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Der Sommer 1126

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Der Sommer 1126 - Seite 2 Empty Re: Der Sommer 1126

Beitrag von Elias Di 29 Dez 2009, 23:45

"Hört mir zu, mir ist bewusst, dass ich nicht gerade in der perfekten Position bin, zu verhandeln. Aber die Forderung, die ihr mir stellt, ist höchst ungewiss. Eine, verzeiht mir, unheimliche Stimme, deren Ursprung ich nicht erkenne, gibt mir in einem dunklen Wald den Auftrag, betende Gläubige zu massakrieren. Woher soll ich wissen, dass es tatsächlich eine unheilige Stätte ist und nicht einfach ein ganz gewöhnlicher Platz an dem sie die Kami oder ihre Ahnen verehren?“ –‚Obwohl ich bei der Ausstrahlung dieses Dorfes allen Grund hätte euch zu glauben‘, füge ich in Gedanken hinzu – „Anstatt einen heiligen Schrein zu entehren...ich glaube ich würde lieber den Tod oder die Schmach der Entehrung auf mich nehmen. Kurzum ich werde tun, was ihr mir sagt, sollte ich allerdings erkennen, dass ihr mich belogen habt…nun dann könnt ihrs behalten. Habt ihr mir noch etwas zu sagen, bevor ich mich auf den Weg mache?" Ich blicke fragend in die Dunkelheit...
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Beitrag von Duncan Mi 30 Dez 2009, 01:10

Stille ist die Einzige Antwort die der Wald zu bieten hat.
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Beitrag von Elias Mi 30 Dez 2009, 02:58

"Das dachte ich mir" ich schüttle resigniert den Kopf und schwinge mich auf Akemi. "Vorwärts, Alterchen, wir müssen uns ein bisschen schmutzig machen." Ich verlasse den Wald in schnellem Galopp und reite wieder in Richtung Dorf, in die Richtung, in der ich die Hütte vermute. In der Ferne sehe ich auch bald, abseits des Dorfes, ein verstecktes Leuchten in der Dunkelheit erkenne. Ich binde meinen Hengst an einem Baum fest -"ich weiß du würdest auch so auf mich warten, aber was sein muss, muss sein"- und pirsche mich an die Hütte heran. Mal wieder kommt mir meine Jagderfahrung zu Gute...

System: Verstohlenheit(1W10)+Agilität(3W10): 4,4,6,3
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Beitrag von Duncan Mi 30 Dez 2009, 20:08

Doch allein und still im dunklen Wald in der Nacht? Gejagt wird auch von den Einhörnern nur am Tag und desshalb kann Njan die trockenen Zweige und morschen Äste nicht ausmachen die sein zweifelhaftes Anschleichen verraten. Und so ist es nicht verwunderlich, das der junge Samurai schon nach wenigen Schritten entdeckt wird. Laut gellt der Schrei einer Frau durch die Nacht, die mit drohenden Finger allen anderen seine Position verrät: "Samurai!"
Dann geht alles schnell. Die Hinin stoben auseinander im wilden durcheinander als sie versuchen im Dickicht des Waldes unter zu tauchen. Der anklagende Finger der Frau bleibt noch eine Weile in der Luft, dann versucht sie ebenfalls davon zu rennen. Ein alter Mann in Decken gehüllt stürzt in seiner Hasst zu Boden und versucht sich wieder auf zu raffen, während ein Junge einige Sachen vom Altar in einen Sack stopf und dann versucht damit zu flüchten. Njan steht mehrer Schritte von diesen Menschen entfernt. Schon ist plötzlich ein Sirren zu hören und einige Hinin fallen blutend zu Boden. Kleine, glänzende Sterne fliegen durch die Luft, Pfeilbolzen mit und ohne Seile, töten einige der Flüchtenden auf der Stelle. Njan ist bewusst, dass wenn jemand entkommt, ihn das entehren könnte weil dann seine Zusammenarbeit mit Zweifelhaften Gestallten publik werden würde. Er muss schnell sein, wenn er dies verhindern möchte.
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Beitrag von Elias So 03 Jan 2010, 01:59

