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Der Herbst 1126

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Beitrag von Elias So 09 Okt 2011, 17:23

Ich kann nicht umhin das hässliche Wesen leicht belustigt anzusehen. Ein großer Shugenja, in der Tat – ich würde den Tod einem derartigen Dasein vorziehen…Moment, das war wohl ein Denkfehler... Aber dies ist wohl kaum der Augenblick für Spott.

Einen leicht süffisanten Ton kann ich mir aber nicht verkneifen: „Nun Huni-san. Man sagte uns ihr könntet uns einen Weg ins Gaki-do öffnen. Wir wollen dort hinein um die Pforten des Jigoku zu schließen, die sich zu diesem Ort geöffnet haben. Danach wollen wir – das versteht sich von selbst - wieder zurück. Könnt ihr uns in eurer Macht weiterhelfen?“
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Beitrag von Duncan Di 11 Okt 2011, 13:24

Das kleine Mänchen mit der Schweineschnauze qietscht laut als es antwortet: "Natürlich kann ich das! Ich bin der große Shugenja Huni! Nun lass mich schon los, elendes Mädchen."

Ein kurzes Aufblitzen und der Geist hält plötzlich erschrocken inne , als Kiku ihr Tanto an seine Kehle hält. "Noch eine Beleidigung, Huni-san und ich schneide euch in Stücke."
Doch die anfängliche Reaktion täuscht. Huni lacht: "Haha, und was willst du mit dem Messerchen tun, du dumme Göre? Du bist in Gaji-do! Du kannst mich nicht töten! Höchstens bewirken dass ich mich für einige Zeit auflöse! Du verda-ah-AH-AAAAHHHH!"
"Aber ich kann dich quälen Geist! Jetzt sag uns schon was wir wissen wollen!"

"AU! Na gut, schon gut! Den ersten Gefallen habt ihr euch schon selbst getan. Ihr SEID in Gaki-do!"
Njan blickt sich um, kann aber keinen Unterschied zu vorher erkennen. Der Schweinegeist zeigt auf die Tür. "Da, seht selbst."
Der Samurai folgt der Aufforderung und öffnet die knarrende Tür.
Der Wald hat sich verändert. Wo man vorher vielleicht noch etwas genauer hinschauen musste um zu erkennen dass man nicht mehr in Mei-do, dem Menschenreich ist, da ist nun offensichtlich nichts mehr normal.

Die Bäume sind knorrig-schwarz, wenn überhaupt noch komplett, dann behangen mit faulen, kranken Blättern. Der Boden ist von einem wiederlichen Braun und rauchiger grauer Nebel zieht sich in weiten Bahnen durch den ganzen Wald, kreuz und quer.
Aus dem Wald hallen dumpfe Töne, die an grauenvolles Stöhnen und Jammern erinnern. Ab und an durchzuckt ein lauter Schrei die ewige Nacht in der der Himmel niemals aus zu machen ist.
"Bei den Kami! Wo sind wir hier nur gelandet."
Hunis gackerndes Lachen lässt Njan herumfahren - und auch Kiku, die überrascht über die Tatsache ist, dass sich der Geist nicht mehr in ihren Händen befindet. Auch ist er nicht mehr sichtbar, nur ein kalter Hauch erinnert an seine Präsenz.

"So. Nun seid ihr in MEINEM Reich! Und wenn ihr etwas von mir wollt, dann müsst ihr mir erst etwas geben das ICH will! Hahaha!"
Im ganzen Zimmer flackern die Kerzen und erlöschen. Das einzig verbleibende Licht kommt von draußen, ein drünlich-weißer Schimmer der vom Nebel her zu kommen scheint.
"Jetzt reden wir!"
Njan und Kiku rücken näher zusammen.
"Ihr wollt also herausfinden wie ihr die Portale schließt und vor allem wieder zurück kommt? Tja, das sind zwei Gefallen die ihr MIR tun müsst. Hihihi!" Ein kurzer Grunzlaut entfährt der körperlosen Kreatur.

"Was willst du Geist?" zischt Kiku wütend in den scheinbar leeren Raum hinein.
"Ha! Was will ich? Was will ich? Ein ausgezeichnete Frage: Was - will - Ich?"
"Nun rede schon Kreatur!" brüllt Njan entnervt.

"Für die Frage: Wie schließt man ein Portal nach Jigoku verlange ich nur eine Kleinigkeit."
Stille. Die Samurai warten angespannt. Und als Kiku bereits wieder Luft holt etwas zu sagen fährt der Geist frech fort:
"Schlag Sie!"
Die Samurai blicken sich fragend an. "Was?"
"Schlag Sie! Sie! Diese Geisterquälerin! Schlag ihr ins Gesicht! Aber richtig fest! Ich will Blut sehen!"
Kiku starrt Njan entgeistert an.
Njan schüttelt den Kopf: "Iye! So etwas tue ich nicht!"

