yari. Dann verbeugen sie sich vor dem fertigen Nikutai und lassen ihn wieder zurück in den Hof reiten, wo er sich neben seinem Bruder aufbaut.

Spoiler:

Anerkennend, nickt dieser seinem jüngeren Bruder zu. "Ausgezeichnet. Du bist bereit eine Einheit zu führen, Nikutai. Das..." er deutet auf eine Gruppe von etwa 25 Reiter, "sind deine Männer. Sie werden auf alles hören was du sagst, ausser ich und nur ich, wiederrufe deine Befehle. Führe sie anständig!"
Die Männer neigen anerkennend den kopf im Sattel. Viele von ihnen sind etwa so jung wie Njan, vielleicht sogar etwas jünger.
Yu-Pan reiht sich links neben Khan auf, mit entschlossenem Blick.

Spoiler:

"Das ist Shinjo Yu-Pan-san. Sie wird mein Yojimbo sein, zusammen mit Shinjo Edo-san und Shinjo Ryu-san. Shinjo Njan-san und Shinjo Watashi-san, führen als meine Nikutai jeder eine Gruppe von 25. Wir stoßen zu einer Gruppe von etwa 50 Yari-Ashigaru, die die Flüchtlinge hierher eskortieren sollen. Es ist ein langer Weg und wir müssen uns auf Angriffe von Löwen oder Banditen gefasst machen. Ohne Zwischenfälle, sollten wir bei Morgengrauen wieder hier sein können. Seid ihr bereit?"

Spoiler:

Die Samurai brüllen im Chor: "Yunikōn!" und reiten los, um die Stadt zu verlassen. Die Tore öffnen sich und entlassen den Trupp im Galopp in die Stadt. Hinin und Heimin weichen gleichermaßen erschrocken aus, als der Trupp durch die Straßen galoppiert. Am Balkon, über dem Hof, blickt der Karô den ausreitenden Samurai hinterher. Seine Augen misstrauisch zusammengekniffen.

Schnell, lassen die Samurai die Stadt hinter sich. Die Sonne im Rücken, reiten sie nach Osten zur Grenze zu den Löwenlanden.

Spoiler:

Der kalte Nordwind, lässt die wilden Haare der Reiter im Wind aufbauschen, die Kopftücher und Fahnen stolz wehen. Die Pferde schnaufen freudig ob der Bewegung, genießen die Geschwindigkeit, die Freiheit, die ewige Weite einer grünen Steppe. Sie reiten den großen Fluß entlang, die Straße die nach Süd-Ost führt. Der Ritt dauert lange und wird wortlos gehalten, bis die Reiter im Schein der untergehenden Sonne endlich den Übergang erreichen, der früher die Grenze zwischen Löwenreich und Einhornlande markiert hat.

Spoiler:

Ein große Brücke führt darüber hinweg, an denen Banner der Einhörner hängen, die im Stolz über einen in der Nähe erstrittenen Sieg aufgehängt wurden. Eine Horde Krähen zieht seine Kreise, über ein Feld einige Kilometer weiter. Ein langer Tross von Wägen gezogen von Ochsen, Bauern und Städter, Händler und Mönche mit großen Rucksäcken überqueren im Schutze einer langgezogenen Kette von Yari-Ashigaru die Brücke. Der Zug reicht bis weit hinter die Brücke und die Ashigaru sind gezwungen in weiter Formation zu laufen. Von der einen Spitze zur anderen zu reiten, würde mehrere Minuten dauern. Jeweils hinter und vor dem Tross, reiten Samurai der Otaku, die ihre Lanze zum Gruß heben, als sie Khan erblicken.
Der Wortwechsel ist kurz und respektvoll. Mit einem Nicken übergeben die Otaku den Flüchtlingszug an Khan und machen sich auf, den weiten Weg zurück zur eroberten Löwenburg an zu treten.

"Njan-san! Ich möchte dass du die Nachhut übernimmst. Der hintere Teil gehört bis zur Mitte dir. Das Leben der Menschen dort, liegt in deinen Händen. Watashi-san, du übernimmst die Spitze! Von dort bis zur Mitte, gehört alles dir. Alles verstanden?"
"Hai! Gunso-sama!"
"Dann los!"
Noch ein letzer Kampfruf wird gebrüllt, dann verteilen sich die Samurai auf ihre Posten. Njan tritt den langen Ritt zum Ende der Schlange an.

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Der Herbst 1126 - Seite 2 Empty Re: Der Herbst 1126

Beitrag von Elias Mi 04 Mai 2011, 11:36

Spoiler:

Mit stolzgeschwellter Brust reite ich meinen Leuten voran. Wenigstens vertraut Khan am liebsten auf sein eigenes Blut. Die Rüstung sitzt gut und leicht. Akemis weißes Fell glänzt im Sonnenlicht und in dem neuen Zaumzeug, sieht er prachtvoller aus, als je zuvor.
Trotzdem schaudert mir ein wenig, als ich die abgekämpften Gesichter der Flüchtlinge ansehe. Der Krieg hat begonnen und seine Schrecken lasse nicht lange auf sich warten. Als wir am Ende des Zuges angelangt sind, weise ich meine Männer mit knappen Befehlen an, die Flanken des Zuges zu decken. „Haltet nach Bedrohungen Ausschau! Macht Meldung, wenn euch auch nur die kleinste Ungewöhnlichkeit auffällt. Diese Menschen müssen um jeden Preis geschützt werden.“ Ich hoffe, dass ich den Flüchtlingen zumindest ein wenig Mut machen kann.