Schnell, zuerst den Jungen, wer weiß was für unheiliges Zeug er in diesem Beutel hat. Doch keine Waffen, nicht gegen wehrlose Kinder. Ich spurte auf ihn zu und werfe ihn von hinten zu Boden, er hat keine Chance sich gegen mich zu wehren. Ich entreiße ihm den Beutel und übergebe ihn mit einem heftigen Faustschlag der Bewusstlosigkeit, ehe er sich noch länger winden kann. Inzwischen ist das Chaos ist perfekt. Zwischen Todes- und Panikschreien, versuchen die Hinin in Sicherheit zu fliehen. Den alten Mann kann ich noch sehen, wie er zwischen den Zweigen Deckung sucht, sonst sind nur noch schwache Schemen der anderen zu erkennen. Vier oder fünf Personen liegen tot oder schwer verletzt am Boden.
Die meisten Hinin, sind schon zu weit weg, ihre Schatten verschwimmen in der Dunkelheit des Waldes, verdammt das ist überhaupt nicht gut! Ich mache mich an die Verfolgung des Alten, lasse den Sack fallen und spurte ihm hinterher. Für einen alten Mann, rennt dieser Kerl verdammt schnell, bald verliere ich auch ihn. Oh, ihr Kami, womit habe ich dies verdient?
Ärgerlich wende ich mich ab, untersuche die auf dem Boden liegenden Hinin. So gut wie alle scheinen tot zu sein, nur einer windet sich noch. Schaum steht ihm vor dem Mund und seine Augen sind verdreht. Ich knie mich neben ihm nieder, kann allerdings nichts Genaues feststellen. Angewidert lasse ich ihn liegend, gehe ich zu dem Sack zurück und werfe einen Blick hinein. Einige Schüsseln, vor allem mit Reis. Nebenbei noch einige Eier und Früchte, eine umgeschüttete Teekanne, so etwas Ähnliches wie Räucherwerk, Graspuppen aus geflochtenem Flachs. Kleine Holzfiguren, eine tote, aufgeschnittene Ratte, Gebetsbänder und zahlreiche Holzperlenketten. Ganz normales Zeug, wie es die Landbevölkerung, zumindest in meiner Vorstellung, doch wohl öfter benutzt. Nichts deutet direkt auf dunkle Riten hin, bis vielleicht auf die Ratte, widerlich. Die Gebetsbänder kann ich kaum entziffern, ich habe mich nie allzu sehr damit beschäftigt.
Bleibt nur noch der Junge um etwas herauszufinden, ich knie mich neben ihm nieder und verpasse ihm einige Ohrfeigen, bis er erwacht. Unter tränenden Augen versucht er sich los zu reißen, ein widerspenstiges Kerlchen. Die ganze Zeit plappert er in einem fürchterlichen Dialekt, bis ich ihm eine weitere heftige Ohrfeige verpasse und ihm mein Messer an die Kehle halte: „Sprichst du unsere Sprache oder nicht? Halt dich still dann lass ich dich vielleicht am Leben. Was praktiziert ihr hier, Hinin?“ – „Wwwir anbeten Dorf…patron“ - „Mir scheint Hinin, dein 'Dorpfpatron' hat seinen Ursprung etwas weiter südlich, als es für ein gottesfürchtiges und frommes Landvolk schicklich ist. Hab ich Recht? - Er nickt. - „Wieso betet ihr derartigen Abschaum an, es bringt nichts als Verderben!" – „Nein, nein, es schützen unser Dorf! Samurai-sama!" Er brabbelt ein paar Schnalz- und Zischlaute dazwischen die absolut unverständlich klingen. Ich werde aus diesem Kerl einfach nicht schlau. „Was sprichst du da Hinin? Was sind das für Laute?" sprichst du da Hinin? Was sind das für Laute?" Er macht nur so weiter, widerholt dasselbe noch mal. Dazu Wörter die ich nicht kenne. – „Hast du diesen Schattenlandabschaum schon einmal Leibhaftig gesehen? Wie ist sein unheiliger Name?"- „Was?“, kreischt - „Was hast du an meiner Frage nicht verstanden?“, Eine weitere Ohrfeige, der Druck des Messers verstärkt sich. – „Was ihr meint?, kreischt er, nur umso hysterischer. Er scheint mich tatsächlich nicht zu verstehen. – „Es ist keiner der Kami oder? Keiner der geheiligten Ahnen oder? WIE IST SEIN NAME?" Er zischt wieder Luft aus, als ob er versuchen würde sich damit von mir los zu reißen. dann schreit er mit seinem fürchterlichen Akzent: „Ich nein verstehe! Ich nein verstehe!" er bricht zusammen und weint ungehemmt. – „Reiß dich zusammen Junge!" In meiner Stimme liegt leichtes Schuldgefühl, so wohl fühle ich mich dabei auch nicht, ich bin eigentlich kein Freund brutaler Verhöre. Der Junge kennt es wahrscheinlich gar nicht anders. Etwas sanfter frage ich weiter, ich halte ihn immer noch eisern fest, aber die Klinge habe ich ein wenig zurückgezogen "Beten alle in deinem Dorf diesen Patron an?" – Er schüttelt den Kopf- „Wer betet ihn nicht an?"- „Nicht genau weiß ich! Chonin, ein paar Bauern… - „Was soll ich nun mit dir machen Junge? Einfach frei lassen kann ich dich nicht..." – „Lasst mich frei, lasst mich bitte frei“, Zischlaute, Gurgel, „Bitte mich frei!" - „Du wirst ihn weiter anbeten oder? Ich sollte dich dem Chonin übergeben, er könnte dich zu deinem Herren schicken!“ – „Hai! Hai! Der Chonin! übergebt mich ihm!" Zuerst habe ich tatsächlich vor, ihn zum Oberhaupt des Dorfes zu bringen, aber als er derart schnell und bereitwillig antworte, überlege ich es mir anders. Ich schüttle den Kopf: „ Nein das ging mir zu schnell. Komm mit Junge, ich habe anderes mit dir vor!", doch ich komme nicht mehr dazu mein Vorhaben in die Tat umzusetzen…
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Beitrag von Duncan Mi 13 Jan 2010, 20:44