"Tja, dann kommt ihr nie wieder von hier fort! Haha!"
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Beitrag von Elias Di 11 Okt 2011, 16:16

Hilflos blicke ich Kiku an, blicke in die kranke Nebellandschaft hinaus, wieder zu Kiku. Ich soll eine Frau…eine Samuraiko schlagen, nur weil sie etwas getan hat, was dieser unheiligen Kreatur nich gefällt? Weil sie ihm gegeben hat, was er verdient? Aber was für eine Wahl haben wir? Wie sollen wir anders durch dieses Reich finden und vor allem wieder hinaus?
Ich habe meinen Kopf gesenkt und sehe auf ihre Füße, spüre immer noch ihren fassungslosen Blick in meinem Nacken. Wir haben kaum eine Wahl. Ich muss ihm geben was er will. Einen anderen Weg werden wir nicht finden, nicht in der Eile, in der wir sind.

Ich wende meinen Kopf und spreche in die Nebelschwaden hinaus. Dass ich den Geist nicht sehen kann, beunruhigt mich: Wie soll ich gegen etwas vorgehen, das ich nicht sehe? „Gibt es nichts anderes was ihr wollt? Mein Blut könnt ihr gerne haben!“ –Die Stimme schallt von überallher zurück, sie trieft geradezu vor Gier: „Nein! Vergiss es Junge. Dein Blut kannst du dir hier sparen! Ich will, dass du der unverschämten Göre eine verpasst und zwar so richtig!“
Ich will zu einer harten Entgegnung ansetzten, beiße mir aber auf die Lippen: Es ist zwecklos! Er wird nur noch mehr fordern. Ich wende mich erneut zu Kiku: „Kiku-san. Seht ihr eine andere Möglichkeit dies hier zu meistern? Ich meine…Ich kann euch doch nicht…Zumindest nicht ohne eure Erlaubnis...Ich sehe einfach keinen anderen Weg wisst ihr? “ Mein Gesicht läuft rot an und ich halte den Schwertgriff so fest umklammert, dass meine Fingerknöchel weiß hervortreten.
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Beitrag von Duncan Di 18 Okt 2011, 13:11

Kiku blickt ihm fest in die Augen. "Tu's schon du wertloser Sohn einer Hündin!"
Njan's Temprament entscheidet bevor sein Verstand hinterherkommt. Das klatschen mit der Rückhand hallt unnatürlich laut von den Wänden wieder, die Wucht ist so stark dass Kiku überrascht zur Seite taumelt. Das boshafte Lachen des Geistes untermahlt die schmächliche Stimmung im Raum auf unheilige Weise.

Spoiler:

"Gut! Ich bin zufrieden!"
Beschämt fast auch Kiku sich an die Wange. Die Samurai können sich nicht in die Augen blicken.
"Aaaahhhh! Diese Ehrlosigkeit schmeckt sooooo gut! Nun, zu eurer Frage wie man ein Portal nach Jigoku schließt: Ich weiß es nicht!"
Wie vom Donner gerührt blicken die beiden an die Decke. Kiku schaft es ein "WAS?" zu zischen.
"Ich weiß es nicht. Aber ich kenne vielleicht jemanden der es weiß."
"So sprich Geist! Wir haben dich bezahlt."
"Ja das habt ihr, nicht wahr? Wie fühlt es sich an, so gedemütigt zu werden, ha? Erzählt mir, was in euch vorgeht!"
"Nein! Gib uns die Antwort nach der wir verlangten!"
"Der Name des Geistes ist Koh - der Gesichtsdieb."

Wieder kehrt stille ein, während Nebelschwaden um das Haus ziehen und ab und an die Augen von irgendwelchen Kreaturen aufblitzen.
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Beitrag von Elias Do 20 Okt 2011, 19:15

Ich blicke entnervt und wütend ins Nichts: „Und wo, verflucht nochmal, können wir diesen Geist finden? Und besonders: Woher hat er seinen Namen? Und denkt nicht daran noch mehr für diese Fragen zu verlangen, sie sind immer noch Teil unserer ersten.“
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Beitrag von Duncan Fr 21 Okt 2011, 13:51

Das gurgelnde Lachen des Geistes ist tiefer und düsterer geworden. Von dem anfänglichen hysterischen Kauzenmännchen ist nichts mehr zu hören.
"Hmmm, wo? Ja, das gehört noch zur Frage, aber woher er seinen Namen hat, dass ist eine ganz andere. Hmhmhm. Wenn ihr in finden wollt, müsst ihr von hier aus nach Norden gehen, in Richtung Berge. Wo genau er sich versteckt hält, kann ich leider nicht genau sagen. Hmhmhm."

Wieder macht der Geist eine lange Pause, während seine Präsenz den Raum verpestet und sich Kopfschmerzen bei den Samurai breit machen.

