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Haikus und andere Gedichte

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Beitrag von Markus Mi 08 Mai 2013, 20:02

Sehr bildhaftes Gedicht. Gefällt mir. Das einzige, was ich in Anlehung an Duncan sagen kann, ist dass manchmal die Reime etwas plump wirken.

Aber ich finds sehr gelungen!
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Beitrag von Elias Mi 08 Mai 2013, 20:16

Danke Smile - Ja es ist auch nur Nebenprojekt, dass ich spaßeshalber geschrieben hab. Vielleicht überarbeit ich's nochmal.
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Beitrag von Duncan Mi 08 Mai 2013, 20:23

Tu das auf jeden Fall! Es wäre ein schönes Werk.
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Beitrag von Elias Fr 05 Jul 2013, 15:43

Mal was für Zwischendurch, ist n bisschen kitischer geworden als ursprünglich beabsichtigt.:



Der Wassermann
 
I
Mir ist es so als hätt ich,
geschlafen jahrelang,
auf eines Teiches Grunde,
in weichem grünen Tang.


II
Dort waren viele Fische,
mit hellem Silberglanz,
die meinen Schlaf besangen,
in ihrem stillen Tanz.


III
Es schwammen weiße Schwäne,
in weitem ruhigen Rund,
als Läge dort kein Schläfer,
auf ihres Heimes Grund.


IV
Es beugte eine Weide,
sich tief zum Wasser hin,
als stünde ihr nach Trauer,
der alte sanfte Sinn.


V
Mir ist als weint‘ ein Mädchen,
auf einem Uferstein
und tausend Tränen flössen,
in diesen Teich hinein.


VI
Durch abertausend Tränen,
wurde das Wasser blau,
wurde vom See umschlossen,
der Felsen und die Frau. 
 
VII
Von meinem weichen Bette,
blick ich zu ihr hinauf
und fang mit trübem Blicke,
der Sonne Strahlen auf.


VIII
Warum weinst du mein Mädchen?
Ich ließ dich nie im Stich,
ich bin nicht tot – ich schlafe,
Nein, weine nicht um mich!


IX
Mein Mädchen kannst du schwimmen?
Schwimm von der Trauer fort,
ich werd‘ noch lange schlafen,
dies ist ein düster Ort.


X
Doch sacht lässt sie sich gleiten,
von ihrem grauen Stein
und taucht ganz still und reglos,
ins kalte Wasser ein.


XI
Ihr weites weißes Kleide,
wird schwer, kräuselt sich sacht,
mir ist als fiel ein Engel,
zu mir in diese Nacht.


XII
Oh Mädchen, süßes Mädchen,
was hast du dir getan?
Nun wird der Schlaf uns beide,
in seinem Schoß empfahn‘.

XIII

Nun sink zu mir hernieder,
 ich will dein Liebster sein
und schließ dich nun auf ewig,
in meine Arme ein.
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Beitrag von Markus Sa 06 Jul 2013, 00:02

Nur ein bisschen kitschig (ganz ohne Ironie). Ich mags! Respekt.
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Beitrag von Elias Sa 13 Jul 2013, 17:30

Eine freie Übersetzung des gedichts L'Albatros von Charles Baudelaire (aus der Sammlung "Les fleurs du Mal"/ "Die Blumen des Bösen")



L'Albatros
 
Souvent, pour s’amuser, les hommes d’équipage
Prennent des albatros, vastes oiseaux des mers,
Qui suivent, indolents compagnons de voyage,
Le navire glissant sur les gouffres amers.
 
A peine les ont-ils déposés sur les planches,
Que ces rois de l’azur, maladroits et honteux,
Laissent piteusement leurs grandes ailes blanches
Comme des avirons traîner à côté d’eux.
 
Ce voyageur ailé, comme il est gauche et veule!
Lui, naguère si beau, qu’il est comique et laid!
L’un agace son bec avec un brûle-gueule,
L’autre mime, en boitant, l’infirme qui volait!
 
Le Poëte est semblable au prince des nuées
Qui hante la tempête et se rit de l’archer;
Exilé sur le sol au milieu des huées,
Ses ailes de géant l‘empêchent de marcher.