Als sich auch schon ein Schatten über Njan senkt. "Gute arbeit!" hört er noch die sarkastische Stimme, dann bekommt er einen schweren Schlag auf den Kopf und die Welt verliert sich einmal mehr in Finsterniss. Als Njan aufwacht, liegt er auf einer anderen Lichtung. Sein Pferd ist bei ihm, Waffen und Ausrüstung geht es blendend, nur sein Geld ist weg. Seis drumm, es ist sowieso nur für die Heimin die ihn beherbergen. Während er sich den schmerzenden Kopf reibt, sieht er sich um und erblickt die Rolle mit der Kriegserklärung. Mindestens in sofern, hat der schwarze Mann sein Versprechen gehalten. Doch Njan ist unschlüssig. Er könnte jetzt aufstehen und seinen Auftrag ausführen. Immerhin hat er schon zu viele Stunden Verspätung. Andererseits, kennt man ihn nun sicher im Dorf. SOllte die Kunde von diesem missglückten Überfall je publik werden, so würde Njan sein Gesicht verlieren. Ausserdem wäre da noch immer das Rätsel um den Kami der schwarzen Lande. Irgendetwas konnt hier nicht ganz stimmen. Innerlich zerissen, steht Njan vor einer schwierigen Entscheidung. Was soll er tun?
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Beitrag von Elias Do 14 Jan 2010, 19:49

"Nun wenn ich schon eine Ausrede habe, dann auch eine die ich zu Ende bringen kann, nicht wahr Akemi?" Ich schwinge mich auf das Pferd und presche, sobald ich das Gehölz verlassen habe, auf die Heimstatt des Chonin zu. Er wird mir einige Fragen beantworten müssen. Sobald ich mich dem Dorf nähere, zügele ich meinen Hengst wieder ein wenig, zu laut soll es nun auch nicht sein. Vor dem Haus halte ich an, binde ihn fest und klopfe kräftig ans Holz der Tür.
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Beitrag von Duncan Mi 20 Jan 2010, 16:01

Erst herrscht Stille, doich nach wenigen Augenblicken, hört der Samurai eiliges getrappel heraneilen. Die Schiebetür wird nur einen Spalt geöffnet und der Chonin blickt misstrauisch nach draußen. Als er den Samurai erblickt, erschtrickt er kurz und öffnet die Tür ganz, woraufhin er dann auf die Knie fällt und sich vor dem Samurai verbeugt. Wortlos, wartet er wie es der Anstand verlangt, dass der Samurai zuerst spircht.
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Beitrag von Elias Mi 20 Jan 2010, 19:18

Ich bin nicht mehr ganz so freundlich, wie bei meiner Ankunft: "Chonin, mir ist als ich fortritt etwas im Wald nahe des Dorfes aufgefallen. Eine kleine Gruppe dreckiger Ketzer, scheint dort eine Schattenlandkreatur anzubeten. Was habt ihr mir dazu zu sagen? Und sagt mir bloß nicht euch wäre dieses Treiben nie aufgefallen!" Mit fragend hochgezogenen Augenbrauen harre ich der Antwort des Mannes.
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Beitrag von Duncan Di 26 Jan 2010, 11:01

"Iye! Iye, Samurai-sama! Niemand betet hier irgend etwas verfluchtes an! Nur die Ahnen, ehrenwerter Samurai-sama! Nur die Ahnen! Amaterasu und die Kami. Niemanden sonst. Ich erlaube keine Ketzer in meinem Dorf!"
Eifrig everbeugt er sich und buckelt, wie es sich für einen Mann in seiner Position gehört. Er scheint aufrichtig.
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Beitrag von Elias Do 28 Jan 2010, 20:48

Grimmig schau ich auf ihn herab. Zweifel keimen in mir: Wenn das dort draußen Unschuldige waren…Ich stecke wirklich bis zum Hals im Mist. Ich bin versucht ihn wütend anzuschreien, doch ich beherrsche mich und bemühe mich um einen etwas weicheren Ton: "Steh schon auf! Ich kann dieses Getue ohnehin nicht leiden.“
Vorsichtig und ängstlich erhebt sich das Dorfoberhaupt, hält den Kopf gesenkt. Er scheint zu erwarten, dass ich ihn im nächsten Augenblick wieder niederstoße. „Ihr scheint mir ein ehrlicher Mann zu sein Chonin. Ich höre keine Lüge in eurer Stimme. Aber sagt mir dennoch: was ist dies dort hinter dem Dorf für ein Schrein, der so ganz versteckt und verborgen im Wald liegt?“
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Beitrag von Duncan Fr 29 Jan 2010, 21:27

"Ich weiss nicht wovon ihr redet Samurai-sama! Im Wald liegen einige größere Felsen, aber keine Schreine mein Herr."
Er stammelt einen Moment zischend vor sich hin, man versteht ihn kaum.
Dann scheint er sich an etwas zu erinnern.
"Aber vielleicht meint der Herr die alten Ruinen! Es gibt alte Ruinen mit unbekannten Schiftzeichen, einige Ri von hier entfernt. Man marschiert einen halben Sonnenlauf, bis man sie findet, sind nämlich ganz gut versteckt, Herr! Die könnte man mit einem Schrein verwechseln."
Er blickt den Samurai flehend an.
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Beitrag von Elias Sa 30 Jan 2010, 17:47