"Nun, was wollt ihr als nächstes Wissen? Woher Koh seinen Namen hat, oder wie ihr zurück kommt? Hmmm? Beides wird euch kosten. Und der Preis steigt mit jeder Frage."
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Beitrag von Elias Fr 21 Okt 2011, 14:00

Ich beiße die Zähne zusammen. Begrenzen wir den Schaden so gut wie möglich. Ich komme auch ohne das Wissen darüber aus, woher der Kerl seinen Namen hat…Ehrlichgesagt würden mir im Moment zehn Möglichkeiten einfallen und keinen ist besonders ansprechen. „Sag uns nur wie wir zurückkommen, wenn wir die Sache vollendet haben!“
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Beitrag von Duncan Fr 21 Okt 2011, 15:27

"Haha, das ist eine sehr dumme Entscheidung. Aber wie ihr möchtet. Ihr schenkt mir gerade eben etwas umsonst, denn ihr werdet nicht zurück kommen. Gut, ich will dass selbe nochmal, nur diesmal schlägt die Göre dich!"

Die Reaktion folgt so schnell, als ob Kiku nur darauf gewartet hätte. Ein fester Schlag in den Bauch reißt Njan fast von den Füßen.

"Argh. Das war weniger Befiredigend. Hm, naja sei's drum. Ihr betretet mein Haus und schließt die Türe. Wenn ihr sie wieder öffnet, seid ihr zurück. Ich wünsche euch viel Spaß. Wir werden uns bestimmt nicht wiedersehen."

Ein letztes mal dröhnt das manische Gelächter des Geistes durch das Häuschen, dann fließt der Nebel ungehindert ins Haus und die Kerzen erlöschen. Die Tür steht weit offen und Hunis Präsenz scheint fort zu sein. Njan richtet sich keuchend auf.

"Das war ein verdammt fester Schlag."
Kiku sieht ihn nicht an, während Sie nach draußen tritt.
"Reden wir nicht darüber."
"Hai. Gute Idee."

Sie sehen sich um. Wohin jetzt. Der Geist sagte nach Norden. Aber wo ist Norden?
"Was tun wir jetzt?" wendet sich Kiku an ihren Gefährten. Sie sihet ihn immer noch nicht an.
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Beitrag von Elias Fr 21 Okt 2011, 18:33

Ich blicke nach oben: Keine Sterne sind durch das dichte Dach der modrigen Blätter zu erkennen…Nur Nebel und faules Laub, das immer wieder in trägen Spiralen zu Boden segelt. „Verflucht! Nun gut, gehen wir erst einmal aus diesem Wald hinaus. Wenn wir wieder im Hauptdorf sind, werden wir den Weg schon finden.“
Ich setzte mich in Bewegung. Zumindest hoffe ich, dass wir ihn finden. Ach ich wünschte, mein Pferd würde dort auf mich warten. Zu Fuß brauchen wir Ewigkeiten – und die haben wir sicherlich nicht.
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Beitrag von Duncan So 23 Okt 2011, 17:04

Der Weg zurück ins Dorf ist mehr als nur beschwerlich. Die Sichtweite ist stark eingeschränkt, ein fauliger Geruch zieht durch den Sumpf und mehr als einmal bleiben die beiden irgendwo im Schlamm stecken.
Wo die Geisterwelt fad und trostlos wirkte, vermittelt Gaki-do ein Gefühl von Angst und Ekel.

Die knorrigen Bäume sehen alt, vermodert und verdorrt aus, die herabfallenden Blätter verbreiten einen üblen Geruch, der Nebel fühlt sich wie kalter Schweiß auf der Haut an. Immer wieder hört man irgendwoher unmenschliche Schreie aus sehr weiter Ferne, manchmal gar meint man jemanden oder etwas leise weinen zu hören, ganz nah, doch niemals sichtbar. Gaki-do ist das Reich des Leidens.

Gerade passieren die Samurai eine kleine Landzunge im Moor, als sich plötzlich etwas an Njans Fuß festkrallt. Reflexartig zieht dieser sein Schwert und schneidet das los, was sich an ihm festhielt - eine skelletierte Hand die aus dem Sumpf ragt und langsam wieder im gurgelnden Schlamm versinkt.