Auch ich werfe Blicke ins weite Land. Bald bricht die Dunkelheit herein. Das gefällt mir nicht! Sind die Löwen tatsächlich so feige Bastarde, dass sie einen Strom von wehrlosen Flüchtlingen abfangen? Wenn es wenigstens nur Banditen sein werden. Auch wenn wir es schaffen: Die Stadt wird ihre Liebe Not haben, all diese Menschen beherbergen zu können. Hoffentlich schaffen wir es zumindest heil ans Ziel! Ich halte mein Yari sicher in der Hand. Immer wieder sehe ich über die Schulter…
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Der Herbst 1126 - Seite 2 Empty Re: Der Herbst 1126

Beitrag von Duncan Mi 04 Mai 2011, 18:05

Der Schwarm Krähen zieht hinter den Flüchtlingen weiter seine Kreise über dem verlassenem Schlachtfeld. In weiter Ferne lassen sich ein paar rauchende Dörfer ausmachen. Die Sonne sinkt weiter hinab und scheint den Samurai ins Gesicht, die wieder zurück nach Westen reisen. Die müden Gesichter der Menschen leuchten schmutzig und müde im Schein einer blutenden Sonne. Wolken ziehen vom Osten her auf, bedrohlich dunkel. Irgendwo in der Ferne grollt der Himmel leise.
"Nikutai-sama, die Schwalben fliegen sehr tief. Es wird bald regnen. Das beeinträchtigt die Sicht. Meint ihr wir sollten die Formation lockern, um einen größeren Verteidigungsradius halten zu können?"
Njan nickt abwesend, während sein Blick weiter über die Flüchtlinge wandert. Ein seltsames Gefühl dass er irgendetwas davon schon einmal gesehen hat lässt ihn nicht los.
Akemi trabt langsam zurück in Richtung Spitze ihres Bereichs, die Mitte des Flüchtlingszuges. Eine Bauernfamilie mit Karren verbeugt sich artig, als er vorbeireitet, es folgen eine Spielmannsgruppe, die ein größeres Konstrukt, eine zusammengeklappte Bühne hinter sich her ziehen.
Ein Mädchen im Bühnenwagen, lächelt dem jungen Nikutai zu und winkt verführerisch, bevor sie der augenscheinliche Vater erwischt und weg vom Fenster scheucht. Eine Gruppe Mönche geht den Schaustellern voran, die eifrig miteinander Diskutieren. Ein großer, Ochsengezogener Wagen wird von einem dicken Mann mit Reißhut gelenkt, der mit seiner Peitsche auf dem Kutschbock sitzt. Es rattert und klimpert unter einer dicken Decke auf dem Wagen selbst. Doch der dicke Mann interessiert sich viel mehr für dass, was vor ihm liegt. Eine lange Reihe, aus Pärchen geht dem Ochsenkarren voran, gekleidet in edle Seide mit warmen rot-schwarzen Jacken, bestickt mit feinen Lotosblumen. Viele von ihnen tragen schmucke Schirme, die sie über ihren Köpfen aufgespannt haben die kunstvoll gebundenes Haar bedecken. Die feine Weiße Schminke im Gesicht, die geröteten Lippen, die fein umrandeten Augen...die Geishas sind ein Anblick für die Götter. Und nicht nur der dicke Händler, sondern auch die Reisenden davor und dahinter, drehen sich ständig nach den mal ruhigen, mal kichernden Mädchen um, an deren Spitze eine Frau im schwarzen Kimono geht, die kaum geschminkt ist, mit gewisser Reife an Jahren die wilden jungen hinfortjagd, die so dreist sind, sich den Mädchen zu nähern. Doch auch die Ashigaru, haben ihren Narren an den Frauen gefressen und gehen eng bei den Damen, damit sie mit ihnen reden können. Selbst drei Samurai, haben sich auf ihren Pferden zu den Damen gesellt, die Formation verlassend und sich in Pose werfend.

Njan gibt seinem Pferd einen Schnalzer, reitet zu den Männern und weist sie wütend an, wieder ihre Posten ein zu nehmen. Missmutig, reiten sie davon, doch schon verlassen die ersten Geishas ihre eigene Formation um mit dem großen, attraktiven Nikutai zu reden.
"Seid gegrüßt Samurai!", "Ihr habt aber ein schönes Pferd, Nikutai-sama!", "Wir sind euch so dankbar, dass ihr uns beschützt!". In all diesen plötzlichen Avancen und der wütenden Rufe der ältesten Mutter, geht das schüchterne Stimmchen einer Frau fast unter. Erst als Sie direkt vor Njan steht, erkennt er ein lang ersehntes Gesicht wieder.

Spoiler:

Aikiko senkt schüchtern den Blick, als Njan nicht anders kann als völlg überrumpelt zu gaffen.
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Der Herbst 1126 - Seite 2 Empty Re: Der Herbst 1126

Beitrag von Elias Mi 04 Mai 2011, 22:30

Meine gesamte sorgsam aufgebaute Routiniertheit gerät ins Schwanken. Ich flüstere so leise, dass nur sie es hört: „Aikiko-chan… Geht es dir gut? Wie ist es euch ergangen? Warum bist du hier?...Warte, wir reden, sobald wir angekommen sind. Ich werde dich…euch mit meinem Leben verteidigen. Geh zurück in die Formation, dort ist es sicherer. Ich hätte nie gedacht...Oh, du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich bin, dich zu sehen!“
Ich lächle ihr noch einmal zu, dann nehme ich wieder meine Position ein, reite mein Männer ab. Aikiko…wie kann das sein. Das wird nicht einfach werden. Was ist nun mit Kiku? Ich hätte nie gedacht, sie einmal wiederzusehen. Außerdem, wird mir in diesem Moment klar, dass ich sie gerade unendlich eingeschüchtert haben muss…Wunderbar Njan-sama, du kannst es einfach immer wieder!
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