„Ruinen sagt ihr? Hmmm gut.“ Ich erinnere mich an die Bereitwilligkeit, mit der der Junge sich seinem Herren ausliefern lassen wollte. „Sagt mir, Chonin, wer ist euer Daimyo?“
Seine Stimme zittert geradezu vor Angst, als er den Namen seiner Herrin ausspricht:
„Die glorreiche Herrin Utaku Jamaira, Samurai-sama.“
Nein, er wird mir auf gar keinen Fall irgendetwas Negatives über sie verraten, sinnlos weiter nachzufragen, die Zeit drängt!
„Ihr seid ein guter Mann Chonin. Ich glaube ihr wisst wirklich nichts von dem was ich euch frage. Verzeiht mir, dass ich euch zu solch später Stunde geweckt habe, mein Verhalten war ungebührlich. Doch seid euch gewiss, dass ich einen guten Grund hatte. In dieser Gegend gehen Dinge vor, die nicht heilig sind und ich glaube viele eurer Dorfbewohner, beten nicht so sehr zu den Kami, wie sie es zu tun vorgeben. Ich werde euch für eure Umstände noch einmal entlohnen, sollte ich wieder in dieses Dorf kommen. Gute Nacht Chonin und lasst euch meine Worte eine Warnung sein!“
Ziemlich vor den Kopf gestoßen von derartiger Höflichkeit von einem Samurai, blickt mir das Dorfoberhaupt nach. Ich binde mein Pferd los, schwinge mich auf den Sattel und verlasse, jetzt schon zum zweiten Mal, das Dorf. Diese Sache mit den Ruinen gefällt mir nicht, sie stinkt nach Ketzerei und für derartiges habe ich nichts übrig. Eine Utaku ist also die Herrscherin über diese Länder? Nun es gibt viele Dinge, die eine heißblütige Kriegerin – oder einen Krieger – verleiten könnten sich mit solchen Mächten einzulassen. Man wird sich später darum kümmern müssen, nun gilt es endlich meinen Auftrag zu erfüllen, meine Verspätung wird mich eine Menge kosten, darauf wette ich. „Isogi, Akemi-chan!“ flüstere ich ins Ohr des Hengstes, „unsere Zeit schwindet.“
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Beitrag von Duncan So 31 Jan 2010, 15:54

Akemi reitet die der Wind, die Nächte ziehen im Rausch des Ritts an ihm vorbei. Zwei Nächte noch, dann ist er in den Landen des Löwens. Die letzte Station vor seinem Ziel. Auch heute Abend, wurde er freundlich empfangen und ihm wurde ein Quartier angeboten. Doch so freundlich die Menschen des Löwen auch tun, hinter ihrer Freundlichkeit verstecktsich abneigung und Furcht. Sie wissen was der Bote des Einhorns bringen mag. Sie wissen was das für sie bedeutet.
Heute Nacht träumt Njan endlich einmal gut. Seine geheimsten Sehnsüchte manifrstieren sich in diesem Traum. Er träumt, dass er wieder an Donnerrennen teilnimmt. Doch diesmal sind nur er und Kiku dabei. Am Rande, in der Menge kann er freudestrahlend unter einem Schirm seine geliebte Aikiko sehen, die ihm freudig zuwinkt. Auch auf seinem Gesicht breitet sich ein ungebürliches Grinsen aus. Er kann nicht anders. Sein Vater sieht ihn rügend an: "Du hast dein Gesicht verloren!"
Immer noch grinsend, blickt er nun zu seiner Konkurentin die ihn mit einer Mischung aus Wut und Eifer ansieht. Was bedeutet dieser Blick? Und was bedeutet der Blick seiner Mutter die Kiku ins Ohr flüstert? Ein Samurai mit Flaggen in der Hand, der so aussieht wie der Moto, den er am Hofe kennengelernt, stellt sich auf die Startposition und fordert die Kontrahenten auf sich beriet zu machen. Njan presst sich in seinen Sitz, ein schneller Blick zu Kiku bringt ihm ein spöttisches, herausforderndes Lächeln der Frau ein, mit den strengen doch vollen Lippen. In ihren dunkel, glänzenden Augen funkelt verspieltes Feuer. Der Moto senkt die Flagge: Achtung! Njan konzentriert sich, das Rennen muss er gewinnen und das obwohl er doch das Stirnband des Siegers bereits trägt? Nun er wird es dann eben verteidigen. En letzter Blick fällt auf seine wahre Liebe Aikiko und seine Selbstsicherheit schmilzt dahin wie eine Kerze im Flammenmeer. Eine dunkle, männliche Gestalt eines Samurais, der ihm auf sonderbare Weise vertaut vorkommt, beugt sich zu Aikio hinunter und spricht ihr süße Versuchungen ins Ohr. Sie lächelt und küsst den Mann breitwillig auf den Mund. Als Njan schreien will, wird er vom Moto übertönt. LOS! Erschrocken dreht er den Kopf wieder in Richtung des Geschehens. Kiku ist bereits losgeprescht und weit vor ihm. Er drückt Akemi die Füße in die Flanke, will panisch fliehen, zu einem seine Pflicht erledigen zum anderen diesen Bruch seines Herzens fliehen. Akemi bewegt sich keinen Schritt. "Los Akemi! Schnell! Reite wie der Wind!" Doch das Pferd rührt sich nicht. Die Menge johlt, verlacht ihn, nur Aikiko lacht nicht, sie liegt in den Armen eines anderen. Wirbelnd purpurne Wolken reißen ihm vom Pferd und er fällt und fällt und fällt ind tiefe, bitterste Dunkelheit hinab. Er landet weich auf einigen Kissen. Nur ein kleines Fleckchen Licht scheint fern von ihm im Dunkeln. Er kriecht einen langen, mit roten Seidenteppichen ausgelegten Weg dahin. Das Licht stammt von einer Kerze, die im inneren eines Zeltes aus fast durchscheinender Seide besteht. Und durch den Spalt, den der Eingang leicht im Winde wiegend freilässt, erblickt er noch einmal Kiku, auf Knien wie sie sich ihr seidenes Haar zurücksteckt, ihr dabei der Kimono über die Schultern rutscht und ein wenig ihrer neuen Wunde entblößt, die noch frisch rot sich über ihren Brustansatz zieht. Njan verspürt ein grausames drängen, wie er es schon oft während seiner Pubertät verspürte, ein böses, hungriges Gefühl das ihr Opfer gnadenlos nach Dingen gieren lässt, die es noch nicht haben kann. Doch kann er es jetzt nicht haben? Ist er jetzt nicht allein mit ihr? Ein paar Schritte kriecht er näher, als ob er genauer hinsehen wollte, dann umschlingen ihn zwei bloße Arme und blutrote Lippen flüsstern ihm mit Aikikos Stimme ins Ohr: "Liebster, vergiss mich nicht!". Dann blickt Kiku traurig durch den Spalt zu dem Njan, der von den Armen einer anderen fortgezogen wird.