Endlich ist das Ende des Waldes in Sicht und zwischen tot herabhängenden Ranken öffnet sich die Sicht auf das Etá-Dorf. Bröklige Hütten, eingerissene Mauerabschnitte und zerfressene Holzverandas stecken im Schlamm der Zeit fest. Der Verfall ist allgegenwärtig und unheimliches Leuchten scheint aus einigen wenigen Fenstern. Die Samurai betreten die Straße um ein schnelleres Vorankommen zu erreichen und bewegen sich möglichst leise durch das Dorf. Irgendwo tröpfelt Wasser aus einer Regenrinne und sammelt sich in matschigen Pfützen am Boden. In der Gasse zwischen zwei kleinen Häusern klappert etwas, schnüffelt, frisst.
Die Geräusche werden immer lauter und aus dem Dunkeln taucht eine Gestalt auf. Sie hat vage den Kopf eines Hundes, mit kurzer schnauze und herabhängenden Lefzen an denen sich der Speichel sammelt. Doch Körper und Extremitäten lassen mehr auf eine einsmals menschliche Form schließen, auch wenn Knochen und Eingeweide an verschiednen Stellen des graugrünen Körpers heraushängen. Es hat die beiden Neuankömmlinge bemerkt und knurrt wütend in ihre Richtung.

"Lasst uns einfach nur vorsichtig an ihm vorbei gehen Njan-san. Dann lässt es uns vielleicht in Ruhe."
flüstert Kiku aus den Mundwinkeln.
"Hai." antwortet Njan nur leise doch schon beginnt der Hund laut zu bellen. Ein Geräusch, welches in der endlosen Nacht dieser Welt wie ein Donnerschlag klingt. Sofort wird das Bellen aus mehreren anderen Gassen erwiedert und mehrere der Kreaturen huschen unter den Häusern hervor. Es sind knapp ein Duzent dieser Bestien und sie kreisen langsam um die Neuankömmlinge. Menschenfleisch, bekommen sie hier nur all zu selten...

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Beitrag von Elias Di 01 Nov 2011, 17:56

Spoiler:


Ich hole tief Luft und reiße mein Katana aus der Scheide. Endlich einmal wieder eine Situation, mit der ich fertig werde, endlich nicht mehr Denken. Für den Bruchteil einer Sekunde, sind meine Augen geschlossen, dann stürze ich mich mit einem wilden Schrei in den Kampf, hinter mir höre ich bereits das Schwert meiner Begleiterin bereits die Luft durchschneiden.

Das erste Monstrum brandet gegen einen mächtigen Schwertstreich bevor mich seine knochigen Klauen erreichen und zerteilt sich fast aus eigner Kraft. Die aufstiebende Aschewolke, zu der der Leichnam zerfällt nimmt mir einen kurzen Moment die Sicht. Ich spüre wage Schläge gegen meine dicht geschnürte Rüstung branden. Unangenehm, dringt etwas Spitzes durch eine Spalte an meinem Bein. Ich verpasse dem Ungetüm einen Tritt, so, dass es mit einem heißeren Jaulen einige Schritt zurückfliegt. In einer flüssigen Bewegung enthaupte ich den nächsten Hund.
Wieder versperrt mir die Asche die Sicht und steigt unangenehm in Hals und Nase. Diesmal brandet ein heftiger Schlag gegen meinen Waffenarm und lässt mich kurz gequält aufstöhnen. Das wird einen unschönen blauen Fleck geben!
Mit einem wütenden Schrei stürze ich mich noch tiefer in den Kampf, spüre die Klinge nur noch als Verlängerung meines Armes durch die Luft fährt. Das Jaulen und Bellen der Kreaturen, verschwimmt mit meinen eigenen Kampfschreien zu einem wahren Wirbelsturm aus Staub und wilden Hieben. Ein jeder meiner Hiebe trifft. Die Kreaturen versuchen zunehmend hilflos, meinen Streichen auszuweichen und branden bei ihren eigenen, kläglichen Angriffsversuchen stets nur gegen meine Rüstung. Eine dritte Kreatur verliert die Hälfte ihres Oberkörpers. Die zwei verbliebenen scheinen unschlüssig. Eine der beiden versucht zu fliehen, während die andere mit einem letzten, verzweifelten Sprung auf mich zusetzt. Ein heftiger Tritt gegen die Brust schleudert sie zurück, gegen ihren Gefährten. Mit einem kräftigen Satz bin ich bei ihnen. Noch aus dem Sprung heraus reiße ich mein Katana mit beiden Händen über den Kopf. Die Klinge fährt mit ungeheurer Wucht herab und durchdringt die Körper der beiden verbliebenen Feinde, sinkt zu einem großen Stück in den schlammigen Boden ein. Gehüllt in einen Wolke aus Staub und Asche richte ich mich keuchend aus meiner knienden Haltung auf und ziehe meine Klinge aus dem Boden. Auf etwas zittrigen Beinen drehe ich mich zu Kiku um. Mal sehen ob sie meine Hilfe braucht. Ein guter Kampf!