Der Albatros
 
Oft fangen die Matrosen zum Vergnügen,
sich Albatrosse, große Meeresvögel ein,
die voller Trägheit dieses Schiff umfliegen,
um uns Gefährten über bitt’rer Tief zu sein.
 
Wie diese Prinzen des Azures auf den Planken,
Nun ihre weißen rudergleichen Flügel schleifen,
So ungeschickt und kläglich vorwärtswanken,
Und ihre Lage schamvoll nicht begreifen.
 
Wie ist doch dieser Reisende auf Schwingen,
Nun hässlich linkisch geistlos von Gestalt!
Der Eine lässt ihn vor der Tabakspfeife springen,
Der Andre mimt den Lahmen, das Opfer der Gewalt.
 
Es ist doch jeder Dichter dem Prinz der Lüfte gleich,
Verbannt auf harten Boden muss er vor Spöttern steh’n,
Den Schützen narret er, die Stürme sind sein Reich,
Doch hindern seine Flügel, ihn einen Schritt zu geh’n.
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Beitrag von Elias Fr 18 Okt 2013, 02:26

Ich bring irgendwie auch nur noch so romantisches Zeug zusammen....Bääää ich werd alt...




Die Weide und der Fluss
 
An des Flusses weiten Auen,
Dort wo manche Stund ich weile,
Frei der Sinn und ohne Eile,
Lange in die Fern‘ zu schauen;
*
Dort steht eine alte Weide,
Die zum Wasser hin sich beuget,
Mir von alten Tagen zeuget,
Großer Freud und altem Leide;
*
Durch die Zweige die tief fallen,
dringen zarte gelbe Strahlen,
lindern warm des Wandrers Qualen,
hier wo Vogelsänge schallen;
*
Sanft schwingen die grünen Haare,
In des klaren Stromes Tiefe,
Sie beugt sich als ob sie schliefe,
Träumt von einem fernen Jahre;
*
Als der Stamm noch nicht gebogen,
Und das Land noch nicht bezwungen,
Noch von Menschen unbesungen,
Und kein Rauch die Luft durchzogen;
*
Als die weiße Frau noch schwebte,
Um die alten Felsensäulen,
Und Musik wie Windes Heulen,
In den frischen Lüften bebte;
*
Als aus sanft geschwung‘nen Hügeln,
Noch die hellen Lichter drangen,
Alte Sprachen hier erklangen,
Wie der Klang von leichten Flügeln;
*
Als auf Bockes Beinen tanzten,
Wild gehörnte lust‘ge Geister,
Und dem Weine – ihrem Meister,
Reiche Opfergärten pflanzten;
*
Als ein stummer blinder Spielmann,
Auf dem hohen Felsen hockte,
Sanft mit Flötentönen lockte,
Aus fremden Sphären Klänge spann;
*
Als aus Wassers tiefem Schoße,
Helle Schemen grün sich hoben,
Lachend auseinanderstoben,
Perlend und von Allem lose;
*
Ich, ein Kind des Zauberlosen,
lass mich dir zu Füßen nieder,
schreibe meine alten Lieder,
zwischen Farn und weichen Moosen;
*
Lass die Laute einsam klingen,
um noch einmal umzukehren,
mich dem Heute zu erwehren,
und Erinnerung zu bringen;
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Beitrag von Elias Mi 30 Okt 2013, 14:12

Nachdem wir gestern in ner Literaturgeschichts-VL über den Barock palavert haben und der Prof. gemotzt hat, wir sollten doch mal versuchen ein Sonett zu schreiben, das sei gar nicht so einfach, habe ich mich natürlich gezwungen gesehen, eben das zu machen. Also bitte sehr: Mein erstes Sonett (Wie's sich gehört im passenden Reimschema, in Alexandrinern und in der antithetischen Konzeption der Quartette zu den Terzetten)



Fallende Blätter

Der Fall des Laubs im Herbst – Er macht das Herz mir schwer.
Die Lüft‘, die gestern lau – so voll der Wärme waren,
Erfüllt von hellem Schein und lust’ger Vögel Scharen,
Sie beben nun so kalt unter der Winde Heer.