Njan erwacht entspannt, doch etwas verwirrt. Und seinen Futon zeichnet ganz klar ein allmorgendliches, nur den Männern bekanntes Problem ab. Dann steht er auf, nimmt sein Abendessen ein, verabschiedet sich gebürlich und reitet nach Shiro sano Ken Hayai (Schloss des schnellen Schwertes, L3).

Spät in der Nacht, sieht er die großen Tore der Stadt vor sich aufragen. Als Bote der Shinjo und des Einhornclans, wird er sofort durchgelassen. An der Burg der Akodo, in der inzwischen die Matsu sitzen, wird er von einem Diplomaten des Löwen empfangen, umgeben von einer Leibwache schwer bewaffneter Samurai.
Die Löwen blciken finster drein, doch auch irgendwie erwartungsvoll freudig. Der Diplomat wartet bis Njan abgesattelt ist, dann verbeugt er sich vor Njan und beginnt:
"Konbanwa, ehrenwerter Samurai des Einhornclans. Ich heiße euch herzlich willkommen in Shiro sano Ken Hayai. Ich bin Ikoma Harusano. Was ist euer begehr zu solch später Stunde?"
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Beitrag von Elias So 31 Jan 2010, 17:49

Ich fahre mir mit einer Hand durchs Haar, muss mich erst einmal sammeln. Schließlich hole die Botschaft aus meinem Gepäck, die mir um ein Haar verloren gegangen wäre. Nach Stunden des Ritts sind meine Reserven für höfisches Zeremoniell recht eng geschnürt und doch bin ich gespannt auf das was nun folgen wird. „Ich grüße euch. Ich bin Shinjo Njan, Hohei der Shinjo.“ Eine knappe Verbeugung folgt. „Ich wurde gesandt um dies-“ Ich hebe andeutungsweise die Hand mit der Schriftrolle „-eurem ehrenwehrten Daimyo zu überbringen.“
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Beitrag von Duncan Mo 01 Feb 2010, 14:11

Der Löwe wirft nur einen prüfenden Blick auf die Holzschatulle, hebt fragend eine Augenbraue und spricht: "Ist es also endlich so weit? Nun gut, der Daimyo nächtigt noch um sich für die bevorstehende Schlacht zu sammeln. Ihr werdet heute Nacht als unser ehrenwerter Gast hier verbringen können und dann, am Morgen eure Nachricht im Thronsaal überbringen. Man wird euch zu gegebener Stunde wecken. Eji! Begleite den ehrenwerten Gast in sein Gemach!"
Ein in weiße Leinen gekleideter Mann mit Stirnband und dem Moon des Löwen darauf erscheint, verbeugt sich eiligst und führt Njan ohne ihn anzusehen, mit größtem Respekt in das Schloss.
Die Wände der Schlossanlage sind wenig verziert, nur einige Teppiche hängen an der Wand. Es folgt eine Halle, an deren Wand viele Rüstungen mit Kabuto und Mempo hängen, Bildnisse großer Samuraikrieger des Löwenclans und ihre Schwerter. Der Raum in den der Einhornsamurai geführt wird ist asketisch eingerichtet. Nur das Clanssymbol hängt drohend an der Wand, ansonsten gibt es nur einen Futon, ein Tischlein um seine Sachen abzustellen und eine Schüssel mit Wasser. Reis und Saké werden ihm noch gebracht, dann umfängt ihn schon die ruhige Seligkeit des Schlafes.