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Beitrag von Duncan Sa 05 Nov 2011, 22:43

Auch Kiku zieht ihren letzten Streich durch drei der Hunde und spaltet sie jeweils entzwei. Sie dreht sich elegant zu ihm herum und hält nach neuen Gegnern ausschau doch sieht nur ihn und steckt schnaubend die Klinge weg.
"Da ist Norden" sagt sie und deutet in Richtung Berge. "Umso schneller wir da sind, umso besser."
Njan nickt und steckt auch sein Schwert weg. Etwas klimpert und klirrt. In den Häusern bewegen sich schwerfällige Schatten. Türen beginnen zu knarrzen und aus allen Richtungen dringt ein jammervolles Stöhnen. Die Geister der ehemaligen Bewohner bewegen sich langsam aus ihren Hütten, das klimpernde Geräusch rührt von Ketten her, die um ihre Füße gebunden sind und in die Häuser reichen. Ihre Gesichter zeigen Angst, Hass, Begierde und Hunger. Ihre Hände greifen durch die feuchte Luft nach den Samurai und ihre kratzigen Stimmen flehen nach Blut. Die beiden verlieren keine Zeit und verschwinden aus dem Dorf. Kaum dass sie es verlassen haben, bleiben die Geister stehen und ziehen sich wieder in ihre Behausungen zurück. Jammernd, weinend, schreiend.

Die Strecke zurück zum Dorf ist vom hohen Gras durchzogen, von wispernden Tierlauten durchdrungen. Der Bewölkte Himmel lässt keinen Funken Licht hindurch und die Berge ragen krank und schwarz über dem verfluchten Tal. Das faulige Gras teilt sich und eröffnet den Blick auf einen kleinen Kreis im Boden, der scheinbar einmal eine Art Brunnen war. Aus ihm schallt eine Stimme:

"Hilfe. Hilfe, so hört mich niemand? Ist da irgendwer?" Das Stimmchen klingt schwach und traurig, vielmehr so als hätte es jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben. "Warum hört mich nur niemand? Hach womit habe ich solch ein Schicksal verdient?"
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Beitrag von Elias Mo 07 Nov 2011, 01:20

Ich drehe mich zu Kiku. Mir ist diese Sache nicht geheuer. Dieser Ort ist kein Ort für gute Wesen, das ist eine Falle. Das ist sicherlich eine verfluchte Falle Ich komme ihr Nahe und flüstere, damit uns die Kreatur – was immer sie sein mag – nicht hören kann: „Was meint ihr Kiku-san? Ich sage wir gehen weiter, wir haben uns nicht um die Verlockungen und die Fallen dieses Ortes zu scheren! Dies ist nicht der Ort für gute Kreaturen, eine gute Seele wäre längst verzehrt worden, wenn ich richtig liege, oder?“ Nach Hilfe suchend blicke ich sie an.
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Beitrag von Duncan Fr 18 Nov 2011, 17:59

Kiku zuckt nur verwirrt die Schulter.
"Wir sind schließlich auch hier. Wer weiß ob nicht irgendein anderer Geist hier gefangen sein kann. Aber es könnte ebenso gut eine Falle sein. Es ist deine Entscheidung. Gehen, oder helfen?"
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Beitrag von Elias Di 22 Nov 2011, 03:04

Spoiler:

Ich schüttle unwillig den Kopf, genau diese Antwort habe ich mir nicht erhofft. „Nun Gut. Meine Ahnen mögen wir meine Torheit verzeihen. Gib mir Rückendeckung.“ Ich ziehe mein Katana und nähere mich langsam dem Brunnen. Wer ruft da? Wer seit ihr?“ Langsam beuge ich mich über die Öffnung.
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Beitrag von Duncan Fr 25 Nov 2011, 00:40

Das Loch ist perfekt Rund und von zurecht gehauenen Steinen eingerahmt. Es liegt dierekt auf Höhe des Erdbodens und sieht aus, als sei es vorsätzlich gegraben worden. Niergends ist eine Eimer oder ein Seil zu sehen, die man benutzen könnte um Wasser zu schöpfen. Und dem Geruch aus dem Brunnen nach zu urteilen, wäre das auch nicht ratsam.

Die Antwort bleibt einen Moment aus, fast so als ob es niemand fassen könnte, das tatsächlich jemand dieses Loch findet.
Dann: "Ja, hier unten! Hier unten bin ich! Man nennt mich Wasureppoi [vergesslich] und ich weiß wirklich nicht wie ich hier unten gelandet bin. Die Lady Tsumi [Sünde] muss mich reingelegt haben! Bitte helft mir hier heraus, dann will ich auch euch helfen, versprochen!"

Njan hält immer noch einen Schritt Abstand vom Loch, damit keine faulen Tricks ihm den Tag verderben können. "Und wie soll ich euch helfen? Ich habe weder Seil noch Leiter."

Die Stimme im Brunnen scheint zu überlegen. "Nun...ihr könntet ja im Dorf fragen, ob man euch etwas gibt, aber das würde bedeuten ihr müsst etwas zurück geben. Und so wie ihr euch anhört, seid ihr nwohl nicht von hier, hä? Aber wenn die Lady Tsumi davon hört, wird Sie bestimmt interesse an euch haben und versuchen euch auf zu halten. Sie hat einen üblen humor, müsst ihr wissen.
Aber eine andere Möglichkeit gibt es noch: Aber, ach...nein, das wäre zu viel verlangt."