Der Baum er geht zu Grund – Nun steht er kahl und leer.
Der letzte Blumenduft – Auch er muss nun hinfahren,
So modrig schwingt die Luft, wie an der Totenbahren.
Der Himmel Leichentuch bedrückt mich ach so sehr.

Doch nein, mein liebes Herz, du sollst nun nimmer zagen,
Ich will ins letzte Gold, mich in den Walde wagen,
Such süßen Duft und Sang den ich im Sommer traf.

Ich kann in Herbstes Frucht den nahen Frühling schmecken,
und unter feuchtem Laub, die Triebe schon entdecken.
Die Welt stirbt nicht mein Herz – Sie bettet sich zum Schlaf.
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Beitrag von Duncan Mi 30 Okt 2013, 14:37

*Applaus* Bravo.
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Beitrag von Markus Mi 30 Okt 2013, 15:19

Respekt.
Immer diese engstirnigen Dozenten. Die sind halt nicht Jakob-proof *tsss*
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Beitrag von Elias Mi 30 Okt 2013, 18:33

Ja ich bin schon ziemlich pro Very Happy
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Beitrag von Elias Sa 01 März 2014, 19:25

Ok, das ist äußerst martialisch, religiös unorthodox und vor allem aus "Demon The Fallen" (also dem WoD) Regelwerk entstanden. Vielleicht gefällts ja trotzdem.^^



Auf gegen goldene Türme


 Wir haben elysische Felder,
durchwandert im Kriegergesang,
durchschritten die stets grünen Wälder,
mit tosendem wütendem Klang.
 Es tönten die baalschen Posaunen,
und riefen uns Engel zum Krieg,
die Feinde durchzuckte ein Raunen,
und schuf uns das Wissen vom Sieg.
 Wir riefen mit Stimmen die bebten,
den Namen des Menschenfreunds laut,
wir spürten, wie wir wieder lebten,
und wussten: Der Morgen er graut!
 Es zuckten die Lanzen wie Blitze,
zum aschgrauen Himmel empor,
und es schwoll in uns eine Hitze
der Zorn der Äonen hervor.
Dort standen die Heere der Sklaven,
des güld’nen Diktators im Glied,
die ewigen tumben und braven,
sie sangen ein heuchlerisch‘ Lied.
 
Wir senkten die Waffen zum Sturme,
und preschten wild brüllend voran,
uns trieben die Bilder vom Turme,
des hilflosen Schöpfers hinan;
 Mit Macht brachen wir ihre Reihen,
durchschlugen den eisernen Wall,
es starben die ersten der Freien,
und schieden mit schaurigem Hall;
 Wir sangen noch selbst dort im Blute,
zu gold’nem und silbernen Klang,
wir sangen mit grimmigem Mute,
und nimmer waren wir bang;
 So schlugen sich Bruder und Bruder,
die Knechtischen schlugen sich gut
und legten die Hände ans Ruder,
ertränkten die Freien in Blut.
 Sie trieben uns weiter und weiter,
zum Rande der düsteren Schlucht,
es preschten die goldenen Reiter,
mit furchtbarer brausender Wucht.
Doch dort aus dem glühenden Schlunde,
brach herrlich ein Strahlen hervor,
und aus jenem brodelnden Grunde,
stieg singend der Erste empor.
 Er sang von den früheren Tagen,
im blühenden, grünenden Land,
von Starrsinn, Verzweiflung und Fragen,
die uns auf dem Herzen gebrannt.
 Er sang uns von Liebe und Güte,
die uns einst so brennend erfasst,
von Mitleid aus tiefstem Gemüte,
wie habt ihr uns dafür gehasst!
 So trieb er hinfort alles Bangen,
er sang uns und fasste und ganz,
es war nun das Morden vergangen,
er rief uns zum himmlischen Tanz.
 Wie könnten wir nunmehr noch fallen,
in diesem ätherischen Ton?
Auf ewig wird unser Ruf hallen:
„Dem Morgensterne der Thron.“
Elias
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Beitrag von Duncan So 02 März 2014, 01:56

Like like, very much! ^^ Wills gern mal vorgetragen hören! Demon ist so ein geiles System! Ich frag mich wie die New-WoD Version davon ist. Willst du nicht mal leiten, Elias? ;-)
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