Die dröhnende Stimme des Ikoma weckt den Schlafenden unsanft aus dem Schlaf. Draußen hört Njan die Truppen in Einigkeit die Schwerter schwingen und den Kampfschrei proben. Wahrlich es hört sich wie des Löwengebrüll an. Noch ganz ermüdet, hebt er sich schwach vom Futon und torkelt auf die Wasserschüssel zu. Vor der verschlossenen Papiertür wartet noch immer der Ikoma und drängt ungeduldig zur Eile. Es soll ein harter Tag für ihn werden. Draußen scheinen spärlich Sonnenstrahlen auf das Schloss hinab und heiße Luft macht den Raum stickig. Müde, versucht er sich ins hier und jetzt zu versetzen, weiß er doch wie wichtig dieser Tag und die Präsentation sind. Nachdem er sich endlich in volle Montur geworfen hat und die Schatulle ordentlich in die dazugehörige Seidentasche verstaut hat, öffnet er mit größter ihm möglicher Würde – auf sein Stirnband des Donnerreiters hat er besonderen Wert gelegt – die Tür um dem Ikoma entgegen zu treten. Spöttisch blickt dieser ihn an und wirkt mit seinem asketischen Gebaren und edler Größe doch irgendwie Ehrenhafter als Njan. So sind nunmal die Löwen. Wieder tritt er durch den lange Gang mit Rüstungen, die Heldenhalle, wie der Ikoma ihm berichtet, den tapfersten Soldaten und Samurai der Löwen gewidmet. Die Hallen sind wie in der Nacht leer gefegt und gleich darauf erkennt er auch den Grund. Die gigantischen, sparsam mit Gold verzierten Tore werden geöffnet und führen hinein in einen gigantischen, Säulen besetzten Saal, in dem Hunderte Augenpaare sich nach ihm wenden. Im hinteren Zentrum, des Saales, sitz ein ehrfurchtgebietender Mann in weiten, sandgelben Kimono. Vor ihm weitere Männer und einige Samurai-ko in eleganten Kimonos, jeder sein Daisho zu seiner linken tragend, mit der Klinge des Katana nach oben.

„Es betritt den Saal, der ehrenwerte Botschafter Shinjo Njan, Hohei der Shinjo, vom Clan des Einhorns.“

Die Blicke im Raum reichen von Spott und Verachtung bis hin zu Hass und Hohn. Männer und Frauen gleichermaßen, die zur rechten und zur linken des Saales knien oder stehen und in einheitlicher Perfektion einen langen, respekteinflößenden Gang für den Boten bilden. Alle Blicke sind auf ihn gerichtet. Schon wieder. Njan atmet tief durch.
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Beitrag von Elias Mo 01 Feb 2010, 19:17

Wenn sie mich mit Verachtung strafen, werde ich ihnen mit Respekt begegnen, schließlich muss ich es ihnen ja nicht gleich tun. Ich verbeuge mich respektvoll vor der versammelten Menge und gehe dann Gang entlang, den Blick nach vorne gerichtet - hoffentlich nicht zu starr. Den Beutel mit der Schatulle trage ich wie ein Heiligtum vor mir her. Verdammt, vielleicht hätte ich nach dem Namen dieses Mannes fragen sollen...Dann, etwa sieben Schritt vor den hohen Herrschaften, knie ich mich nieder und beginne mit gesenktem Kopf, die Hände mit dem Beutel ein wenig nach vorne gestreckt, meine Botschaft zu übermitteln: „Ich wurde gesandt um euch um euch, oh ehrenwerter Daimyo, dies zu überbringen. Die offizielle Kriegserklärung des Clans des Einhorns an den mächtigen Clan des Löwen.“ In dieser Haltung verharre ich.
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Beitrag von Duncan Mo 08 Feb 2010, 17:02

Ein leichtes Raunen geht durch die Menge, das sich jedoch eher nach erleichterten 'Endlich!' anhört statt aufgeregtem Geplappere. Spöttische Blicke prüfen den Saumrai, der bereits seinen ersten Fehler begangen hat. Dieser wird ihm auch gleich vom ersten General der Löwen vorgeworfen. Er schnaufft verächtlich:
"Wie unhöflich von euch dem Daimyo die Begrüßung eines Gastes einfach zu nehmen! Hat das Einhorn den keine Samurai mehr die in der Kunst des Hoffes unterrichtet sind? Und dann sprecht ihr nicht einmal den großen Daimyo Matsu Gohei-sama, Cousin der großartigen, ehrenwerten Matsu Tsuko und Sieger von 71 Schlachten, Daimyo der nördlichen Provinzen und erster Krieger gegen Toshi Ranbo wo Shien Shite Reigisaho mit seinem ihm verdienten Namen an? Ihr habt wohl gar kein Benehmen! Ich spucke auf euch und eure Kriegserklärung!"
Mit einem kurzem Handschwenker gebietet der Daimyo seinem ersten General endlich einhalt. Njan schallt sich in Gedanken selbst, doch andererseits überlegt er warum man ihn, einen ungeübten Diplomaten so eine wichtige Aufgabe zugewiesen hatte? Wäre ein anderer nicht besser gewesen für diese Arbeit? Die Menge grinst bösartig, wie hungrige Löwen die ihre Beute in die enge getrieben haben. Njan hohlt wieder tief Luft. Vielleicht kann er es ja noch gerade biegen.
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Beitrag von Elias Di 09 Feb 2010, 19:42