Die beiden Samurai sehen sich an und heben zugleich die Augenbrauen. Na klar.
"Und was wäre das andere, Wasureppoi?"

Wieder eine Zeit lang Stille und dann: "Nun, ich habe so schrecklichen Hunger und wenn ihr mir etwas geben würdet, würde ich sicher genug Kraft haben um selbst heraus zu kommen. Ich...bräuchte nur eine Erinnerung von euch, am besten eine frische, wichtige Erinnerung! Es ist auch nur eine und dann würde ich mich auch ganz bestimmt bei euch revangieren! Ehrlich."
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Beitrag von Elias Fr 25 Nov 2011, 02:13

Ich schüttle den Kopf. Ich weiß nicht, woran ich bei einem solchen Handel bin. Ich will nicht, dass so ein Ding in meinem Geist herumpfuscht. „Iye. Ich weiß nicht, ob ich mich darauf einlassen kann. Wie wollt Ihr uns eigentlich helfen? Was könntet Ihr für uns tun Kreatur - Wasureppoi?“ - "Was sucht ihr?" - Ich überlege einen Moment..."Wir suchen einen, der sich der Gesichtslose nennt. Wir wollen mit seiner Hilfe, die Tore zum Jigoku schließen."
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Beitrag von Duncan Fr 25 Nov 2011, 13:46

"Oh, Gesichtslose, die findet ihr zu Hauf im Norden bei der Miene. So ergeht es allen die sein Reich betreten. Den Geist den ihr meint, das ist wohl Koh, der Gesichtsdieb, nicht war? Ihr tätet besser daran nicht da hin zu gehen. Er ist sehr gefährlich und nicht mit Schwert oder Speer zu bekämpfen. Was ist es, das ihr unbedingt wissen wollt, das ihr ihn aufsuchen müsst?"

"Wie man ein Portal nach Jigoku schließt."

"Ei, ei, Ihr Fremdlinge seid sehr töricht wegen so etwas hier her zu kommen! Aber wenns nun mal so is: Koh ist tatsächlich jemand der es wissen...könnte. Helft mir hier raus, dann gebe ich euch einen Rat der euch das Leben retten könnte. Niemand der Koh nicht kennt kommt je wieder unbeschadet zurück!"
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Beitrag von Elias Sa 26 Nov 2011, 17:39

Ich blicke einen Moment hilfesuchend zum aschgrauen Himmel auf und seufze. „Kiku, bitte verzeih mir Verfehlungen, die sich daraus ergeben könnten, wenn ich irgendetwas auf einmal vergesse – Anders kann ich das nicht formulieren. Wenn ich so meinen Leuten helfen kann…Wenn wir so bald wieder aus diesem Loch herauskommen.“ Ich trete vor: „Gut Geist, ich nehme euch beim Wort, betrügt uns nicht und nehmt euch was ihr braucht.“
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Beitrag von Duncan Di 29 Nov 2011, 10:54

Kikus Blick ist unergründlich, ihr Gesicht blass und müde. Sie nickt kurz und tritt hinter Njan, damit sie zugreifen kann, sollte er hinein zu fallen drohen.
"Es sein." sagt der Geist, "Schau in die Tiefen des Brunnens."
Njan beugt sich herab, als der Geist einen scheinbar zufriedenen Seufzer entlässt.Er versucht in der teifsten Dunkelheit des Brunnens irgendwas zu erkennen, meint sogar einen Schemen in Bewegung zu sehen, doch genau so gut könnte es eine Täuschung sein.
Das Geräusch wie vom lauten einatmen ist zu hören und Njan fühlt plötzlich Kopfschmerzen in ihm aufsteigen. Das Geräusch hält an, so als ob der Geist eine unstillbare Lunge hätte und Njan fühlt wie ein kalter Wind an seinem Gesicht zerrt. Seine Finger verkrampfen sich um den stinkenden Erdboden im Stein des Brunnens, sein Magen beginnt sich um zu drehen. Bilder tauchen vor seinem Gesicht auf, die er noch nie gesehen hat, Träume die ein böses Ende haben, Nachtschrecken die ihn alleine durch die Dunkelheit hetzen.

Ein silbrige Fäden ziehen sich langsam aus seinen Ohren, seiner Nase und seinem Mund. Wie kleine Nebelschwaden fliegen sie im Sog des Windes in Richtung Brunnenmitte nach unten, fügen sich zu einem ganzen zusammen und verschwinden als langes, durchsichtiges Seil im Schlund einer Kreatur dessen Gesicht für einen Moment aufleuchtet als es nach dem Faden schnappt.
Irgendetwas löst sich von Njans Stirn - sein Band - und flattert langsam zum Monster herab.
Dann, ist es vorbei und Njan reißt sich vom Rand los. Die Kopfschmerzen vergehen langsam, die Übelkeit verfliegt.
Njan weiß nicht was passiert ist, aber er fühlt sich elend. So als hätte er etwas wichtige vergessen.