Gutes Benehmen wie? Du bist aber auch kein Vorbild an Umgangsformen und Beherrschung Löwenbastard. Jetzt bloß keine Wut anmerken lassen! Mit weiterhin gesenktem Kopf setze ich zu meiner Entschuldigung an: „Verzeiht mir mein verfehltes Benehmen ehrenwerter Daimyo Matsu Gohei-sama. Ich bin in der Kunst des Hofes noch recht ungeübt. Man sandte mich weil ich in der Reitkunst geübt bin und mich gegen Banditen verteidigen kann. Doch ich werde mein Bestes tun, um aus meinen Fehlern zu lernen, auch wenn sie dadurch natürlich nicht entschuldbarer werden.“ - Und pfeife deine Katzen zurück verdammt… Ich hoffe das hat meine Situation wenigstens ein bisschen gebessert.
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Beitrag von Duncan Di 16 Feb 2010, 00:12

Diese Audienz ist eine einzige Blamage. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird Njan verspottet. Anders, wäre es auch kaum zu erwarten. Tief verbeugt, übergibt er die Schriftrolle einem Diener des Daimyo, der seinem Herrn die Botschaft übermittelt. Dieser liest sie laut vor den Anwesenden vor. Der Brief enthällt alle Ehrentitel des Daimyo, alle nötigen Respektsbekundungen, jedoch auch eine offene Herausforderung. Der Saal dröhnt vom Brüllen der Löwen, die die Herausforderung einstimmig akzeptiern. Eine Veranstalltung die dem Botschafter eine klare Botschaft geben soll, die er seinem Daimyo mitbringen kann. Eine weitere Verköstigung wird dem Boten angeboten, sowie eine weitere Nacht, die Njan dankend ablehnt. Die Heimat ist noch fern und er möchte nichts lieber als endlich nach Hause. Ein in roter Seide umwikeltes Wakisashi wird ihm vom Daimyo überreicht. Das Symbol der anerkannten Kriegserklärung. Die offizielle Bestätigung.
Dann verlässt er den Saal. Herausfordernde Blicke kreuzen seinen Weg, doch keiner spricht eine direkte Herausforderung aus. Der Bote muss seine Aufgabe erledigen und keiner der Samurai des Herren darf ihn aufhalten.
Der Himmel hat die Strahlen der Sonne hinter einem eisernen, grauen Vorhang gesperrt. Schneidender Wind weht mit der Stärke von hundert Pferden über die Landschaft und droht die Wurzeln aus dem Boden zu reissen. Njan hällt sich an die Anweisungen seines Herschers und meidet die Hauptstraße. Der Donner begrüßt den Reiter am Rande eines Dorfes, nördlich seiner einstigen Strecke. Die ersten Tropfen des Sommergewitters perlen auf seine Rüstung.
Nach mehreren Stunden des Ritts, erreicht er endlich eine Kreuzung.
Ihm gehen viele Gedanken durch den Kopf. Das Dorf mit den Ketzern. Sein Auftrag. Und...seine Geisha. Ohne es zu merken ist er in eine bestimmte Richtung geritten die ihn weiter in die Lande des Drachen gebracht haben. Und in Richtung der Stadt in der Sie lebt. Soll er es wagen? Soll er einen Tag riskieren um sie zu sehen? Doch müsste es heimlich geschehen. Niemand dürfte ihn erkennen. Aber könnte er desshalb einen Tag opfern? Einen zusätzlichen Tag an dem die Nachricht nicht ankommt, er seine Ehre gefährdet? Und was ist mit dem Dorf? Diese Ketzerei durfte auf keinen Fall so weitergehen. Njan ist verwirrt. Sein Pferd scheut unter einem erneuten Donnergrollen. Graue Wolken ziehen über ihn hinweg und der Wind stürmt in seinem kopf und bringt seine Gedanken durcheinander.
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Beitrag von Elias Mi 17 Feb 2010, 20:38

Doch schon bevor ich anfange über diese Frage nachzudenken, steht die Antwort fest. Ich treibe mein Pferd nun bewusst Richtung Kyuden Ikoma, ich kann keinen Tag länger warten, ich muss Sie wiedersehen…Muss mir über dieses verzweifelte Wirrwarr der Gefühle in meinem Kopf klar werden…Liebe ich sie? – Liebe ich die Amazone? Ich war doch davon überzeugt, dass diese Geisha die Einzige für mich ist, die wahre Liebe…Gibt es so etwas überhaupt? Oh das alles ist zu viel für mich…

Wenn diese Träume war waren…hat dich ein anderer ‚gekauft‘…Meine Aikiko…Liebt sie mich? Ich komme mir vor wie ein hilfloser Junge von 16 Jahren, der nicht weiß was er mit seinem Wirrwarr von Gefühlen anfangen soll…Egal ich werde Klärung finden. Wenigstens eines ist mir klar: Die Liebe kennt keine Grenzen oder Einschränkungen, sie hält sich nicht an irgendeinen Ehrens- oder Verhaltenskodex, gegenüber ihr bin ich machtlos. Ich komme zu dir meine schönste Geisha!
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Beitrag von Duncan Mi 17 März 2010, 02:05

Gnadenlos prescht der Samurai durch den Regen des Sommermonsuns. Ob er das Wetter als Ausrede benutzen kann warum er sich bereits zwei Tage verspätet? Oder vielleicht sind es Geplänkel mit anderen Samurai gewesen? Aber er darf seinen Daimyo nicht belügen! Oder etwa doch? Ist im Krieg und in der Liebe alles erlaubt, wie ein Gaijin am Hofe der Shinjo einmal gesagt hat?
Endlich erblickt er in der Dunkelheit die er durchritten, die Tore und Lichter einer großen Stadt. Völlig durchnässt freut er sich nur auf einen warmen Empfang im Geishahaus.
Doch dann bremmst er sein Pferd abrupt ab. Seine Hufe graben sich tief ind den weichen Schlamm.
Dies ist eine Löwenstadt. Er ist wieder auf der Hauptstraße. Wieder ein verstoß gegen die Befehle des Daimyo! Und was wenn er erkannt wird? Was wenn er bestohlen wird? Nervös scheut sein Pferd über ein erneutes Donnergrollen, das wie hämisches Gelächter in der Ferne klingt. So nah am Ziel und doch so weit entfernt. Sein Verstand schämt sich für seine Untaten, doch sein Herz schreit das er das richtige tut. Er überlegt.
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Beitrag von Elias Do 18 März 2010, 00:32

Iye, Iye, Iye. Das ist doch vollkommener Wahnsinn. Ich kann doch nicht…Alles würde auf dem Spiel stehen, Ehre…und Leben! Wir haben Krieg, wenn sie mich sehen…wahrscheinlich haben sie die Botschaft längst bekommen. Ich wäre ein Gefangener bevor ich einen Fuß in die Stadt setze was habe ich mir bloß dabei gedacht? Bin ich ein Feigling wenn ich jetzt kehrt mache? ...Dieser Traum… Oder bin ich ein Samurai, der seine Pflicht tun muss.
Wie soll ich unbemerkt in die Stadt kommen, wenn ich es nicht einmal geschafft habe, mich an diesen lächerlichen Schrein anzuschleichen? -Shinpai suruma Akemi, das ist nur der Donner!
Noch einmal Iye. Niemandem würde es nutzten wenn ich nun hier im Schlamm ende, Futter für die Löwen….Aber vielleicht ist es die letzte Möglichkeit bevor der Krieg beginnt und wer weiß wie lange er dauern mag?...Was wenn man mich verstößt, weil ich meine Pflicht versäumt habe? Als Ronin, werde ich auch nicht mehr hierher zurückkommen können, werde nicht mehr vor ihre Augen treten können. Ich werde meine Herkunft kaum verbergen können. Ich trage zu viele Zeichen des Einhorns.

Mein Herz brüllt auf, als ich mein Pferd Richtung Heimat wende, beschimpft mich als Feigling und Verräter an mir selbst. Aber ich habe meine Pflicht zu erfüllen und ich habe die Geduld meines Herren schon zu sehr strapaziert. Wie konnte ich nur so dumm sein und diese Zeit vergeuden. Ich bin doch kein Junge von sechzehn Jahren mehr, ich bin ein Donnerreiter...
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Beitrag von Duncan Fr 02 Apr 2010, 00:48

Der Monsun peitsch einem gewaltigen Monster gleich über die Ebene. Der Donner begleitet seinen Reiter auf dem Weg in heimische Gefielde. Das Herz ist schwer doch die Ehre erhallten. Zumindest fürs erste. Njan reitet zurück über die Grenze, kurz nachdem der Monsun etwas nachlässt. Da er bei der Rückreise nicht mehr nach Plan vorgehen konnte, muss er eine Nacht in eisigen Felswänden verbringen (Konstitutionsprobe bitte! SG 20).
Er reitet weiter, der Wind treibt ihn in nördliche Richtung, die kleinen schlecht ausgebauten Straßen hallten ihn länger auf als er will. Und sie sind voll von Räubern. Drei mal versucht man ihn zu überfallen, drei mal durchbricht er die Falle wie der wütende Kami des Sturms selbst (3 x Reitenprobe SG 15).

*erst die Proben machen, dann gehts weiter*
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Beitrag von Elias So 04 Apr 2010, 22:33

Wenn ich auf Stamina (Ausdauer) mit einem SG von 20 würfeln soll, könntest du die Probe sofort als misslungen ansehen. Ich habe nur zwei Würfel, bräuchte also zwei 10er. (Wurf mit 2W10 auf Stamina: 16)

Reiten: 20, 26, 23 (Ich weiß nicht mehr wie das mit dem würfeln hier genau war: 3 Reitkunst, 3 Agilität, 2 Feuer. Wie viele Würfel kann ich jetzt genau würfeln und werten?)
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