Noch immer tanzen schattenhafte Gestalten vor seinem geistigen Auge umher, kleine Albträume die sich hartnäckig in seinen Gedanken verbissen haben. Ein Klaue greift aus dem Brunnen heraus zum kalten Stein und zieht einen dürren, sehnigen Körper hinterher. Ein unförmiger Kopf mit Fischaugen und einem kleinen Maul voller Zähne - nur mit Schlitzen wo die Nase sein sollte - und ohne Ohren folgt dem grotesken Bild. Das Vieh zieht sich aus dem kalten Brunnen, wobei es tiefe Furchen im Schlamm hinterlässt. Endlich hat es sich ganz herus gezogen und die Samurai haben angewiedert abstand genommen.
Was wollten Sie noch einmal hier? Njan kann sich nicht mehr erinnern. Aber die Kreatur scheint ungefährlich, da sie nicht sofort angreift.

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Beitrag von Elias Di 29 Nov 2011, 19:20

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Ich stolpere ein paar Schritte zurück und ziehe mein Schwert aus der Scheide. „Was ist das? Verflucht warum warten wir hier?“ Ich drehe mich verwirrt zu Kiku, warum sind wir nicht weitergegangen und warum, haben wir an diesem Brunnen innegehalten. Wir müssten längst unterwegs nach Norden sein, wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich mach Anstalten, mich von der ekelhaften Kreatur zu entfernen „Kiku, komm vielleicht lässt es uns in Frieden. Wir können sie ohnehin nicht töten.“
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Der Herbst 1126 - Seite 10 Empty Re: Der Herbst 1126

Beitrag von Duncan Sa 10 Dez 2011, 13:46

Spoiler:

Kiku hält ihn auf und sieht ihn mitleidig aber auch fast ehrfurchtsvoll an. "Warte Njan-san. Der Geist hat uns zuerst noch etwas zu sagen."
Dieser nickt ihnen zu: "Ihr habt mir gegeben was ich brauchte, jetzt ist es an mir euch zu helfen."
Es verschränkt die Hände hinter dem Rücken und geht ein paar mal hin und her, immer am Rand des Brunnens entlang.
"Koh ist ein sehr mächtiger Gaki! Man nennt ihn den Gesichtsdieb weil er die Gesichter derjenigen stiehl, die in seiner Gegenwart Emotionen zeigen. Ein Lächeln, ein wütend verzerrtes Gesicht, ein erschöpfter Seufzer und schon sieht er euch in die Augen und alles ist verloren! Er stiehlt euer Gesicht. Einfach so. Und dann könnt ihr nie wieder aus der Geisterwelt fliehen. Dann seid ihr auf ewig in Gaki-do gefangen. Die einzige Möglichkeit euer Gesicht zu wahren ist keinerlei Emotionen zu zeigen. Wenn ihr mit ihm sprecht muss euer Gesicht ausdruckslos und euer Herz frei von Gefühlen sein. Er wird alles versuchen um euch wütend zu machen, zum lachen zu bringen oder was auch immer. Ihr dürft ihm nicht nachgeben. Ihr müsst unbedingt euer Gesicht wahren."

Die unheimliche Stille des Ortes unterbrochen du Klageschreie entfernter Kreaturen stellt sich wieder ein. Unbehaglich sieht Kiku Njan, dann den Geist an.
"Ist das euer Ernst? Das ist alles?"
"Und Sie," der Geist deutet auf Kiku, "sollte auf keinen Fall zu Koh gehen!"
"Keine Emotionen zeigen?" murmelt Njan vor sich hin. "Das müsste machbar sein."
"Es gibt noch eine Möglichkeit...aber dafür brauche ich wieder etwas von euch, Donnerreiter."
Die schiefen Glubschaugen des Gaki sehen ihn an, der Mund steht leicht offen und Speichelfäden rinnen aus ihm heraus.
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Beitrag von Elias Sa 10 Dez 2011, 19:37

Spoiler:


Donnereiter? An einem solchen Turnier habe ich nie teilgenommen. Wirrer Geist! Vielleicht wird es doch nicht so einfach sein…Ich kenne mich nur zu gut: Wenn mich noch eine dieser widerlichen Kreaturen reizen sollte, weiß ich nicht ob ich absolute Ruhe bewahren kann…Mit Kiku hat er wohl recht. Ich würde mich zwar kaum trauen ihr das zu sagen aber, sie kann sich in solchen Situationen wohl noch schlechter beherrschen als ich.
Mit gerunzelter Stirn blicke ich also den Geist an: „Spart euch einen Titel, der mir nicht gebührt, Geist. Was soll es denn sein, was ihr von mir wollen könntet und was bei allen Oni sollen wir gegeben haben?“
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Beitrag von Duncan Sa 10 Dez 2011, 20:46

"Ah, das erste mal ist es immer etwas intensiver als gewöhnlich, Njan-san. Ihr gabt mir eine Erinnerung für diesen Rat...und ich bin bereit euch einen weiteren zu erteilen, wenn ihr bereit seid mir noch eine Erinnerung zu geben...oder vielleicht ihr, Kiku-san?"

So wie Njan Kiku kennt, würde er jetzt erwarten dass Sie das Schwert zieht, doch stattdessen blickt Sie nur zu Boden, die Haare vor ihren Augen.

Der Geist lächelt nicht - unmöglich mit diesem Gesicht - doch spricht er im sanften Ton.
"Es wäre nur eine kleine Information, also auch nur ein kleiner Gedanke. Eine kleine Erinnerung."
Kiku tritt vor. "Gut, dann nimm Sie dir!"

Doch Njan greift Kiku an die Schulter und hält sie zurück: "Iye, Kiku-san! Ich führe diese Mission an, ich bin für diese Lage verantwortlich und ich werde ihre Folgen tragen. Er soll sich von mir nehmen, was er braucht!"
Aber Kiku lenkt seine Hand sachte weg. "Ihr habt schon genug geopfert, Taisa. Es ist meine Pflicht mich für euch und unsere Sache zu opfern!"
Njan beißt sichtlich die Zähne zusammen: "Ich könnte euch das befehlen Kiku-san." Mit verkinffenem Mund tritt er zwei Schritte zurück. "Tut was ihr für richtig haltet."

Dankbar nickt Sie ihm zu und tritt vor die Kreatur. Diese greifft sachte nch ihrem Kopf und man hört wieder ein lautes, saugendes Geräusch, als ob es tief Luft holen würde. Aus Nase, Mund und Ohren tritt ein silbriger Faden aus der im geöffneten Fischmaul des Gaki verschwindet. Es ist nur kurz, nur wenig, doch Kiku taumelt zurück. Auch Sie blickt sich verwirrt um, nachdem sich der Geist über die Lippen geleckt hat.
"Ist es vorbei?"
"Ah...Hai. Ich danke euch für diese Erinnerung."
Njan greift anch Ihr um Sie zu stützen, doch sie rappelt sich selbst wieder auf.
"Nun, gebe ich euch einen weiteren Rat: Ihr könntet eine Maske benutzen um Kohs gierigen Blicken zu entgehen. Lady Tsumi könnte euch eine solche Maske geben. Aber sie ist sehr boshaft! Und sie verlangt vielleicht unehrenhafte Dinge von euch, Samurai. Aber es wäre der beste Schutz den ihr bekommen könntet...neben einem eisernen Willen natürlich. Aber seid vorsichtig! Koh kann eure Emotionen in euren Augen lesen wenn es sein muss! Dennoch wäre es viel leichter damit. Wie auch immer ihr euch entscheidet. Es ist sehr gefährlich!"
Waserupoi zuckt mit seinen knochigen Schulter. "Es liegt ganz bei euch. Mögen die Kami euch wohlgesonnen sein. Aber an einem solchen Ort, haben sie sowieso keinen Einfluß."

Damit dreht sich die Fischkreatur um und verschwindet raschelnd im dichten, totem Gras des Feldes.
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Beitrag von Elias So 11 Dez 2011, 01:42

Ich nicke Kiku zu, klopfe ihr auf die Schulter: „Danke Kiku-san.“ Ich blicke mich im Dorf um: „Wir werden Lady Tsumi suchen. Ich will jede Sicherheit haben, dass ich diese Sache zu Ende bringe, das Leben meines Bruders und der Männer hängt davon ab. Kommt mit.“ In die letzten Worte habe ich einen eindeutigen Befehlston gelegt. Ich marschiere „sicheren“ Schrittes auf das Dorf zu.
Fast sieht es aus, wie in der echten Welt. Wie ein verzerrtes Spiegelbild derselben. Seltsame Lichter flackern an den Häusern, als ob sie bewohnt werden. Immer wieder meint man im Licht der dunkelroten und mattgrünen Kerzen Schatten zu sehen, die hin und her huschen- Von überall her dringt immer wieder ein lautes Klagen und Jaulen ein unsere Ohren – welch grässlicher Ort. Von tausend Augen beobachtet, trete ich auf den Dorfplatz und mein Blick fällt auf die Haupthalle, die – obgleich am stärksten beleuchtet – das düsterste Gebäude des Ortes zu sein scheint. Ich winke Kiku: „Dort, dort werden wie sie…es – was auch immer – hoffentlich finden.“ Geradewegs gehe ich auf die Halle zu, auf den Lippen ein Gebet.
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